Etappe 5
WÜSTE
Da misshandelte Sarai sie und Hagar lief ihr davon.
(Gen 16,6c)
Hagar wirft das Handtuch. Sie läuft davon. Sie hält es einfach nicht mehr aus, wie sie behandelt wird. Verzweifelt läuft sie in die Wüste. Schwanger. Ein lebensfeindlicher Ort, trostlose Leere, unendliche Weite und unerträgliche Hitze. Aber immer noch besser, als bei Sarai auszuharren, denkt sie.
- Die Wüste ist Hagars Zufluchtsort, der keine Zuflucht bietet. Kein Wasser, keine Nahrung, kein Schatten. Unfruchtbar. Niemand da. Kein Obdach für die Seele.
Gibt es „Wüstenorte“ in meinem Leben? Wo meine Lebendigkeit vertrocknet, Resignation sich ausbreitet …
Für Hagar ist die Wüste aber nicht nur unheilvoll. Die Wüste unterbricht die fatale „Routine“. Hagar findet Abstand. Die Leere dieses „Ortes“ bietet Raum. Leerwerden macht Platz für Neues. Auch in der Wüste darf ich das vertrauensvolle Wort an Gott richten: „Du bist ein Gott, der mich sieht.“
Räume einen Ort in deiner Wohnung leer (zum Beispiel einen Tisch, ein Regal, eine Ecke …) als Zeichen, dass du sichtbar Platz schaffen willst für Neues. Und versuche, diesen Platz bis zum Ende dieser 12-wöchigen Impulsreihe frei zu halten.
Unsere Sehnsucht
Ist unsere sehnsucht nach gott
die flamme seiner gegenwart
und unser zweifel der raum
in dem gott an uns glaubt *
Sara Lorenz
Wie lange noch
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* Andreas Knapp, Höher als der Himmel – Göttliche Gedichte, Würzburg 2010, S. 19