Freitag 19. Juli 2024

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FAQ - HÄUFIGE FRAGEN

Hier finden Sie die am häufigsten gestellten Fragen rund um pfarrliche Öffentlichkeitsarbeit sowie eine erste Antwort dazu.

Das Bild

Menschen im Fokus

Portrait-Fotos leicht gemacht

Die Abbildung eines Menschen ist etwas Sensibles und erfordert Vertrauen. Sie soll Betrachter/innen die abgelichtete Person näherbringen, etwas über deren Charakter aussagen oder ein bestimmtes Image ausstrahlen. Damit ein solches Portrait-Foto gelingt, gilt es ein paar Regeln und Tipps zu beherzigen.

 

 

 

Tipp 1: Schaffen Sie eine Wohlfühlatmosphäre

Ein gutes Portraitfoto hat in erster Linie mit Vertrauen, Empathie und Interaktion zu tun. Ihre erste und wichtigste Aufgabe als Fotograf/in bei einem Portrait-Shooting ist es, eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich die Person wohlfühlt. Sprechen Sie mit Ihrem Gegenüber, nehmen Sie der Person die Scheu bzw. Angst vor dem Fotografieren. Wenn die ersten Bilder später wegen eines verkrampften Lächelns oder einer starren Körperhaltung aussortiert werden müssen, macht das nichts. Vermitteln Sie Ungezwungenheit und Sicherheit, auch durch gezieltes Loben. Je wohler sich das Model fühlt, desto besser werden die Fotos.

 

Ist die Wohlfühlatmosphäre erst mal gelungen, kommt die zweitwichtigste Sache der Fotografie ins Spiel: Licht.

Tipp 2: Setzen Sie die Person ins richtige Licht

Das richtige Licht ist zu finden, ist einer der entscheidenden Faktoren für ein schönes Portrait.  Wenn wir uns umsehen, sind (meistens) ausreichend Lichtquellen vorhanden, um das Gesicht schön auszuleuchten.

 

Je nach Lichtquelle gibt es zwei unterschiedliche Kategorien von Licht: Hartes Licht und weiches Licht. Je größer die Lichtquelle, desto weicher das Licht. Schatten werden minimiert, und der beleuchtete Bereich (beim Portrait das Gesicht) wird gleichmäßig ausgeleuchtet, mit dem Vorteil, dass Falten weniger betont werden und Details wie Hautunebenheiten in den Hintergrund treten.

 

Hartes Licht wird durch kleinflächige (bis hin zu punktförmigen) Lichtquellen erzeugt. Strukturen und Schattenwurf werden verstärkt. Die Sonne ist unser Hauptlichtgeber und ein harter Lichtgeber. Pralle Mittagssonne ist also nicht unbedingt das ideale Licht für ein schönes Portrait. Man hat eigentlich immer irgendwo harte Schatten, Augenringe und auf dem Bild weiße, „ausgebrannte“ Stellen.

 

Für Außenaufnahmen sollte man also eher die guten Lichtverhältnisse der Morgen-, Nachmittags- und Abendstunden nutzen. Die untergehende Sonne zaubert beispielsweise warme Töne auf ein Gesicht. Alternativ kann man so genannte offene Schatten suchen, also Flächen, die z.B. durch große Wände komplett im Schatten liegen. Sie bringen den Vorteil, dass es keine starken Kontraste und ein viel gleichmäßigeres Licht im Gesicht gibt.

 

Zusätzlich kann man einen Reflektor einsetzen, um problematische Lichtsituationen auszugleichen oder abzuschwächen. Dieser tut im Prinzip nichts Anderes, als Licht in weicherer Form auf das Subjekt zu reflektieren. Reflektoren gibt es in allen Größen, Formen und Preisklassen (beginnend bei ca. 20 €). Alternativ hilft ein Stück Styropor oder ein größerer weißer Karton. Weiße Wände reflektieren Licht ebenso und sorgen für eine gute Ausleuchtung des Gesichtes. Generell sollte man Licht von oben (Sonne zur Mittagszeit oder von einem Strahler) so gut wie möglich abblocken, also sich einen „Unterschlupf“ suchen, warten, bis die Sonne tiefer steht, bzw. in Innenräumen etwas weiter von dem Strahler weggehen.

Tipp 3: Hintergrund macht Bild gesund.

Für ein gelungenes Portraitfoto ist der Hintergrund genauso wichtig wie die Person im Vordergrund. Der Laternenpfahl, der aus dem Kopf der Person wächst, vorbeifahrende Autos, herumstehende Sessel, halbvolle Biergläser oder Müll sind nicht unbedingt eine gute Kulisse für ein schönes Portrait. Achten Sie darauf und stellen Sie sicher, dass der Hintergrund die Absicht des Bildes untermauert oder zumindest nicht vom Motiv ablenkt.

 

Lässt sich der Hintergrund nicht beeinflussen (z.B. bei Veranstaltungen), kann man ihn größtenteils ausblenden, indem man einfach ein Stück weit näher an das Model herangeht. Alternativ kann man den Standort und die Perspektive der Fotografin/des Fotografen durch einen Schritt nach links oder rechts ausreichend verändern. Einen nicht ganz so schönen Hintergrund unscharf erscheinen zu lassen, ist ebenso ein guter Ansatzpunkt.

Tipp 4: Spielen Sie mit Schärfe und Unschärfe.

Durch einen unscharfen, stimmungsvoll verschwommenen Hintergrund im Portrait wirkt das Bild eleganter und das Hauptmotiv sticht besser hervor. Diesen Effekt erreicht man auf mehrere Arten:

 

Je offener die Blende eines Objektives, desto unschärfer der Hintergrund. Doch auch die Brennweite spielt eine große Rolle. Das „ideale“ Objektiv für eine Portraitaufnahme findet man im leichten Telebereich (ein Objektiv mit einer Brennweite rund um bzw. größer als 85mm). Generell gilt: Je größer der Telebereich, desto unschärfer wird der Hintergrund.

 

Wenn man kein Objektiv besitzt, das eine große Blendenöffnung zulässt (z.B. Blende 1.4), oder mit dem Handy fotografiert, kann man sich damit behelfen, den Abstand zwischen dem Hintergrund und dem Motiv zu vergrößern und näher an das Model heranzugehen. Alternativ lässt sich der verschwommene Hintergrund auch mittels Software herstellen. Die Handyapp „Focos“ ist hierfür ein großartiger Tipp. Auch der Portraitmodus in den Handy-Apps simuliert den Effekt gut.

 

Die Schärfe im Portrait ist ebenfalls ein relevanter Faktor. Dabei spielen die Augen eine wichtige Rolle. Wichtig ist, dass zumindest eines der Augen scharf im Bild zu sehen ist, und zwar jenes, das man als erstes sieht. Setzen Sie daher beim Scharfstellen den Fokus immer auf die Augen.

Tipp 5: Wählen Sie die richtige Perspektive.

Wichtig ist die Frage, welche Wirkung ein Bild vermitteln soll. Das ist zum Teil abhängig von der Perspektive der Kamera. Fotografiert man das Model auf Augenhöhe, hat der/die Betrachter/in den Eindruck, das Model persönlich zu treffen, weil das unserer normalen Wahrnehmung entspricht. Wir sprechen in diesem Fall von Normalperspektive.

 

Alternativ können wir das Model auch von unten fotografieren. Die Kamera befindet sich in diesem Fall knapp über dem Boden und stellt das Model somit sehr groß und erhaben dar – was aber auch arrogant wirken kann. Bei der Vogelperspektive fotografieren wir das Model aus einer erhöhten Position von oben nach unten. Dadurch hat der Betrachter das Gefühl mächtiger und erhabener zu sein. Das Model kann dabei kleiner und schwächer erscheinen.

 

Wichtig ist der Blick des Models in die Kamera. Dadurch stellen wir als Fotograf/in eine Beziehung zwischen Model und Betrachter her.

Tipp 6: Wenden Sie die Drittel-Regel an.

Die Drittelregel ist eine grundlegende Technik der Fotografie. Man kann sie bei jedem Motiv anwenden, um den Aufbau des Bildes und das Gleichgewicht innerhalb des Bildes zu verbessern. Das macht Bilder spannender und interessanter. Hierbei wird das Bild gedanklich durch je zwei horizontale und vertikale Linien geteilt und so in neun gleiche Teile gegliedert und platziert die wichtigen Elemente auf oder zwischen den so entstehenden Punkten. Idealerweise verteilt man den Bildinhalt auf 1/3 zu 2/3. Bei einem Landschaftsfoto hieße dies z.B. ein Drittel Landschaft und zwei Drittel Himmel. Bei einem Portrait positioniert man die Person am besten an einer Seite des Bildes. Dadurch entsteht eine „Atempause“ und zeigt das Umfeld des Motivs.

Tipp 7: Finden Sie die Schokoladenseite.

Jede/r hat eine Schokoladenseite. Wir wollen diese fotogene bzw. schöne Seite einer Person fotografieren, um unser Model bestmöglich in Szene zu setzen. Das kann die rechte oder die linke Gesichtshälfte sein und fällt meistens mit dem Scheitel zusammen. Menschen mit eckigem oder sehr symmetrisch aussehenden Gesicht werden am besten frontal abgelichtet.

 

Hat man die schöne Seite gefunden, geht es darum, sich von der jeweiligen Seite mit der Kamera anzunähern. Geht man zu weit nach links oder nach rechts kann es passieren, dass z.B. ein Auge kleiner wird als das andere. Ziel ist es, jenen Kamerawinkel zu finden, von dem aus die Kopfform am schönsten aussieht und kein Element zu klein oder zu groß erscheint.

Tipp 8: Übung macht den/die Meister/in.

Fotografieren, fotografieren, fotografieren und viel, viel Spaß dabei haben – das ist der wohl wichtigste Tipp! Verzweifeln Sie nicht, wenn die Fotos nicht so werden, wie Sie sich das vorstellt haben. Der alte Meister der Fotografie, Cartier-Bresson, meinte dazu folgendes: "Your first 10.000 photographs are the worst“.

 

Autor: Stephan Schönlaub 

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