Liebe auf den ersten Blick
Ein Team aus Ihrer Pfarre entwickelt ein Angebot. Alles ist abgesprochen, der Pfarrer einverstanden, Sie schreiben etwas auf die Pfarrwebsite und in die Pfarrzeitung. Fehlt nur noch ein Plakat für den Schaukasten. Das übernimmt auch gleich jemand aus dem Team. Doch das Gelingen des Plakats hängt davon ab, ob diese Person Kommunikation gelernt oder zumindest Gespür und Erfahrung damit hat. Und die Wirkung des Plakats hängt wiederum vom Zustand des Schaukastens ab, in dem es später hängen soll.
Aber eins nach dem anderen: Bevor man etwas verändert, muss man zwei Dinge wissen: Wo stehen wir und wohin wollen wir? Sonst sind wir wie „Der Halbwilde“ von Helmut Qualtinger: „Ich hab zwar ka Ahnung, wo ich hinfahr’, aber dafür bin ich g’schwinder dort!“
Wo wir sind
Wie es um die Außenwerbung österreichischer Pfarren bestellt ist, darüber existieren keine Gesamtzahlen, aber immerhin solche aus der Erzdiözese Wien, die mit 1,2 Millionen KatholikInnen – je zur Hälfte Stadt und Land – die größte in Österreich ist. Hier ergab 2021 eine Pfarrmedien-Umfrage, dass der Schaukasten nach wie vor ein zentrales Element der Außenwerbung von Pfarren ist:
- Der Schaukasten wird von den Pfarren der Erzdiözese Wien ebenso häufig eingesetzt wie die Pfarrzeitung (94% der Pfarren).
- Der verfügbare Platz beträgt durchschnittlich 4,7 Meter in der Breite – am Land 4,2 und in der Stadt 5,6 Laufmeter. Da geht sich doch einiges aus.
- Weitere Standorte (außer der Kirche) haben 39% der Pfarren – Land 47%, Stadt 28%. Besonders am Land sind „säkulare“ Standorte wie Gasthaus, Greißler und Gemeindeamt recht häufig. Manches davon könnte man übrigens auch in Städten versuchen.
- Beleuchtet, zumindest teilweise, ist ein gutes Drittel der Schaukästen, nämlich 36% – Land 30%, Stadt 44%. Das hilft vor allem im dunklen Winterhalbjahr.
- Aktualisiert werden die Schaukästen von 91% zumindest wöchentlich oder öfter. Hier finden sich keine signifikanten Unterschiede zwischen Stadt und Land.
Wir können also annehmen, dass das Potenzial für Außenwerbung in den Schaukästen österreichischer Pfarren groß ist. Um dieses Potential zu nutzen, kümmern wir uns zunächst um den Schau(er)kasten.
Schau(er)kasten
Wer will nicht einen Schaukasten, der den Betrachter/innen ein anerkennendes „Schau, schau“ auf die Lippen zaubert und dafür sorgt, dass Ankündigungen gesehen und Veranstaltungen besucht werden? Die dafür notwendigen Schritte sind klar:
- Im Blick: Benennen Sie eine Person, die verantwortlich ist, den Zustand des Schaukastens im Blick zu behalten.
- Chefsache: Besprechen Sie anfallende Probleme und notwendige Reparaturen mit den Verantwortungsträger/innen in der Pfarre. Sorgen Sie für gute und rasche Entscheidungen.
- Besser früher als später: Kümmern Sie sich zeitnah um die Instandhaltung, dann bleibt der Aufwand meist überschaubar. Je mehr Zeit vergeht, desto aufwendiger (und kostenintensiver) wird es.
- Licht im Dunkeln: Sorgen Sie nach Möglichkeit für eine Beleuchtung im Schaukasten. Das erhöht die Sichtbarkeit in den finsteren Herbst- und Wintermonaten massiv und lädt zum Betrachten ein.
Ein beleuchteter Schaukasten mit klarer, sauberer Scheibe und rostfreiem Rahmen stimmt Betrachter/innen zuversichtlich, dass es auch bei der beworbenen Veranstaltung ähnlich gepflegt aussehen und sich jemand um die Teilnehmer/innen kümmern wird. Ein schöner Schaukasten unterstützt also Ihre Bemühungen um gute Angebote!