Termine statt.
Termine statt.
Die Zeitumstellung hat etliche noch fest im Griff. Die Müdigkeit und der Schlaf kommen mitunter erst in den Morgenstunden… Wie wohltuend die kreative Liturgie in der Früh, wo wir uns tanzend um den Ambo versammeln, das Wort Gottes hören, am Altar das Brot brechen und uns im Gebet mit den Daheimgebliebenem verbinden.
Das Hauptthema des heutigen Vormittags war die Lebensweise der Basisgemeinden. Davon gibt es derzeit auf den Philippinen 697 - also in 1/3 aller Pfarren. Georgit und Estella haben uns erzählt, dass alles klein angefangen hat, und zwar im Süden des Landes in den 1960ern, zunächst etabliert von ausländischen Missionaren (später sind auch lokale Priester in den Prozess eingestiegen). Zu dieser Zeit war die politische Lage instabil, das Kriegsrecht wurde - letztlich für 20 Jahre - verhängt. So wurde die bedrängende Lage sowohl in den Basisgemeinden diskutiert als auch in der Liturgie aufgegriffen. Viele Leiter von Basisgemeinden wurden in den 1970er und 1980er inhaftiert, gefoltert und umgebracht. In der Zeit der Demokratie nach Marcos Absetzung wurden die Basisgemeinden in die regulären Pastoralpläne der Diözesen aufgenommen und das Thema wurde sogar Teil der Priesterausbildung. Diese Unterstützung durch die Institution Kirche vor Ort ist einer der ganz prägnanten Unterschiede der philippinischen Basisgemeinden zu den lateinamerikanischen, wo es kaum Unterstützung der Diözesanleitungen gibt und die nach wie vor stark politisch und prophetisch geprägt sind.
Auf den Philippinen hingegen sind heutzutage die Basisgemeinden stärker liturgisch ausgerichtet, d.h. besonders vom Bibel teilen und gemeinsamen Liturgien stark geprägt. Aber auch soziales Engagement spielt eine große Rolle. In einem Schnelldurchlauf haben wir erfahren, welche verschiedenen praxiserprobten Modelle es gibt, Basisgemeinden zu initiieren und ins Laufen zu bringen. Immer wieder setzen wir uns als Diözesanteam zusammen, um auszutauschen, was das Gehörte in uns auslöst und wie wir es mit unserer Situation in Österreich in Beziehung bringen können.
Nach diesen intensiven Lerneinheiten wurde uns einen Ausflug zu den Wasserfällen in den Bergen gegönnt. Auf der Heimfahrt mit dem Bus hat uns einen Reifenplatzer ganz schönen Schrecken eingejagt. Aber zum Glück hat der Busfahrer den Reifenwechsel zwar mit viel Schweiß auf der Stirn, aber recht bald hinbekommen. Ich bin zufrieden und müde am heutigen Abend. Und hoffe, dass ich nicht zu lange Schäfchen zählen muss...
Im Juli 2020 gibt es eine Summerschool mit dem BUKAL-Team in St. Pölten.