Termine statt.
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Ein Halbtag an dem die "Mitglieder diözesaner Gremien und Räte zusammengekommen sind um ein Thesenpapier" der Steuerungsgruppe des diözesanen Erneuerungsprozesses zu "diskutieren, Feedback zu geben, es einer kritischen Revision zu unterziehen, welche Fragen sind noch zu klären", wie es Pastoralamtsleiterin Veronika Prüller-Jagenteufel formuliert. Das fand am Freitag, 22. Juni 2012, in der Erzdiözese Wien statt.
Über 250 Mitglieder von Vikariatsräten, Priesterrat, Pastoralrat, den Berufsgemeinschaften, dem Forum der Erneuerungsbewegungen, dem Kosistorium und weiterer Bertatungsgremien des Bischofs haben über ein Thesenpapier der Prozess-Leitungsgruppe am 22. Juni im alten Jesuitentheater beraten. Dieser Entwurf war von vier Themenbereichen geprägt: der Klarheit über die Sendung der Kirche und deren Qualitätssicherung, wie sehen hilfreiche Strukturen aus, miteinander im Dienst der Verantwortung stehen und die Frage der Kultur des Sonntagsgottesdienstes.
"Ein großes Thema" war für die Teilnehmer des Nachmittags laut Prüller-Jagenteufel "die Sicherung der Qualität unserer Pastoral, wie können wir hier fortbilden" und wie könne diese auch umgesetzt werden. Die versammelten Räte spürten in den Gesprächen ein Spannungsfeld zwischen klaren Vorgaben und eigenem Mittun und Mitdenken. Für viele ist die Sorge um den Erhalt der bestehenden Gemeinden und deren gemeinsames Feiern von prioritärer Bedeutung.
Das Besprechen der vier vorgelegten Hauptthemen war ähnlich den Diözesanversammlungen organisiert, in Gebetszeiten und eine biblische Ausrichtung an der Wegbereiterrolle Johannes des Täufers eingebettet, gab es Impulse, Zeugnisse, Arbeitsgruppen und Murmelphase und das lieb gewonnene offene Mikrofon. Breiteste Zustimmung gab es dazu, dass der ganze Prozess der Neuorientierung und Organisation mit großer Beteiligung diskutiert werden kann.
Kardinal Schönborn resümiert den Tag der Räte: "Es wird gut werden! Ich habe ein tiefes Vertrauen, dass die Veränderungen, die anstehen und die wir aktiv aufgreifen und wahrnehmen wollen, letztlich etwas Gutes sind, sie sind ein Anruf Gottes in dieser Zeit." Und "viele die heute hier waren sind gestärkt und mit Vertrauen gegangen." Generalvikar Nikolaus Krasa ist von Dankbarkeit erfüllt, "das grosso Modo das Papier, das die Steuerungsgruppe erarbeitet hat Zustimmung gefunden hat". Auch wenn sich einige weitergehende Veränderungen wünschten. Die Steuerungsgruppe verweist aber darauf, dass die Vorschläge des Thesenpapiers sich im Rahmen des geltenden Kirchenrechts bewegen und daher möglich und realisierbar sind.
Der Erzbischof unterstrich auch die Meldung einer Arbeitsgruppe, dass "Humor der Humus der Mission ist". Weiters betonte er die Notwendigkeit der "Hofübergabe", dass Gemeinden und Gemeinschaften den Mut haben sollen, den jüngeren Generationen das Ruder in die Hand zu geben und versprach die von vielen Teilnehmern geforderte Klarheit der Kriterien für die weitestgehend positiv aufgenommenen Umstrukturierungen. Kardinal Schönborn verweist auch auf die Bitte Jesu, sie mögen eins sein.
Die Koordinatorin der Stabstelle APG 2.1, Andrea Geiger, zeigt sich freudig überrascht, "dass der Aspekt, wir brauchen mehr Glaubenswissen, mehr Bildung, heute massiv eingefordert wurde. Und das ist genau was der Begriff Jüngerschaftsschulung meint".
Über die weiteren Schritte berichtet der Generalvikar: "Im Sommer werden die verschiedenen Ergänzungen und Einwände systematisiert und eingearbeitet." Anfang September findet eine Klausurtagung der Steuerungsgruppe statt. Es geht dort darum, zu sehen, "was sind die Eckdaten, die die Vikariate brauchen, um weiter zu arbeiten." (vgl. Leitlinien 2012). Im Jänner 2013 sollen dann den Dechanten die Ergebnisse dieser weiteren Arbeitsphase vorgestellt werden (vgl. Aufträge der Bischofsvikare).
Eine Delegierte aus dem Dekanat 10 gestand ein, dass sie an diesem Nachmittag endlich die Angst vor Veränderungen ablegen konnte und sich nun auf die kommende Zusammenarbeit über die Gemeindegrenzen hinweg freue. Die Pastoralamtsleiterin meint auch: "Wir haben gelernt in großer Offenheit aufeinander zu hören und die Unterschiedlichkeit nicht als Konkurrenz sondern als gegenseitige Bereicherung zu empfinden."
(24.06.2012)