Heute möchte ich beginnen, schon ein wenig konkreter auf die einzelnen Elemente im Ablauf des Geschehens der Hl. Messe einzugehen. Fangen wir also gleich mit dem Beginn der Messe an. Wann ist dieser? Ist er beim Kreuzzeichen des Priesters oder vielleicht schon früher?

Nun, die Messe beginnt eigentlich bereits mit der Versammlung der Gläubigen. Wir alle haben uns heute Abend dazu entschieden, hierher zu kommen und auch, wenn es unsere Entscheidung war, so ist es doch Gott, der uns immer wieder aus unserem Alltag herausruft, uns zusammenruft als seine Kirche und unsere Herzen bereitet, gemeinsam die Eucharistiefeier zu begehen.

Bei diesem Zusammenkommen zur Kirche, in die Kirche, haben wiederum die Glocken eine starke symbolische Bedeutung. Diese werden bei der Glockenweihe eigens gesalbt mit dem Heiligen Chrisam-Öl und haben eben diese Aufgabe, uns, das Volk Gottes, zusammenzurufen. Sie kündigen das große Ereignis an, das nun stattfinden wird, das Geschehen unserer Erlösung, und wollen die Welt wachrütteln, die Stimme Gottes zu vernehmen. Aber dies geschieht ja nicht nur hier in der Pfarre Rossau sondern auch in allen anderen Kirchen unserer Stadt, unserm Land, auf der ganzen Welt. Überall ist es dieses eine Geschehen der Hl. Messe, wenn auch in der Unterschiedlichkeit der verschiedenen Riten und lokalen Bräuche. Immer wird das Heilswerk Christi, sein einmaliges Opfer am Kreuz gegenwärtig in der Eucharistiefeier, und wir empfangen von ihm die Gnade der Erlösung und die Vielfalt der göttlichen Gaben – letztlich das ewige Leben.

Doch das alles betrifft uns nicht nur jetzt und heute, sondern es war auch früher so, dass wir Christen uns zur Eucharistiefeier versammelt haben, und es wird auch immer so weitergehen, bis Jesus Christus, unser Herr, wiederkommt. Die Feier der Eucharistie verbindet uns also mit allen Christen auf der ganzen Welt sowie mit denen aller Zeiten, der vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen und uns alle schließlich mit Christus.

So sind wir heute hierhergekommen, allein, zu zweit, zu dritt und kommen doch mit einem Strom von tausenden, millionen, ja milliarden Menschen zu Gott. Er, der uns gerufen hat, er wartet hier auf uns und möchte sich uns in seinem Sohn Jesus Christus schenken. Öffnen wir nun unser Herz für die Feier der Hl. Messe, damit wir Gott freudig begegnen, zu dem wir gekommen sind.

Michael Ungrad