Unter vielen guten Fotos das beste finden
Wer für Pfarrmedien zuständig ist, hat zumeist die Qual der Wahl: Welches der vielen möglichen Fotos soll ich auswählen? Hier erfahren Sie, wie die Entscheidung leichter fällt.
Der Mensch nimmt Dinge auf vielfältige Weise wahr, z. B. hörend, sehend, riechend, schmeckend. Ob wir uns einmal Wahrgenommenes auch gut merken, hängt von der Art und Weise der Informationsaufnahme ab.
Fotos wirken
Es gilt als gesichert, dass gelesene Texte im Vergleich zu betrachteten Bildern recht schnell aus unserem Gedächtnis verschwinden. Deshalb sind Fotos, Bilder und grafische Darstellungen eine hervorragende Möglichkeit, Leserinnen und Leser dabei zu unterstützen, sich ein „besseres Bild“ von unseren Texten und Berichten zu machen. Zusätzlich lockern Bilder unsere Zeitungen auf, können Informationen oft schneller transportieren und bereiten manchmal einfach nur Freude.
Wichtige Fragen, um das beste Foto zu finden
Die Auswahl der „richtigen“ Fotos folgt keinem eindeutigen Schema, die folgenden Punkte können aber helfen, die Auswahl in die richtige Bahn zu lenken:
Ist das Bild authentisch und passt es zu uns?
Hochglanzfotos vom Meisterfotografen sind in entsprechenden Hochglanzmagazinen gut aufgehoben, im eigenen Pfarrblatt werden sie zum Fremdkörper. Fotos in der Pfarrzeitung dürfen „ehrlich“ und ungekünstelt sein. Der Informationswert zählt hier mehr als der künstlerische Anspruch.
Passt das Bild zum Artikel und schafft es einen „Mehrwert“?
Auf kostenfreien Bilderplattformen im Internet finden sich tausende Bilder zu ebenso vielen Themen in oft hervorragender Qualität. Nur selten passen sie haargenau zu unseren Artikeln und Geschichten. Selbstgemachte Bilder, die von jemandem aus der Gemeinde stammen, sind also fast immer vorzuziehen. Fotos aus dem Internet können jedoch gut als reine Stimmungsfotos herangezogen werden (z.B. „Ferien“, „Winter“, „Weihnachten“ etc.)
Ist das Bild selbsterklärend?
Im Idealfall spricht das Bild für sich. Haben Sie Zweifel an der eindeutigen Aussagekraft Ihrer Fotoauswahl, ergänzen Sie es zur Sicherheit mit einem erklärenden Bilduntertext oder wählen Sie ein anderes Bild aus.
Passt die technische Qualität des Bildes?
Moderne Druckereien verlangen eine Bildauflösung von zumindest 300 dpi (Punkte pro Zoll). Kennen Sie die Breite Ihres Fotos in Pixeln (Punkten), können Sie mit folgender Überschlagsrechnung grob bestimmen, wie breit das Foto in Ihrer Zeitung dargestellt werden kann:
Breite in Pixel durch 100 minus ¼ = (ungefähre) mögliche gedruckte Breite in cm.
Beispiel: Das Bild hat eine Breite von 3000 Pixel:
3000/100 =30 minus ¼ ist rd. 22,5 cm
Quick-Tipps:
- Gruppenfotos wirken räumlicher, wenn sie aus erhöhter Position (Sessel, Leiter) aufgenommen werden. Zusätzlich sind dann die Gesichter besser zu erkennen.
- Archivieren Sie Ihre Bilder und schaffen Sie Ordnung! Archivbilder ersparen es Ihnen, extra neue Fotos aufzunehmen oder können auch neue Artikel/Berichte ins Leben rufen (historische Vergleiche, Veränderungen im Laufe der Zeit etc.)
- Wechseln Sie beim Fotografieren Hoch- und Querformat ab. Dadurch haben Sie einen größeren Spielraum bei der Gestaltung Ihrer Zeitung. Zusätzlich können Sie allfällige Social-Media-Kanäle zielgerichteter beschicken.
- Vermeiden Sie Bilder ohne Menschen.
- Vergessen Sie die Fotografin/den Fotografen nicht! Die Nennung des Urhebers ist neben rechtlichen Notwendigkeiten auch ein Zeichen der Wertschätzung der Fotografin bzw. dem Fotografen gegenüber.
Gutes Gelingen wünscht der SONNTAG!
Chef vom Dienst
Roman Kedzierski
r.kedzierski@edw.or.at
©Stephan Schönlaub