1. Suche Verbündete
Es ist gut, mit verschiedenen Blickwinkeln an die Sache heran zu gehen. Am besten tut ihr das in einem Team aus Haupt- und Ehrenamtlichen. Wenn möglich, holt die Erfahrungen von Religionslehrer*innen ein und auch von Menschen, die die Pfarre gut kennen, aber nicht unbedingt direkt in die Vorbereitung eingebunden sind. Vielleicht gelingt es, Eltern oder Firmkandidat*innen aus den letzten Vorbereitungsgruppen zu treffen, ihre Eindrücke zu hören und sie vielleicht zur Mitarbeit zu gewinnen.
2. Wertschätzen, was ist
Bevor man weiß, wohin man gehen soll, muss man sich klar sein, wo man steht. Setzt euch mit eurer aktuellen Situation auseinander:
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Was gelingt uns? Was schätzen wir am bisherigen Modell und soll beibehalten werden?
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Warum denken wir über eine Veränderung nach?
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Wo stoßen wir an Grenzen: personell und inhaltlich?
Wichtig ist: Alles, was bisher geleistet wurde, all die Mühen verdienen Wertschätzung! Seid stolz und dankbar dafür!
3. Vergewissert euch!
a. Worum es geht: Inhalte und theologische Grundlagen
Was bedeutet (uns) Kommunion/Firmung?
Was sind die Grundbotschaften, die Standards und Kriterien gelingender Vorbereitung?
Was möchten wir Kindern, Jugendlichen und Angehörigen mitgeben, ermöglichen?
b. Für wen wir das tun: Die Zielgruppe(n) im Blick
Welche Kinder, Jugendlichen, Familien kommen zu uns? Was brauchen sie?
Was bringen sie mit? Welche Rolle spielt Kirche für sie?
Welche Schritte können sie realistisch gehen?
Was könnte Sehnsucht nach „mehr“ wecken?
c. Mit wem wir es tun. Wer trägt die Vorbereitung mit?
Wie geht es uns mit den Ressourcen?
Wer ist schon da?
Wer könnte uns sonst noch unterstützen und wobei?
Wie passt das ins Pastoralkonzept der Pfarre?
4. Sehen, was sein kann
Wendet die Erkenntnisse aus der Vergewisserung auf eure Situation an. Schaut euch Konzepte anderer Pfarren an, sucht das Gespräch mit Engagierten aus anderen Gemeinden und lasst euch inspirieren. Fragt euch dabei:
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Sind wesentliche theologische Inhalte, angepasst an die psychologische und religiöse Reife, enthalten?
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Kommen die Grundbotschaften angemessen vor?
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Passt das, was wir planen zu den diözesanen Leitlinien?
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Wie können Kinder, Jugendliche und Familien mit unterschiedlichen Voraussetzungen dabei sein?
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Wie werden Bezugspersonen auf dem Weg, den diese jungen Menschen gehen, involviert? Welche Angebote haben wir, die sie in ihrem eigenen Lebens- und Glaubensvollzug ansprechen?
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Wie wird erlebbar, dass die Gemeinde die Vorbereitung (mit)trägt? Regt das Modell den Kontakt zur Gemeinde an? Öffnet das Modell die Gemeinde für „die Neuen“?
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Wird die interkulturelle Situation vor Ort berücksichtigt?
5. Wagt Neues
Wollt ihr gleich euer ganzes Modell verändern? Ihr könntet auch nur einige Elemente anders oder bewusster gestalten. Gibt es etwas, das ihr getrost weglassen könnt?
Setzt realistische Ziele im Hinblick auf eure Ressourcen und den Arbeitsaufwand, und auch im Hinblick auf die Ziele für die Kinder und Jugendliche.
Plant für einen „Durchgang“, für ein Arbeitsjahr. Das Konzept muss nicht für alle Zeiten gelten.
Neues wagen
Führt das, was ihr geplant habt, durch. Macht euch dabei nicht den Druck, dass alles perfekt sein muss. Gebt euch selbst Zeit zum Lernen.
Mit der Fertigstellung eines Konzepts ist die Arbeit nicht geschafft. Ein Konzept hat nur dann einen Wert, wenn es realitätstauglich ist und auch umgesetzt wird. Die Umsetzung lebt davon, dass das im Konzept Beschriebene eine konkrete Gestalt erhält. Dazu braucht es Menschen, die das Anliegen verstehen und mittragen können. Motiviert und involviert sie am besten schon vor der Umsetzungsphase. Die Umsetzung selbst sollte von einer transparenten Kommunikation und der Offenheit für Anregungen begleitet sein.
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Wen betrifft die Änderung? Wer muss informiert werden? Wer macht das? Was genau wird mitgeteilt?
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Wie wird die Pfarre informiert (Inhalte, über welche Kanäle, Umfang)?
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Braucht es unter Umständen eine Genehmigung durch die Diözese („Experimentierraum“)?
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Braucht es Weiterbildungsangebote? Für wen? Mit welchem Inhalt?
6. Evaluiert und lernt dazu
Der Rückblick ist der erste Schritt für den weiteren Weg. Hier wird geprüft, ob die gesetzten Ziele erreicht wurden und was man daraus für die Zukunft lernen kann. Haltet die Ergebnisse schriftlich fest, sie erleichtern euch die weitere Planung. Passt das Konzept an und geht mit euren Erfahrungen in die nächste Runde.
Praxistipp: Hilfreiche Fragen für die Auswertung
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Wie haben wir die Vorbereitung und die Feier erlebt?
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Wo sind unsere Erwartungen erfüllt/nicht erfüllt worden?
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Was ist besonders gelungen? – Warum?
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Was hat nicht «funktioniert»? – Warum?
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Was melden die Kinder bzw. Jugendlichen, die Bezugspersonen und Pat*innen zurück?
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Wie hat die (Pfarr-)Gemeinde die Vorbereitung und Feier wahrgenommen?
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Welche der Grundbotschaften konnten wir gut umsetzen, sodass sie bei den Kindern, Jugendlichen, Bezugspersonen „angekommen“ sind? Wo ist uns das weniger gut gelungen?
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Was wollen wir unbedingt nächstes Mal wieder so machen? – Warum?
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Was wollen oder müssen wir für nächstes Mal verändern? – Warum?
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Welche neuen Ideen wollen wir aufnehmen? – Warum?