Sehenswerte Details
Altes Altarbild „Christus salvator mundi“ von Bertold Löffler
Das Bild „Christus salvator mundi“ von Bertold Löffler (1874-1960) befand sich in der Holzkirche, die bis 1963 an der Stelle der heutigen Erlöserkirche stand. Die Signatur trägt das Datum 1916. Es wurde passgenau in die Altarwand eingefügt, daraus erklären sich die beiden Abschrägungen.
Im Zentrum steht der auferstandene Erlöser der Welt vor dem offenen Himmel, zu seinen Füßen Engel mit Blumengirlanden, neben ihm die beiden Heiligen Franziskus und Elisabeth.
Nach dem Abbruch der alten Kirche wurde das Bild aus dem Rahmen geschnitten, mit der bemalten Seite nach innen zusammengerollt und lag dann jahrzehntelang unentdeckt auf dem Dachboden des Pfarrhauses. Im Jahr 2001 wurde es aufgrund der Recherchen eines Kunststudenten wieder aufgefunden und restauriert. Nach aufwändigen Montagearbeiten wurde es in Form einer modernen Installation unterhalb der Decke der Kirche aufgehängt und am 10. Juni 2005 im Rahmen der „Langen Nacht der Kirchen“ erstmals der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Kardinal Christoph Schönborn nahm an dieser Zeremonie teil und segnete das Bild.
Der Künstler Bertold Löffler wurde bei Reichenberg in Böhmen geboren. Er studierte in Wien an der heutigen Universität für Angewandte Kunst bei den Professoren Franz Matsch und Kolo Moser. Buchillustrationen, Druckgrafik, Plakate, Plaketten und Gedenktafeln, Keramik und Majoliken gehören ebenso zu seinem Schaffen wie Ausstattungen in Wien (Kabarett „Fledermaus“) und Salzburg sowie Fresken religiösen Inhalts an Gasthöfen in Mariazell oder der Wachau.
Altarbild "Christus am Kreuz" von Gertrude Stöhr
Die Emaillearbeit stammt von Gertrude Stöhr, das Hintergrundmosaik von Hermann Bauch.
Gertrude Stöhr (1915 - 1984) stammte aus der Unternehmer- und Bierbrauerfamilie Forstinger im oberösterreichischen Vorchdorf. Ihre künstlerische Ausbildung absolvierte sie unter anderem an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien, wo zu ihren Lehrern u.a. die Professoren Cizek und Gütersloh zählten. Studienreisen führten sie durch Europa, in den Nahen Osten und auch nach Amerika.
Die verschiedensten, oft sehr schwierigen Emailtechniken waren der Künstlerin vertraut, wie auch Treibarbeiten in Kupfer. Ihr Atelier in Wien befand sich im 3. Bezirk in der Weyrgasse 8. Die meist sakralen Werke finden sich nicht nur in der Umgebung ihrer Heimat (Eggenberg, Scharnstein, Linz, Kremsmünster, Admont, Würnitz), sondern auch in Wien und Vorarlberg, zum Großteil aber in den USA. Im Fischerturm in Vorchdorf, einem ehemaligen Wehrturm der Schlossanlage, befindet sich das Email-Museum Gertrude Stöhr mit rund 200 Exponaten, noch von der Künstlerin selbst eingerichtet. Zu besichtigen ist es nach Vereinbarung.
Bild des Barmherzigen Jesus
Seit Jänner 2016 hängt in der Seitenkapelle der Kirche über dem Tabernakel ein Bild, das Jesus als Barmherzigen Heiland zeigt. Die Darstellung basiert auf einer Vision der heiligen Maria Faustyna Kowalska.
Helena Kowalska, so ihr bürgerlicher Name, kam 1905 in Głogowiec bei Łódź zur Welt. Bereits mit 18 Jahren wollte sie ins Kloster eintreten, erhielt dazu aber von ihren Eltern keine Erlaubnis. Im Jahr darauf ging sie nach einer Vision, die sie zum Ordenseintritt aufforderte, nach Warschau und trat hier in die „Kongregation der Schwestern der Muttergottes von der Barmherzigkeit“ ein. Sie bekam dabei den Ordensnamen Maria Faustyna.
Wiederholt erschienen ihr in Visionen Jesus, Maria, Engel und Heilige. In diesen Visionen erhielt sie von Jesus den Auftrag, Künderin der Barmherzigkeit Gottes zu sein und ein Bild Jesu malen zu lassen, von dessen Herzen zwei Strahlen ausgehen. Das daraufhin gemalte Jesusbild von der Göttlichen Barmherzigkeit trägt die Unterschrift: „Jesus, ich vertraue auf Dich.“ – eine Kopie davon hängt nun auch in unserer Kirche.
Jesus trug ihr auch auf, sich für die Einführung des „Sonntags der göttlichen Barmherzigkeit“ am Sonntag nach Ostern einzusetzen. Papst Johannes Paul II. nahm dieses Anliegen in seiner Enzyklika „Dives in misericordia“ 1980 auf. Am Tag ihrer Heiligsprechung im Jahr 2000 legte er dann fest, dass in der ganzen Kirche der Barmherzigkeitssonntag gefeiert werden solle.
Auf Faustynas Visionen basiert auch der Barmherzigkeits-Rosenkranz. Ihren Visionen zufolge gab ihr Jesus außerdem die Weisung, seine Sterbestunde zu verehren und eine neue Kongregation zu gründen. Zu Lebzeiten legte sie zwar allgemeine Richtlinien für diese neue Gemeinschaft fest, doch erst nach ihrem Tod, im Jahr 1947, wurden die „Schwestern vom Barmherzigen Jesus“ gegründet.
Kreuzwegbilder von Franz Deed
Franz Deed wurde am 23. April 1901 in Kéty im damaligen Ungarn (heute Slowakei) geboren. Er besuchte die Schule in Bratislava und studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Budapest und an der Meisterklasse für Grafik von Ferdinand Schmutzer an der Akademie der bildenden Künste in Wien. In den 1920er-Jahren unternahm er eine Studienreise nach Italien, studierte die Techniken der Wandmalerei und des Mosaiks und vertiefte sich in religiöse Kunst. Ab 1931 nahm er große Aufträge im Bereich der Kirchenmalerei an.
1939 wurde er an die Akademie der bildenden Künste in Budapest berufen. Ab 1941 war er ordentlicher Professor für Wandmalerei, Mosaik und Glasmalerei an der Budapester gewerblichen Anstalt. Doch wenig später wurden seine Wohnung und seine Werkstatt durch Bomben zerstört, Deed selbst wurde für zwei Jahre von den Nationalsozialisten nach Deutschland deportiert. Von 1947 bis zu seinem Tod 1983 lebte Deed in Österreich.
Der Künstler wirkte als Zeichner, Grafiker, Maler, Kunsthandwerker und Restaurator in Österreich, Ungarn und der Slowakei. Er restaurierte beispielsweise zahlreiche Fresken, schuf seinerseits neue Fresken in Kirchen, Kapellen und Museen und gestaltete Glasfenster unter anderem im Dom von Eisenstadt, in der Filialkirche Gartenstadt in Hollabrunn, in der Pfarrkirche Liesing und in der Pfarrkirche Am Schüttel.
Hier gestaltete er in den 1960er-Jahren die Kreuzwegbilder. Dabei wandte Deed eine spezielle Glasklebetechnik an: Bei Tageslicht leuchten die Bilder gewissermaßen aus sich heraus, bei Dunkelheit werden sie durch Lichtröhren hinterleuchtet.
Nach den durch verschiedene Pfarrmitglieder tradierten Aussagen von Pfarrer Edmund Decrinis entstanden die Glasfenster als bildliche Umsetzung zu den Texten der Kreuzwegmeditation „Le chemin de la croix“ von Paul Claudel. Möglicherweise hat Deed die Holzschnittillustrationen von Jean Marchand in der Werkausgabe der Librairie de l’Art Catholique von 1918 gekannt und in moderner Form umgesetzt.
Schutzmantelmadonna von Paul Peschke
Die Schutzmantelmadonna wurde Anfang Mai 1964 angeschafft. Sie stand ursprünglich mittig über dem Seitenaltar, der Tabernakel befand sich damals noch am Hochaltar. Heute steht sie rechts vom Seitenaltar.
In der Pfarrchronik heißt es zur Statue: "Maria wurde mit Absicht als Mutter mit dem Jesuskind dargestellt, denn sie verdankt ihre außergewöhnliche Stellung unter den Menschen ihrem göttlichen Kinde, darum trägt sie das Messiaskind am Arm. Maria will aber nicht nur die Mutter des Jesuskindes sein, sondern auch die Mutter aller Christen, Patronin der Güte. In mütterlicher Liebe ist sie die große Fürbitterin und Helferin am Throne Gottes für uns, die große und schützende Frau mit dem großen Schutzmantel."
Geschaffen wurde die Statue aus Zirbenholz von Prof. Paul Peschke. Der 1907 geborene Wiener studierte an der Akademie der bildenden Künste und wurde zu einem angesehenen Bildhauer. So stammen unter anderem die Büsten von Hermann Gmeiner im Hermann-Gmeiner-Park und von Arthur Schnitzler im Türkenschanzpark von ihm. Zahlreiche Werke schuf er für Kirchen. Er starb 1991 und wurde auf dem Döblinger Friedhof begraben.
Wandbehang "Szenen aus dem Leben des heiligen Josef"
von Hermine Aichenegg-Rieger
In der Josefskapelle rechts vom Kircheneingang hängt der Wandbehang von Hermine Aichenegg-Rieger (1915 - 2007). Er zeigt den heiligen Josef als Beschützer der Heiligen Familie in den dargestellten Episoden über Empfängnis, Geburt und Jugendjahre Jesu Christi.
Die Künstlerin widmete sich in ihrem Schaffen besonders der Wandmalerei, hier insbesondere der Technik des Sgraffito. Ihre Entwürfe zur künstlerischen Ausgestaltung kommunaler Bauprojekte der Stadt Wien wurden mit Preisen ausgezeichnet. Als Mitglied der Gemeinschaft Bildender Künstler und der Wiener Sezession kann Hermine Aichenegg-Rieger, gemeinsam mit anderen, in den 50er Jahren als beispielhaft für die Stellung der Frau in der Kunst gesehen werden. Auch bei internationalen Ausstellungen fanden ihre Werke Anerkennung.
Orgelfuß von Florian Silber
Der jüngste Blickfang aus dem Bereich der bildenden Kunst begegnet uns in dem seit 2012 an der Orgelempore applizierten Gemälde von Florian Silber. Im Zuge der Installierung der Paulus-Orgel erklärte sich der Künstler dazu bereit, einen sogenannten Orgelfuß zu kreieren.
Neun Module sind es, die zusammen ein Panorama ergeben, welches das Auge des Betrachters/der Betrachterin einlädt, auf Wanderschaft zu gehen. Dies kommt nicht von Ungefähr, ist Florian Silbers Werk doch vom Reisen inspiriert. Es finden sich darin Impressionen österreichischer sowie – den Spuren des heiligen Paulus folgend – anatolischer Landschaften. Während des Malprozesses kam dem Künstler auch immer wieder die Reise unserer Orgel in den Sinn, die, an ihrem Ziel angelangt, gewissermaßen neuen Atem schöpft und ihre Klangfülle entfaltet. Silber empfindet ihr Erklingen mitunter als „ein Weinen des Himmels“ und übersetzt diese Empfindung in seine Bildsprache, indem er goldene Lackfarbe in und über die Acrylmalerei fließen lässt.
Die Betonung der Senkrechten ist dem Maler generell wichtig. Einerseits bringt er so die Beziehung von Himmel und Erde zum Ausdruck, zum anderen zitiert er damit die an die Gotik gemahnende Orgelarchitektur und verweist auf die Bedeutung des Instruments als „Medium“ zwischen den beiden Sphären.
In der Bildkomposition sind überdies Analogien zu musikalischen Kompositionsmustern und akustischen Diagrammen zu entdecken. Silbers Farbspur folgt gewissermaßen einer Tonspur.