„Als Christ wird man nicht geboren; Christ wird man!“ (3. Jdt., Tertullian)
Mit der Taufe wird ein Kind oder auch ein Erwachsener in die Gemeinschaft der Christen aufgenommen. Welche Dokumente für die Taufanmeldung dazu erforderlich sind, finden Sie hier.
Mit der Taufe wird ein Kind oder auch ein Erwachsener in die Gemeinschaft der Christen aufgenommen. Die Taufe kann in jeder Pfarre empfangen werden. Wenn nicht in der Wohnpfarre getauft wird, braucht man eine Einverständniserklärung der Wohnpfarre.
Für die Anmeldung eines Kindes zur Taufe rufen Sie bitte in der zuständigen Pfarrkanzlei an. Meist empfiehlt sich sechs bis acht Wochen vor dem Wunschtermin mit dem Pfarrer in Kontakt zu treten.
Folgende Dokumente brauchen Sie:
• Geburtsurkunde und Meldezettel des Kindes
• Taufscheine der Eltern und Paten
• Trau- und Heiratsurkunde der Eltern (falls vorhanden)
Mit dem Pfarrer oder der Pfarrsekretärin werden Sie dann einen Termin für das Taufgespräch festlegen.
Der Taufpate oder die Taufpatin ist mitverantwortlich für die christliche Erziehung und muss getauft und gefirmt sein und Mitglied der römisch-katholischen Kirche sein. Weder der Vater noch die Mutter des Täuflings können das Patenamt übernehmen. Folgende Dokumente muss er/sie beibringen:
• Taufschein
• Trauungsschein (falls verheiratet)
Der Taufschein muss aktuell sein, das bedeutet, Sie wenden sich an ihre Taufpfarre (diese ist am Taufschein, den Sie haben, vermerkt) und lassen alle (noch nicht eingetragenen) Sakramente in Ihrem Taufschein eintragen, also Firmung und eine eventuelle Eheschließung.
Der Taufpate und seine Funktion
Der Taufpate, die -patin hat auf Anfrage der Eltern des Täuflings ein Amt übernommen. Er/Sie hat dabei freiwillig versprochen, so gut er/sie kann, dem Kind beizustehen und in Glaubensfragen ein Ansprechpartner zu sein. Ursprünglich war der Taufpate der, der bezeugte, dass sich der Täufling in christlichem Leben im Katechumenat bewährt hat. Da bei uns Kinder getauft werden, suchen die Eltern einen Paten aus, der mit dem Amt auch Mitverantwortung übernimmt in der Glaubenserziehung und im Finden zum Glauben.
Dieses Versprechen besteht ein Leben lang. Dabei wird es manchmal mehr und bisweilen weniger sein, was zu bereden wird. Aber das unsichtbare Band, das zwischen Täufling und Taufpaten besteht, soll nicht abreißen.
Damit eine solche Beziehung bestehen bleibt, liegt auch an den Eltern des Täuflings, die Beziehung zu fördern und wachsen zu lassen. Wenn die Beziehung zwischen Eltern und Taufpaten/in kaputt geht oder nicht gepflegt wird - es muss ja nicht immer ein Streit sein - geht auch die Beziehung zwischen Paten und Täufling zugrunde.
Der Taufpate wird auch in das Taufbuch eingetragen.
Ein Taufzeuge ist ein Mitglied einer anderen christlichen Konfession, die/der zusammen mit einem römisch-katholischen Paten gewählt werden kann. Das ökumenische Direktorium erlaubt auch orthodoxen Christen Taufpate/in in der römisch-katholischen Kirche zu sein. Der Austritt aus der römisch-katholischen Kirche widerspricht der Funktion des Taufpaten- bzw. des Taufzeugenamtes.
Das Sakrament der Taufe
An den "Krisenpunkten" des Lebens setzt Gott in den Sakramenten Zeichen seiner liebevollen Zuwendung. "Krise" kommt vom Griechischen "krinein" und bedeutet entscheiden. Sakramente haben dort ihren Platz, wo sich Wesentliches entscheidet.
Ein solcher Knotenpunkt im Leben ist, wenn ein Mensch zu Gott gefunden hat und sich entscheidet, in der von ihm begründeten Gemeinschaft (Kirche) verbindlich zu leben. In dieser Situation bringt die Taufe zum Ausdruck, was dem Menschen langsam spürbar geworden ist: Dass er ein von Gott schon längst geliebter Mensch ist. In diese Liebe Gottes wird er symbolhaft hineingetaucht - daher kommt das Wort "Taufe".
Selbstverständlich ist für die sinnvolle Feier der Taufe eine vertrauensvolle und glaubende Grundbeziehung zu Gott Voraussetzung. Es wäre pervers ein Zeichen zu feiern, dessen Inhalt man ablehnt. Daher gibt es das (Tauf-)Katechumenat: eine längere Zeit der Vorbereitung, in der es gilt, in das Sakrament langsam und aktiv hineinzuwachsen.
Diese Vorbereitungszeit - das Katechumenat - geht eigentlich von einem erwachsenen Taufwerber aus. Das Sakrament der Taufe beginnt dann mit der "Feier der Annahme". Der Bischof bezeichnet zuerst den Taufbewerber mit Kreuzzeichen auf Stirne, Ohren, Augen, Mund, Brust und Schultern.
Ganz deutlich wird hier gleich zu Beginn: Zuerst steht der Segen Gottes - noch vor jeglicher Leistung und trotz aller Schuld des Menschen.
Über die in mehreren gottesdienstliche Feiern zum Ausdruck gebrachten Stufen hinweg mündet die Vorbereitung in die Osternacht, in der die Taufe ursprünglich gefeiert und im Leben konkret gemacht wird.
Der Regelfall bei uns ist nicht die Taufe eines Erwachsenen, sondern die von Kindern. Es ist nachvollziehbar, dass gläubige Eltern ihre noch nicht entscheidungsreifen Kinder zur Taufe bringen: Es zeigt, dass die durch die Taufe zum Ausdruck gebrachte Liebe Gottes ein Geschenk und nicht Verdienst des Menschen ist.
Die Taufe von Kindern ist daher nur dann sinnvoll, wenn die Kinder in diese Beziehung mit Gott hineinwachsen. Das geschieht wie selbstverständlich, wenn die wesentlichen Bezugspersonen des Kindes diese Beziehung mit Gott leben - ähnlich wie sie auch anderes, wie z. B. die Muttersprache übernehmen.
Der Ablauf der Kindertaufe
Teil 1: Empfang vor der Kirche:
Die Eltern stellen ihr Kind mit Namen vor und bitten um die Taufe; sie erklären sich bereit, das Kind im Glauben und Lieben zu begleiten. Dann wird das Kind in die Kirche getragen. Es wird durch die Taufe Teil der Kirche - Teil der Gemeinschaft der Getauften.
Teil 2: Wortgottesdienst:
Lesung aus der Bibel: Gott kommt quasi selbst zu Wort.
Bezeichnung mit dem Kreuzzeichen: Taufspender, Eltern, Paten, Angehörige und Gemeindemitglieder "segnen" das Kind.
Anrufung der Heiligen: Im Biblischen Sinn sind alle Menschen, die zu Gott gehören, "heilig". In diese große Gemeinschaft der "Heiligen", eine Gemeinschaft die über den Tod hinausreicht, wird das Kind aufgenommen. Es wird es sozusagen "willkommen geheißen".
Fürbitten: In verschiedensten Bitten wird Gott für das Kind, seine Eltern und andere Menschen gebeten.
Teil 3: Spendung der Taufe:
Taufwasserweihe: Wasser ist ein Zeichen von Leben und Reinigung. Dem Kind wird dadurch zum Ausdruck gebracht, dass ihm Gott die Fülle des Lebens schenkt, ein Leben, das nicht mehr "totzukriegen" ist. Der ewige Tod und die Sünde werden ein für alle Mal abgewaschen. Dafür wird frisches Wasser vorbereitet und gesegnet.
Absage und Glaubensbekenntnis: Noch kann das Kind keine Entscheidung treffen, aber es wird in die Lebensweise seiner Eltern hineinwachsen. Daher erklären hier Eltern, Pate/in und die anwesende Pfarrgemeinde, dass sie dem Bösen eine Absage erteilen ("Ich/Wir widersage/n!") und bekennen, dass sie in ihrem Leben Gott vertrauen ("Ich/Wir glaube/n!").
"Ich glaube" bedeutet in diesem Fall nicht "für wahr halten", sondern deutet an, dass man Gott vertraut.
Spendung der Taufe: Grundidee: der Täufling wird drei mal unter Wasser getaucht. Im Regelfall wird dies durch ein dreimaliges Übergießen mit Wasser ersetzt, wozu der Taufspender folgendes spricht:
N. (Vornamen), Ich taufe dich im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes! - Amen!
Taufe - von Gott als Kind angenommen, mit neuem, ewigen Leben beschenkt, gebadet in der Liebe Gottes. Ihm für's Leben anvertraut - unwiderruflich!
Deutende Riten:
Mit drei Symbolen soll das, was den Kindern in der Taufe geschenkt wird, deutlich werden:
Salbung mit Chrisam
Ein frisch gebadetes Kind wird eingecremt - es soll gesund bleiben. Bei Wunden, Unreinheiten oder ähnlichem verwendet man Cremen, Öle oder Salben. In früheren Zeiten wurden die wichtigsten Leute für Ihre Ämter (Priester, Propheten, Könige) "gesalbt". Auch Jesus war ein Gesalbter, denn Christos ist griechisch und bedeutet der Gesalbte.
Getaufte werden gesalbt. Ihnen ist Heil und Leben von Gott garantiert, sie sind vor Gott so bedeutend, wie jeglicher Prophet oder König, gehören für immer zu diesem "Gesalbten" Jesus Christus.
Das weiße Taufkleid
Dem Neugetauften wird das Taufkleid überreicht. Das weiße Kleid ist Zeichen der Freude, Reinheit, Lebens und Unschuld. Wenn sich auch im Laufe des Lebens so mancher "Fleck" abzeichnen wird, ändert das nichts daran, dass die Grundfarbe des Herzens vor Gott für immer weiß, hell und strahlend bleibt.
Die Taufkerze
Die brennende Osterkerze ist Symbol für den auferstandenen Jesus Christus, der das Dunkel der Welt und auch des persönlichen Lebens hell macht. Das Kind - beziehungsweise dessen Paten - erhält nun seine kleine Osterkerze: Christus hat ihm in der Taufe Auferstehung und Leben geschenkt!
4. Teil - Abschluss der Tauffeier (beim Hauptaltar)
Vater unser: Gemeinsam mit dem und für das Kind dürfen wir uns gemeinsam als Kinder Gottes bekennen und beten.
Abschließend werden Eltern und Paten gesegnet.
(Pfarrer Gerald Gump)