Dienstag 23. Juli 2024

Wie feiert ihr?

 

Ob Weihnachten, Ostern, Geburtstag oder Hochzeit: Die meisten freuen sich, wenn es etwas zu feiern gibt. Manche haben eigene Familientraditionen. Das ist für sie ganz normal. Andere feiern anders oder seltener. Manche Dinge werden heute fast nicht mehr gefeiert. Und manchmal ist es eine Herausforderung, etwa in Patchworkfamilien. Wir haben für euch Ideen zusammengetragen, wie in Familien und Gemeinschaften miteinander gefeiert werden kann.

 

Den gemeinsamen Nenner finden

Dauer: max. 30 Minuten (je nach Personenanzahl)

Aufwand: gering

Material: kleine Zettel, Stifte, vorbereitete Fragen

Familie oder Gruppe (wenn es Kinder brauchen)

 

Setzt euch als Familie zusammen und überlegt gemeinsam mit dem Geburtstagskind, wie der besondere Tag ein stimmiger werden kann und was es dazu braucht. Jede*r schreibt die wichtigsten drei Aspekte auf einen Zettel, dann werden die Zettel gemeinsam angeschaut und Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede herausgefiltert. Sucht dann gemeinsam drei davon aus, die ihr dieses Mal am Geburtstag umsetzen wollt/auf eure Ressourcen abgestimmt umsetzen könnt.

Mögliche Orientierungsfragen:

  • Wen möchte ich gerne an meinem Geburtstag sehen/mit wem möchte ich feiern?
  • Was ist mir das Wichtigste? (Gute Laune, meine Lieblingstorte, ein gemeinsames Essen, eine bestimmte Uhrzeit...)

Ritual/e entdecken

Dauer: max. 30 Minuten

Aufwand: gering

Material: keines, ev. Notizzettel und Stift

in der Familie

 

Überlegt euch, welches Ritual ihr an Geburtstagen einführen wollt, das auch in den nächsten Jahren nicht fehlen soll.

 

Beispiele:

  1. Für das Geburtstagskind wird schon in der Früh beim Frühstück eine Kerze angezündet, bevor alle in die Schule/Arbeit losziehen
  2. Nach der Arbeit/Schule findet ein gemeinsames Abendessen statt, bei dem ein spezielles Geburtstagslied oder die Lieblingsspeise nicht fehlen darf.
  3. Wenn der Geburtstag mit einem anderen Gedenktag (Geburtstag, Namenstag, Sterbetag) zusammenfällt, kann die andere Person gemeinsam angerufen werden oder ein Foto wird auf den Tisch gestellt.

Als Gruppe feiern

Dauer: max. 30 Minuten

Aufwand: mittel

Material: keines (eventuell Kalender, Zettel zum Ergebnis-Festhalten)

 

Als Ministrant*innen-/Jungschar-/Pfadfinder*innengruppe seht ihr euch nicht täglich. Da wird es vorkommen, dass vielleicht in der Zwischenzeit mehrere Kinder Geburtstag hatten. Auch hier kann ein gemeinsam festgelegtes Ritual helfen, dass sich alle Kinder angesprochen fühlen.

 

Beispiel: Bastelt am Jahresbeginn eine gemeinsame Kerze, die dann angezündet wird, wenn ein Kind Geburtstag hatte. Das Kind darf dann in ein paar Sätzen vom Geburtstag erzählen.

Bedenkt auch: Es gibt viele Kinder, die in Ferienzeiten (z.B. Sommer) Geburtstag haben und oft um eine Feier “umfallen”. Nehmt euch am Jahresende oder -anfang besonders Zeit, diese Kinder kurz “nachzufeiern”.

 

Warum heiße ich so?

Dauer: je nach Ressourcen

Aufwand: mittel

Material: Zettel mit vorbereiteten Fragen

Für zuhause oder in der Gruppe

 

Ladet die Kinder ein, anhand der Fragen ihre Namensgebung zu erforschen und tauscht euch anschließend (z.B. in der nächsten Gruppenstunde) darüber aus.

  • Was bedeutet mein Name?
  • Wer hat diesen Namen für mich ausgesucht und warum?
  • Gibt es schon jemanden in meiner Familie mit gleichem Namen?
  • Mag ich meinen Namen?
  • Welche Spitznamen habe ich? Wer darf mich so nennen

 

“Gott ruft mich beim Namen"

Dauer: je nach Personenanzahl 30 – 60 Min.

Material: Heiligenlexikon oder Internet, eventuell Zettel zum Notieren oder Zeichnen, Stifte

 

Mithilfe eines Heiligenlexikons könnt ihr mehr über den*die Namenspatron*in (Herkunft, Legende/n, Wirken) der Kinder herausfinden.

Anhand dieser Informationen entdecken die Kinder vielleicht auch Gemeinsamkeiten mit dem*der Namenspatron*in, was durchaus amüsant sein kann!

Daraus ergeben sich möglichweise auch Vorbilder für die Kinder.   Wenn ihr Lust habt, sucht die Attribute der Namensheiligen heraus und zeichnet Bilder der Heiligen.

 

Tauftag

Dauer: je nach Ressourcen

Aufwand: je nach Geschmack

Material: vorbereitete Fragen, ev. Zettel und Stift zum Notieren; Taufkerze

geeignet in der Familie oder Gruppe

 

Für Gläubige ist die Taufe der Beginn des Lebens in der christlichen Gemeinschaft und in der Gemeinschaft mit Gott. Eigentlich “wiegt” also dieser Tag mehr als der Geburtstag. Im Jahresfestkreis erinnern wir uns daher auch immer wieder an diesen Tag in Form der Tauferneuerung z.B. in der Osternacht. Auch das Weihwasser beim Kircheneingang erinnert daran.

Spätestens vor der Erstkommunion erinnern sich Familien wieder an das Fest der Taufe ihrer Kinder; oder Kinder werden explizit auf die Taufe vorbereitet.

Nehmt euch als Familie oder in der Gruppe Zeit, um über das Fest der Hl. Taufe zu sprechen und euch daran zu erinnern. Jedes getaufte Kind sollte zumindest eine Taufkerze zu Hause haben oder andere Erinnerungsgegenstände an die Taufe.

 

Mögliche Leitfragen:

  • Wann und wo wurde ich getauft?
  • Wer hat mich getauft?
  • Welche Gäste waren dabei?
  • Wer kann mir von meiner Taufe erzählen?
  • Gibt es Erinnerungsstücke (Taufketterl, Geschenke, Fotos)?

 

CLARA SCHUMANN

Clara ist Religionslehrerin und Kinder- und Jugendpastoralassistentin. Aktuell ist sie in Karenz.

 

Aus: Movi – Zeitschrift der Jungen Kirche Wien, Ausgabe 2024/2 „Total normal“. Online-Version.

Junge Kirche
Stephansplatz 6/6/618
1010 Wien

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