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Blog zur Studienreise auf die Philippinen 2020

Tag 4 | Einkehrtag mit der Bibelstelle Joh 6,1-9

(Martin Wiesauer bloggt) Begnung mit dem Wort Gottes, das das Leben prägen will und Versöhnung, die gefeiert wird.

Heute ist der erste von zwei Einkehrtagen. Begleitet werden wir von Father Bojet, einem Pastoralamtsleiter. Er lädt uns ein, an diesem Tag zu entdecken, wo das Wort Gottes uns hinführt, denn die „Bibel, das ist das Wort Gottes, ist Jesus, der uns liest und in unsere Herzen kommen möchte“ wie er es formuliert. Die Mitte des Raumes ist schön gestaltet als „Thron des Wortes Gottes“. Wir bringen in einer Prozession die Bibel in den Raum und stellen die Bibel in dieses geschmückte Zentrum. Wir lesen den Text in verschiedenen Rollen, tauschen uns zu einzelnen Versen in Kleingruppen aus. Singen ein Lied. Die Atmosphäre ist dicht und wir fühlen uns voneinander beschenkt und bereichert.

 

 

Nach einer Pause sind unterschiedliche, bewegliche Bibelfiguren um die Bibel aufgestellt. Wir suchen uns eine aus und überlegen, wie sich diese Person bei der Begegnung mit Jesus gefühlt hat. Wir beginnen einen Dialog mit der Figur, spüren die Gedanken und Empfindungen nach. Die Zeit vergeht in Windeseile. Wir erfahren, dass die „Überbrückung zwischen dem Glauben und dem täglichen Leben“ eine erste Definition für diese „kirchlichen Basisgemeinden“ ist.

 

 

Es geht in diesen Basic Ecclesial Churches (BECs) um die Verbindung des Wortes Gottes, des Glaubens mit der konkreten Lebensbewältigung im Alltag. Nur glauben allein wäre zu wenig. Es braucht das daraus folgende, praktische Taten - jeden Tag.  So habe ich das zumindest heute verstanden.

 

 

Am Abend feiern wir in der Kapelle eine in solchen Gruppen stattfindende Versöhnungsfeier. Wir betrachten verschiedene negative Beziehungssituationen, die mit Sesseln dargestellt werden. Spüren nach, wie sich das anfühlt, lassen uns ansprechen im Herzen von der Einladung des barmherzigen Vaters, der seinem zurückkommenden verlorenen Sohn bedingungslos vergibt und ihn in die Arme nimmt. Diese Feier nennen sie „Sacrament of Coming Home“. Für mich ist es eine tiefe und auch befreiende Erfahrung, die sehr sensibel und persönlich gestaltet ist.

Es ist nach unserem theologischen Wissen zwar kein „Sakrament der Versöhnung“ aber es fühlt sich gut an. Ich denke, es ist für diese Menschen hier in ihren tristen Lebenssituationen eine positive Erfahrung, wie ein barmherziger Gott in ihrem Leben Vergebung schenkt.
Danach feiern wir beim Abendessen, was wir heute erleben durften, statt mit „geschlachtetem Mastkalb“ mit Fisch, Reis, Tomaten und einer süßen Kokostorte.

 

Ich fühle mich an diesem Tag des Bibelteilens reich beschenkt und freue mich aufs Bett und den morgigen Tag.

 

Weiter geht's mit Tag 5

 

Im Juli 2020 gibt es eine Summerschool mit dem BUKAL-Team in St. Pölten.

Diözesaner Entwicklungsprozess APG2.1
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