(Kein) Mut zur Lücke?
Tipp 1: Haben Sie Mut zum Weißraum
Klingt im ersten Moment vielleicht seltsam, aber wenn Ihnen auf einer Seite eine Lücke bleibt, dann schauen Sie sich die Lücke doch ganz genau an. Manchmal nämlich ist es tatsächlich auch eine Idee, eine Lücke nicht reflexartig zu füllen, sondern die Seite ein wenig lockerer, mit dem nennen wir ihn einmal „Mut zum Weißraum“ zu gestalten. Weißraum das ist dabei jener Teil der Seite, der unbedruckt bleibt. Und die Erfahrung zeigt, dass Weißraum auch klar zur leichteren Lesbarkeit, zur Übersichtlichkeit und damit auch zum Verständnis der Texte auf einer Seite beiträgt.
Tipp 2: Eine Frage – zahlreiche Antworten
Denken Sie sich eine Frage aus und stellen Sie sie Leuten aus Ihrer Pfarre, die jeder kennt – angefangen beim Pfarrer, über die Pfarrsekretärin oder den Pfarrsekretär, die Pastoralassistenten, die Pfarrgemeinderatsmitglieder etc. Fragen Sie zum Beispiel nach der Lieblingsbibelstelle oder, ein wenig aufwendiger, nach ihrer liebsten Anekdote oder Erinnerung aus der Pfarre. Und lassen Sie ruhig ein wenig länger erzählen – die Erfahrung zeigt, gekürzt ist ein Text wesentlich schneller als in die Länge gezogen.
Tipp 3: Pfarrfotoarchiv
Legen Sie sich ein Fotoarchiv mit originellen Bildern aus Ihrer Pfarre an. Zugegeben, so etwas aufzubauen braucht einiges an Zeit, aber es zu haben, lohnt sich enorm. Fragen Sie vielleicht auch nach Fotos aus früheren Jahren – vielleicht solche, die zeigen, wie in der Pfarre früher gefeiert wurde und was sich seither verändert hat.
Tipp 4: Rätselspaß
Rätsel gehören zu den beliebtesten und meistgelesenen Rubriken einer Zeitung. Erstaunlicherweise unabhängig davon, ob es etwas zu gewinnen gibt oder nicht. Für ein Pfarrblatt eignen sich natürlich besonders Rätselfragen, die mit der Pfarre direkt zusammenhängen – fragen Sie etwa nach Heiligenfiguren in der Kirche oder nach Pfarrern aus früheren Zeiten. Klarerweise können Sie sich aber rätseltechnisch auch außerhalb Ihres Pfarrgebiets bewegen – mit Fragen nach Liedern aus dem Gotteslob etwa oder Lebensdaten von Heiligen. Ihrer Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Tipp 5: Aus dem Pfarrblattarchiv
Bestimmt gibt es in Ihrer Pfarre einen Ort, an dem alte Pfarrblätter gesammelt werden. Gerade Ausgaben aus längst vergangenen Tagen sind unter Umständen eine wunderbarere „Fundgrube“ für kurze Texte, die für jede Lücke passend gemacht werden können. Frei nach dem Motto „Was wurde aus?“ oder „Können Sie sich noch erinnern?“
Tipp 6: Zitate aus dem Buch der Bücher, Aussagen von Heiligen, Gebete
Eine der leichtesten Möglichkeiten, eine Lücke sinnvoll zu füllen: Suchen Sie Zitate aus der Bibel, die Sie ansprechen oder schon lange begleiten, Aussagen von Heiligen, die Sie inspirieren oder Gebete, die Sie bis in ihr Innerstes berühren.
Tipp 7: Ein gutes, lesenswertes, religiöses Buch? Bitte hier!
Ihr Pfarrer, Ihr Kaplan, Ihre Pastoralassistentin, Pfarrsekretärin oder ein anderes Pfarrmitglied sind ausgesprochene und leidenschaftliche Bücherwürmer? Dann bitten Sie sie doch um Buchtipps zu ihren Lieblingsbüchern. Mit ein bisschen Glück können Sie mit einem solchen Buchtipp vielleicht sogar ein örtliches Buchgeschäft zu einem Inserat überreden.
Viele Pfarren haben auch immer noch eine Pfarrbibliothek – natürlich kann man auch einen Buchtipp rund um ein Buch aus dieser Bibliothek machen. Vielleicht auch verbunden mit den Öffnungszeiten und Leihmodalitäten.
Maga. Andrea Harringer
Redakteurin im Medienhaus der Erzdiözese Wien