Sonntag 21. Juli 2024
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Alphakurs am Stephansplatz
Fr., 08. November 2024 15:00
Alpha-Trainingstag
Entwicklungsräume

APG 2.1 Pfarrenzusammenlegung Strukturplakat_end

Was ist ein Entwicklungsraum? Und was ist er nicht?

Entwicklungsräume sind definierte pastorale Einheiten aus mehreren Pfarren, die in Zukunft enger zusammenarbeiten werden. Welche Pfarren sich in einem Entwicklungsraum zusammenfinden, wurde von den Pfarren im Dekanat und im Dialog mit den zuständigen Bischofsvikaren erarbeitet. Die letzte Entscheidung über die Zusammenfassung von mehreren Pfarren zu einem Entwicklungsraum trifft der Erzbischof.

Der Entwicklungsraum ist ein Gebiet, in dem die Gemeinden sich gemeinsam die Frage stellen: Wie können wir uns als Kirche in diesem Raum weiterentwickeln im Dienst an Gott und den Menschen? Wozu sendet uns Christus hier? Wie leben wir Mission in diesem Gebiet? Die konkreten Formen und Entwicklungsschritte für die Zusammenarbeit werden gemeinsam gefunden als Antworten auf die konkreten Herausforderungen am Ort.

Ein Entwicklungsraum hat als solcher keine verbindliche Rechtsform, ist also kein Pfarrverband oder Ähnliches. Er beschreibt einen geographischen Raum. Jeder Entwicklungsraum wird aber – in unterschiedlichem Tempo – künftig auch neue Rechtsstrukturen bekommen. Dafür stehen zunächst der Seelsorgeraum, der Pfarrverband oder die Form der einen gemeinsamen Pfarre mit mehreren Gemeinden (die so genannte „Pfarre Neu“) zur Verfügung.

Kriterium für die Größe der Entwicklungsräume war vor allem, dass sie groß genug sind, dass künftig 3-5 Priester in diesem Raum tätig sein werden. Diese sollen in Zukunft verstärkt miteinander arbeiten, selbstverständlich gemeinsam mit den PastoralassistentInnen und Diakonen (wo es solche in den Pfarren gibt).

Mit Ende November 2015 sind alle Pfarren Teil eines Entwicklungsraumes.

 

Was sind Subeinheiten eines Entwicklungsraumes?

Entwicklungsräume können in Subeinheiten unterteilt sein, die zunächst in dieser Untereinheit ihre Zusammenarbeit entwickeln, langfristig aber eine gemeinsame größere Einheit bilden werden.

 

Ab wann gibt es Entwicklungsräume? Und wie lange wird es sie geben?

Sobald der Erzbischof die Entwicklungsräume im November 2015 endgültig festlegt, werden sie im Diözesanblatt veröffentlicht. Sie können ab sofort damit beginnen, ihre Zusammenarbeit auszubauen und ihr gemeinsames Gebiet als Missionsraum zu begreifen.

Die strukturelle Entwicklung wird mit der Bildung einer „Pfarre Neu“ abgeschlossen. Wie schnell dieser Prozess in den einzelnen Entwicklungsräumen vorangeht, wird unterschiedlich sein.

 

Gibt es Unterschiede zwischen Entwicklungsräumen in den drei Vikariaten oder gilt für alle dasselbe?

Für alle Räume in allen drei Vikariaten gilt derselbe Auftrag zur Mission und zur Zusammenarbeit. Aber es gibt in den Vikariaten unterschiedliche Tendenzen bezüglich der verbindlichen Strukturen: Im Vikariat Nord werden als Übergangslösung Pfarrverbände propagiert und im Vikariat Süd die Seelsorgeräume. Für alle gilt, dass die Bildung einer „Pfarre Neu“ das strukturelle Ziel ist.

 

Was ändert sich für die Menschen, Pfarrgemeinderäte, Priester durch den Entwicklungsraum?

Im ersten Moment wahrscheinlich wenig: Alles läuft in seinen gewohnten Bahnen. Der Auftrag des Erzbischofs, verstärkt ein missionarisches Bewusstsein zu entwickeln und zusammenzuarbeiten, wird sich nach und nach auswirken. Die wachsende Zusammenarbeit der Pfarren wird Erleichterungen bringen und die gemeinsame Beschäftigung mit der Mission im Entwicklungsraum neue freudvolle Projekte hervorbringen.

 

Was ist der Nutzen der Entwicklungsräume?

Im Zuge der anstehenden Veränderungen der Pfarrstrukturen wurde zunächst gefragt: „Wer mit wem?“ Welche Pfarren können eine sinnvolle pastorale Einheit bilden? Die Beschäftigung mit dieser Frage hat viel Kraft und Zeit gekostet. Mit der Festlegung der Entwicklungsräume ist nun für alle Pfarren Klarheit geschaffen, in welchem Raum sie künftig mit welchen anderen Pfarren zusammenarbeiten werden.

Nun können die weiteren Schritte gesetzt werden in Richtung Mission, Jüngerschaft und Strukturen im Entwicklungsraum und in den Gemeinden am Ort. Dem entspricht auch die Erfahrung aus den Pilotprojekten in den Stadtdekanaten 10 und 15: Wenn die Strukturen geklärt sind, kann inhaltlich weitergearbeitet werden.

Ab Herbst 2015 werden bei Personalbesetzungen und Ressourcenzuteilungen (z.B. Bauprojekten) die Entwicklungsräume berücksichtigt und darauf geachtet, dass in diesen Räumen arbeitsfähige Teams von Hauptamtlichen entstehen.

 

Kann man den Entwicklungsraum noch wechseln?

Eine Pfarre kann an den Bischofsvikar herantreten mit der Bitte, den Entwicklungsraum zu wechseln. In begründeten Fällen wird dies gestattet werden.

 

Gibt es einen Auftrag für die Entwicklungsräume?

Ja, der Erzbischof wird den Entwicklungsräumen im Herbst einen konkreten Auftrag mitgeben. Die diözesanen Dienststellen werden die Entwicklungsräume auf dem Weg mit diesem Auftrag bestmöglich unterstützen.

 

Was sind die Unterschiede zwischen einem Seelsorgeraum, einem Pfarrverband und einer Pfarre Neu?

  • Eine Pfarre Neu besteht aus mehreren Gemeinden (v.a. ehemaligen Pfarren), und in ihr sind 3-5 Priester tätig. Für sie gilt die „Vision neuer Pfarren und Ordnung für Pfarrgemeinderäte mit Gemeindeausschüssen“ (2014 (ad experimentum) in: Wiener Diözesanblatt, November 2014)
  • Ein Pfarrverband besteht aus mehreren selbständigen Pfarren, die einen gemeinsamen Pfarrer haben. In Zukunft werden mit dem Pfarrer im Regelfall 2-4 Pfarrvikare (Priester in einem Team) bzw. Kapläne (i.d.R. neugeweihte Priester) arbeiten. Es gilt noch die Ordnung für Pfarrgemeinderäte von 2006; an einer neuen Ordnung für Pfarrverbände wird derzeit gearbeitet.
  • Ein Seelsorgeraum besteht aus mehreren selbständigen Pfarren, die einen gemeinsamen pastoralen Raum bilden. Es gilt die Rahmenordnung für Seelsorgeräume, 2012.

Welchen kirchenrechtlichen Status hat der Entwicklungsraum und wer leitet ihn?

Der Entwicklungsraum hat keinen rechtlichen Status. Er bezeichnet eine noch nicht weiter strukturierte Zusammenfassung von Pfarren. Es gibt daher auch keine Leitung des Entwicklungsraumes; sinnvollerweise wird aber im Entwicklungsraum eine passende Form der Koordination gefunden. Eine formelle Leitung hat nur ein Seelsorgeraum, ein Pfarrverband oder eine „Pfarre Neu“, wenn diese im Entwicklungsraum errichtet worden sind.

 

 

Was muss ein Entwicklungsraum tun, um „Pfarre Neu“ zu werden?

Die Pfarren beschließen in ihren Pfarrgemeinderäten, dass und bis wann sie eine gemeinsame Pfarre bilden wollen, und bitten ihren Bischofsvikar um einen entsprechenden Projektauftrag. Bei der Konkretisierung des Projektauftrags und bei jedem weiteren Schritt auf dem Weg zur „Pfarre Neu“ werden sie von diözesanen Dienststellen begleitet.

 

Welche Rolle haben Ordensgemeinschaften, anderssprachige Gemeinden und Erneuerungsbewegungen in Entwicklungsräumen?

Die Ordensgemeinschaften, die anderssprachigen Gemeinden und die Erneuerungsbewegungen können die Pfarren in den Entwicklungsräumen durch ihre jeweiligen Erfahrungen in den Bereichen Mission und Jüngerschaft unterstützen. Darüber hinaus können viele Ordensgemeinschaften ihre Erfahrungen mit der Entwicklung der Ordensstrukturen mit den Pfarren teilen. Die Vision der „Pfarre Neu“ ist die eines vielfältigen lebendigen Netzwerkes von verschiedenen Formen von Gemeinden, die im größeren Raum einander unterstützen und, wo es sinnvoll ist, zusammenarbeiten. In diesem Netzwerk haben im Miteinander mit den klassischen örtlichen Gemeinden auch Orden, Bewegungen, anderssprachige Gemeinden, kategoriale Gemeinden und alle anderen Orte kirchlichen Lebens einen guten Platz.

Diözesaner Entwicklungsprozess APG2.1
Stephansplatz 6/1/5/501
1010 Wien

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