Ein unerwarteter Lichtblick
Es war einer dieser kalten, finsteren Novembertage. Schon beim Aufstehen am frühen Morgen hatte ich Kopfschmerzen, der Blick aus dem Fenster ließ mich in die blanke Dunkelheit starren. Als langsam das erste Tageslicht zu sehen war, offenbarte sich der feucht-kalte Nebel, der sich wie eine schwere Decke über die Stadt gelegt hatte. Ich verließ das Haus. Menschen gingen an mir vorüber, ihre Blicke waren entweder starr auf den Boden vor ihren Füßen oder auf ihre Handys gerichtet. Niemand sah mir in die Augen. Alle schienen unter Zeitdruck zu stehen. Die Menschen wirkten wie ferngesteuert, und auch ich fühlte mich schwer und müde.
Ich verbrachte den Tag auf gewohnte Weise und machte mich am späten Nachmittag wieder auf den Heimweg. Wieder war es dunkel und kalt. Ich kramte in meiner Manteltasche herum, um die AirPods zu finden, da ertastete ich darin eine Visitenkarte. Jemand hatte sie mir ein paar Tage zuvor in die Hand gedrückt. Auf der Karte waren ein paar Termine notiert, zusammen mit der Einladung, vorbeizuschauen. Da fiel mir auf: auch heute Abend ist es wieder so weit. Die Neugierde in mir war zu groß und spontan entschied ich mich, die Einladung wahrzunehmen. Ich wollte hingehen, ganz unangemeldet und ohne zu wissen, was mich erwarten würde.
Ein paar Stunden später war ich wieder am Heimweg. Was ich erlebt hatte, war unerwartet. Die Menschen, die ich kennenlernen durfte, haben mich neugierig gemacht und was ich gesehen und gehört hatte, hat mich berührt. Ich atmete die kalte Luft tief ein und spürte eine neue Dankbarkeit für all die Dinge, die vorher selbstverständlich für mich gewesen waren und sogar für alles das, was mich vorher nur genervt hatte. Und ich fasste einen Entschluss: ich wollte wiederkommen. Denn wie sich herausstellte, war ich gekommen, um zu bleiben. Ich war bei come2stay.
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