1.1.2022: Hochfest der Gottesmutter Maria/ Neujahr C
Wir feiern heute am ersten Tag des neuen Jahres die Gottesmutter Maria. Die junge Frau, die „Ja“ dazu gesagt hat, Mutter Jesu zu sein – mit der ein Neubeginn gesetzt wurde. Eine Woche ist vergangen, seit wir die frohe Botschaft gehört haben, die als erstes den Hirten verkündet wurde: „Der Retter ist geboren!“ Im Evangelium hören wir heute noch einmal von der Geburt des Kindes im Stall von Betlehem und davon, dass ihm der Name „Jesus“ (der Name ist Programm – er heißt übersetzt „Gott rettet“) gegeben wurde. Maria behielt diese Ereignisse fest in ihrem Herzen, heißt es. Das könnte auch eine Einladung an uns sein – die Botschaft und den Zauber von Weihnachten im Herzen zu behalten – das ganze neue Jahr über. Gott möge uns auch in diesem Jahr mit seinem Segen begleiten.
2.1.2022: 2. Sonntag nach Weihnachten C
Heute sind wir noch einmal zum Innehalten und Zurückschauen auf die vergangenen Feiertage eingeladen. Im Evangelium werden wir von Johannes erinnert: Das Licht ist in die Welt gekommen, das Wort „ist Fleisch geworden“. Gott schickte Jesus in die Welt – wegen mir und dir, aus Liebe zu mir und dir und allen Menschen. Wir glauben daran und sind deshalb auch „Kinder Gottes“.
6.1.2022: Erscheinung des Herrn/ Dreikönigstag C
Der heutige Festtag wird auch Epiphanie genannt, das heißt „Erscheinen“: Gott erscheint - scheint auf - gibt sich uns zu erkennen im kleinen Kind von Betlehem. Er ist der Retter, der liebt und verzeiht.
Das gibt allen Menschen Hoffnung, auch denen, die von weit her kommen und auf der Suche sind, wie die Sterndeuter. Gott will auch in unserem Leben durchscheinen – es soll immer mehr „Erscheinung des Herrn“ auf Erden sein: Wenn wir leben wie Jesus, wenn wir einander lieben und vergeben, wie es Gott tut. Wenn wir einander helfen, Freude und Frieden schenken.
9.1.2022: Taufe des Herrn C
Der heutige Sonntag ist Abschluss der Weihnachtszeit. Wir machen im Evangelium einen Zeitsprung: Einige Jahre sind vergangen. Jesus ist herangewachsen, wir begegnen ihm heute am Jordan bei Johannes dem Täufer. Jesus lässt sich wie viele andere Menschen von Johannes taufen, jedoch begleitet seine Taufe ein besonderes Geschehen. Es wird sichtbar und hörbar: Dieser Jesus ist der Sohn Gottes. Auch das ist ein Epiphanie-Geschehen. Sein öffentlicher Weg als Messias beginnt.
16.1.2022: 2. Sonntag im Jahreskreis C
Das Evangelium von der Hochzeit in Kana aus dem Johannesevangelium gehört ursprünglich so wie die Taufe des Herrn noch zum Fest „Epiphanie“. Auch hier wird offenbar, wer Jesus ist: Der Sohn Gottes, der bei den Menschen ist, ihre Freude und Sorgen teilt. Sorgen gibt es auch bei dem Fest in Kana: Der Wein ist ausgegangen. Jesu Mutter Maria setzt ihr Vertrauen in ihren Sohn. Jesus verwandelt Wasser auf wunderbare Weise zu Wein. Wunder heißen bei Johannes Zeichen, eben weil sie etwas offenbaren, als Zeichen auf etwas hinweisen – und deshalb zum Glauben einladen. Mit Jesus beginnt für alle eine Hoch-Zeit, eine besondere Zeit der Freude, der Fülle.
23.1.2022: 3. Sonntag im Jahreskreis C
Wir hören zwei Stellen aus dem Lukasevangelium, die zusammen das heutige Evangelium bilden. Einmal den Beginn des Lukasevangeliums, das wie ein Vorwort des Schreibers gestaltet ist, aus dem hervorgeht, warum und wie er sein Buch verfasst hat. Daran wird eine Stelle angefügt, drei Kapitel weiter, in der Jesus ebenfalls sein „Programm“ öffentlich vorstellt. Jesus ergreift in der Synagoge seiner Heimatstadt das Wort. Er wählt eine Stelle des Propheten Jesaia aus, trägt sie vor und erklärt sie für die Zuhörer*innen. Diesen Dienst konnte jeder Laie übernehmen. Der Auftritt Jesu ist vom Evangelisten genau konzipiert: Die Worte des Propheten Jesaia sind auf die Verkündigung Jesu abgestimmt. Das, was Jesus vorliest, trifft genau auf ihn selbst zu: Er predigt nicht nur von der Erlösung und Befreiung der Armen, verkündet nicht nur eine frohe Botschaft und den Beginn einer Freudenzeit. Es passiert alles genau jetzt, durch ihn, unmittelbar. Und natürlich betrifft es nicht nur die Zuhörer*innen vor 2000 Jahren – es gilt auch uns heute.
Die Lesung nach Paulus zeigt uns ebenso: Wir gehören dazu – wir sind Leib Christi, alle gehören wie die unterschiedlichen Gliedmaßen zu dem einen Körper.
30.1.2022: 4. Sonntag im Jahreskreis C
Weiter geht es heute im Evangelium dort, wo wir letzte Woche stehengeblieben sind. Jesus befindet sich noch immer in der Synagoge von Nazaret und predigt. Er hat das Prophetenwort ausgelegt: Jetzt erfüllt es sich, in ihm selbst. Denn er kommt von Gott.
Man kennt ihn, den Sohn des Zimmermanns Josef. Er ist kein Gelehrter, umso mehr staunt man über seine Worte. Jesus meint zu wissen, was hinter dem Staunen der Menschen steht, die ihn so gut kennen, und spricht es frei heraus an: Kann es sein, dass ihr das nicht glaubt? Traut ihr einem Zimmermann nicht zu, Prophet zu sein?
Es scheint das Schicksal eines Propheten zu sein, in seiner Heimat abgelehnt zu werden (ähnlich wie schon bei Elija und Elischa geschehen).
Was sagen wir dazu? Wer ist dieser Jesus für uns?
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