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Seelsorgestudie

In den Monaten Oktober und November 2016 wurde in der Erzdiözese Wien die „Seelsorgestudie“ mit Blick auf die Lebens- und Arbeitssituation von Seelsorgerinnen und Seelsorgern durchgeführt.

In den Monaten Oktober und November 2016 wurde in der Erzdiözese Wien die „Seelsorgestudie“ durchgeführt. Eine deutsche Forschungsgruppe, die diese Studie bereits in 22 deutschen Diözesen durchgeführt hat, befragte rund 1.300 Priester, Diakone und Laien, die im hauptberuflich pastoralen Dienst stehen. Es geht unter dem Motto „Wie es mir als Seelsorger/in heute geht?“ um die Lebens- und Arbeitssituation von Seelsorgerinnen und Seelsorgern in der Erzdiözese Wien.

 

Studientag Seelsorgestudie

 

400 Priestern, Diakone und Laien im pastoralen Dienst – „Schlüsselpersonen des Wandels“ - konnten am 7. Februar in der Aula der Akademie der Wissenschaften aus erster Hand die Ergebnisse der großen Seelsorge-Umfrage der Erzdiözese Wien erfahren. weiter

 

Radio Klassik Stephansdom berichtet über die Seelsorgestudie

 

Stimmen zur Seelsorgestudie aus den Berufsgruppen

 

Basisdaten zur Seelsorgestudie Erzdiözese Wien

1361 Fragebögen versendet an hauptamtliche Seelsorgende der Erzdiözese Wien: Priester (auch Ordenspriester in diözesaner Funktion), Diakone, Laien im pastoralen Dienst (vor allem PastoralassistentInnen, Krankenhausseelsorge und JugenleiterInnen)

 

Rücklauf:

Gesamt:      55%

Priester:      50%

Diakone:     70%

Laien:                   63%

 

Erhebungszeitraum: Oktober-November 2016

 

Durchgeführt durch die Studiengruppe Deutsche Seelsorgestudie (German Pastoral Ministry Study): Prof. Frick SJ, München; Prof. Weig, Osnabrück; Prof. Jacobs, Paderborn; Prof. Baumann, Freiburg; Prof. Büssing, Witten/Herdecke; in der Erzdiözese Wien unter Federführung von Prof. Christoph Jacobs, Pastoralpsychologe und Pastoralsoziologe an der Theologischen Fakultät Paderborn und Mitarbeit von Andreas P. Günther. Die Deutsche Seelsorgestudie wurde bislang in 22 deutschen Diözesen durchgeführt.

 

Es handelt sich um eine Befragung zu Lebenssituation und Tätigkeit von Seelsorgerinnen und Seelsorgern als Schlüsselpersonen in Zeiten pastoralen Wandels. Abgefragt wurden die Bereiche Lebens- und Arbeitszufriedenheit, Spiritualität und Gesundheit. In der Erzdiözese Wien kam ein Frageteil zu spezifischen Situationen der Erzdiözese hinzu, insbesondere zum Diözesanen Entwicklungsprozess.

 

Aufgrund des hohen Rücklaufs und da sich mit Blick auf die Personaldaten der Erzdiözese Wien in der Stichprobe keine systematischen Verzerrungen zeigen, sind die Ergebnisse als verlässlich und repräsentativ anzusehen. Sie sprechen also auch für diejenigen, die nicht teilgenommen haben. Daher ist der Ertrag eine gute Grundlage für eigenverantwortliches Handeln und diözesane Maßnahmen.

 

FAQs

Wer ist angesprochen? Wer kann mitmachen?

Alle Priester und Diakone, die im Auftrag der Erzdiözese Wien in der Erzdiözese tätig sind, und alle Pastoralassistent/inn/en (im territorialen wie kategorialen Einsatz) und Jugendleiter/innen erhalten einen Fragebogen zugeschickt – bitte bis 11.11. antworten!

Personen, die auf dem Gebiet der Erzdiözese in der Seelsorge beruflich tätig sind, aber keinen Fragebogen erhalten haben, können sich unter seelsorgestudie@edw.or.at melden.

 

Wie funktioniert die Befragung?

Die Zielgruppe bekommt einen Fragebogen mit Rücksendekuvert zugeschickt und schickt diesen ausgefüllt (unfrei) an die Forschergruppe zurück. Der Fragebogen kann auch online ausgefüllt werden. Ihn auszufüllen, dauert etwa eine Stunde und ist eine großartige Gelegenheit zur Selbstreflexion.

 

Wie anonym ist das Verfahren?

Die Fragebögen werden ohne Absender zurückgeschickt. Wer teilgenommen hat, bleibt anonym. Die Diözese bekommt keinen Einblick in die Rohdaten; von den Auswertungen her kann keinesfalls auf einzelnen Personen zurückgeschlossen werden. Das Verfahren entspricht internationalen Standards.

 

Wie repräsentativ ist die Studie?

Je mehr Menschen aus der Zielgruppe an der Befragung teilnehmen, umso valider sind die Ergebnisse. In den 22 deutschen Diözesen, in denen die Studie bisher durchgeführt wurde, haben mehr als 40% der Angeschriebenen die Fragebögen ausgefüllt zurückgeschickt. Das ist für diese Art Befragung eine sehr hohe Rücklaufquote, die gut abgesicherte Ergebnisse liefert. Es ist wichtig, dass auch in der EDW viele mitmachen!

 

Wer ist in der Erzdiözese Wien die Ansprechperson für die Studie? An wen kann man sich bei Fragen etc. wenden?

In der Erzdiözese Wien koordiniert Pastoralamtsleiterin Dr. Veronika Prüller-Jagenteufel in Kooperation mit dem Referat für Personalangelegenheiten alle Agenden zur Studie. Fragen und Anliegen schreiben Sie bitte an seelsorgestudie@edw.or.at

 

Was geschieht mit den Ergebnissen?

Die Ergebnisse dienen der Diözesanleitung als Ausgangspunkt für weitere Überlegungen und Grundlage für Entscheidungen. Danach wird bei Studientagen und in Arbeitsgruppen damit gearbeitet. Bis spätestens Sommer 2018 sollen konkrete Maßnahmenvorschläge für den Erzbischof vorliegen. Es geht um Unterstützung und Förderung der Menschen im kirchlichen Dienst.

Die 12 Thesen der Seelsorgestudie

These 1: Die Lebenszufriedenheit in der Erzdiözese Wien ist hoch. Die Arbeitszufriedenheit liegt im Durchschnitt. Die Tätigkeit in der Seelsorge ist bedeutsam und prägt das Leben der Seelsorgenden.
 

These 2: Wichtig ist nicht die Größe der Pfarre, sondern die „Klimafaktoren vor Ort“: die Vorgesetzten, das Team, die Arbeitsabläufe, vor allem die Wertschätzung. Das Engagement ist durchschnittlich. Wichtigste Kraftquelle ist die Spiritualität.
 

These 3: Die Freude an der Seelsorge steht in beachtlicher Spannung zu der als problematisch empfundenen Qualität der Organisation. Es gibt gesundes Arbeitsverhalten, aber auch Überengagement, Überforderung und Schonhaltung. Engagement wird gefördert durch Investition in die Spiritualität und die Persönlichkeit.
 

These 4: Die Spiritualität ist ein ganz wichtiger „Hebel“ für eine gute Zukunft! Eine stärkere geistliche Alltagserfahrung der Gegenwart Gottes hängt zusammen mit Lebensqualität und Engagement. Es gibt unterschiedliche spirituelle Profile, aber auch große Gemeinsamkeiten.
 

These 5: Die Basisdaten der Persönlichkeit liegen im „Normalbereich“. Die Herausforderung lautet: Stärken stärken!
 

These 6: Investition in Gesundheit lohnt sich! Burnout ist eher ein geringeres Problem. Eine individuelle und diözesane „Initiative für Gesundheit“ wäre sinnvoll: Es gibt Potential für Gesundheitsförderung.
 

These 7: Die Lebenskultur hat große Bedeutung für die Pastoral. Das zeigt sich auch im Bereich von Beziehungsgestaltung und der Lebenskultur des Zölibats.
 

These 8: Die Seelsorgestudie ermöglicht die Erstellung eines Ressourcenprofils für Seelsorgende. Das vierfache Ressourcenprofil „Stärke der Lebensbewältigung“ bietet die Chance für einen passgenaueren Personaleinsatz.
 

These 9: Spirituelle Ressourcen, „charismenorientierter Personaleinsatz“ und gegenseitige Wertschätzung der Stärken und Schwächen sind Schlüssel für gelingende Entwicklung.
 

These 10: Die Seelsorgenden sehen die Ziele des Diözesanen Entwicklungsprozesses sowohl auf struktureller als auch auf inhaltlicher Ebene noch lange nicht als erreicht an.
 

These 11: Priester der Erzdiözese Wien, die ursprünglich aus anderen Ländern kommen, bringen nicht nur ihre Arbeitskraft, sondern auch ihre Kultur mit. Dies ist für alle eine Herausforderung!
 

These 12: Es lassen sich drei Haltungen zum Gestaltwandel in der Pastoral in der Erzdiözese Wien herausarbeiten: „idealisierende Reformer“, „liberale Strukturkonservative“ und „klassische Bewahrer“.

Berichte

 

 

Kontaktadresse in der Erzdiözese Wien: seelsorgestudie@edw.or.at

Diözesaner Entwicklungsprozess APG2.1
Stephansplatz 6/1/5/501
1010 Wien

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