Ein Albtraum unter dem Weihnachtsbaum?
Aber nicht immer läuft das Weihnachtsfest so feierlich und harmonisch ab, wie man sich das vielleicht vorstellt. Jetzt hat man endlich die Gelegenheit, Zeit mit seiner Partnerin/seinem Partner und seiner Familie zu verbringen und lernt sie dabei wieder einmal so richtig kennen. Erstaunlicherweise haben nicht alle dieselbe Vorstellung wie das harmonische Fest ablaufen soll, wer zu wem auf Besuch kommt und bei welcher Familie heuer gefeiert wird. Die Folge ist eine Bescherung ganz anderer Art, als man sie sich vielleicht erhofft hat.
Vielleicht hilft es hier schon einmal, einen Schritt zurück zu machen und sich bei der Planung der Feiertage im Vorfeld nochmal genau anzusehen, mit wem man es hier genau zu tun hat. Die mühsamen Familienmitglieder werden sich vermutlich auch in den letzten 12 Monaten nicht zu besten Freunden entwickelt haben, die Eltern sind vermutlich auch immer noch genau die, die sie immer schon gewesen sind, und auch die Partnerin/der Partner wird unter dem Weihnachtsbaum keine magische Persönlichkeitsveränderung durchgemacht haben.
Sie alle werden daher auch am 24. Dezember noch die gleichen, bisweilen herausfordernden Angewohnheiten haben wie die restlichen Tage des Jahres.
Ebenso kann es durchaus hilfreich sein, die eigenen Erwartungen den faktischen Gegebenheiten anzupassen. Wir können weder beeinflussen, ob es an diesem Tag schneien wird, noch,welche Gemütsverfassung die anderen Personen mitbringen - und auch das jährliche Weihnachtsessen ist vielfach ein Gebot göttlicher Ordnung, an dem man sich die Zähne ausbeißt.
Auch was die Paarbeziehung betrifft wird sich nicht plötzlich alles verändern, nur weil das Christkind kommt. Nur weil wir einen Baum im Zimmer stehen haben, dessen Nadeln schon von Tag eins an in der Wohnung verteilt sind, stellt sich noch keine Festtagsstimmung ein. Die Frage, ob es heuer eine Tanne oder eine Fichte wird, die Eltern bei uns feiern oder ob wir diesmal alleine als Paar feiern wollen, könnte zu überhitzen Gemütern führen.
Was hierbei aber helfen kann, ist reden. Sich vorher mit seiner Partnerin/seinem Partner darauf zu einigen, wo und wie man feiert, hilft oftmals größeren Streitigkeiten vorzubeugen. Ja, man kann seine liebe Familie nicht ändern, aber man hat die Möglichkeit zu entscheiden, wie viel Zeit man wirklich mit ihr verbringen möchte. Und vielleicht ist es in diesem Jahr auch Zeit für uns als Paar, den Tannenbaum mit einem Palmenbaum zu tauschen und die ganze familiäre Festlichkeit zur Abwechslung einmal hinter uns zu lassen.
Wenn wir uns aber dazu entschlossen haben, das alljährliche Weihnachtsprogramm zu absolvieren, denken wir vielleicht an das Weihnachtslied „Süßer die Glocken nicht klingen“, wenn die ganze Großfamilie am 24. Dezember an unserer Türe läutet. Und nicht vergessen, wenn die Feiertage vorüber sind, ist der Trubel auch wieder vorbei, zumindest bis zum nächsten Jahr. Frohes Fest!