Montag 9. September 2024
Die Renovierung

INNEN- und AUSSENRENOVIERUNG unserer Kirche

Zahlreiche Reparaturen, Neugestaltungen und Renovierungen hat die Meidlinger Pfarrkirche im Laufe ihrer Geschichte erlebt und sie haben schon wenige Jahrzehnte nach ihrer Fertigstellung im Jahr 1845 begonnen.

lm Folgenden wollen wir uns aber nur auf die letzte lnnenrenovierung 1991 – 2005 und auf die letzte Außenrenovierung 2007 – 2009 beziehen.

Der Anblick, den die Kirche sowohl von außen als auch von innen bot, war schon länger nicht besonders ansprechend. Von der Fassade fielen schon in den Achtzigerjahren des vorigen Jahrhunderts immer wieder große Brocken vom Putz, sodass Spezialisten lockere Mauerteile kontrolliert abklopfen mussten. Auf großen Flächen der Fassade lagen die Ziegel bloß.

 

Die Innenwände hatten durch die Umluftheizung (Ölheizung), die 1963 installiert worden war, ein schmutzig-graues Kolorit angenommen. Die Heizkosten der Kirche wurden immer teurer, da der Ölpreis im Steigen begriffen war.
Die Bodenfeuchtigkeit machte arge Probleme (die Kirche ist nicht unterkellert). Es gab nicht nur nasse Flecken an den Wänden, es lösten sich vielmehr auch Kacheln von den Kreuzweg-stationen, stürzten zu Boden und zerbarsten.

 

Auch der räumliche Abstand zwischen dem Zelebranten und der Gemeinde war trotz eines „Volksaltars“ noch so groß, dass ein echtes „Miteinander“ im Sinne des 2. Vatikanums nicht wirklich gelingen konnte.

 

Es gab auch keine Rampe für gehbehinderte Personen und Kinderwagen.

Kurzum: Eine lnnenrenovierung mit Neugestaltung vor allem des Altarraums war absolut unumgänglich. Und natürlich musste auch eine Außenrenovierung geplant werden.

Die Innenrenovierung

In den Architekten Schwan & Waldhäusl hat Herr Pfarrer Dr. Berthold Koy ein junges, dynamisches Team gefunden, das seinen Vorstellungen von der Umgestaltung des Innenraums der Kirche sehr positiv gegenüber stand.
So wurde ein Plan entwickelt, nach dem der Umbau schließlich erfolgte:
Der Altar wurde aus der Tiefe des Presbyteriums hervorgeholt und erhielt seinen Platz in der Vierung, sodass man sich nun praktisch um den Altar versammeln kann.
Durch die Konstruktion mit den Sitzstufen mit dem oben anschließenden Plateau entstand darunter ein großer Mehrzweckraum (wenn man die Stauräume dazu rechnet sind es 200 Quadratmeter).
Viele Jahre hatten wir als Übergangslösung (bzw. „Vorläufer“ der aus Stein gefertigten Altarplattform) ein Podium aus Holz und einen Holztisch als provisorischen Altar.
 

Der Sinn dieses Umbaus wurde der Pfarrgemeinde in vielfacher Weise näher gebracht:
Am Samstag, den 24. September 1994 gab es ein Bau–Anfangsfest mit Tag der offenen Tür. Es bestand die Gelegenheit, über die verschiedenen Verwendungsmöglichkeiten der neu entstehenden Unterkirche zu diskutieren.
Am Sonntag, den 25. September 1994 haben wir das Erntedankfest mit Abt P. Dr. Heinrich Ferenczy vom Schottenstift gefeiert. Thema seiner Ansprache waren der Kirchenumbau und die Renovierung.
 

Auch die jetzige Sakramentskapelle wurde umgestaltet. Der Altar wurde von der gegenüber liegenden Seite an seinen jetzigen Platz gestellt.
Der alte Durchgang, der ein Begehen der Kapelle vom Vorraum der Kirche aus ermöglicht, wurde wieder geöffnet. Ein runder Holztisch wurde als provisorischer Altar in die Mitte gestellt, daneben ein Pult als provisorischer Ambo.
 

lm März 1995 war Herr Dr. Rudolf Schwarzenberger in unserer Pfarre. Er hat zunächst die Neuerungen in der Kirche besichtigt und anschließend im Augustinussaal einen Vortrag über „Sprache und Orte der Liturgie“ gehalten.
 

Auch Herr Kardinal Dr. Christoph Schönborn ist an einem Samstagnachmittag kurz vorbei gekommen, hat die diversen „Zwischenlösungen“ in der Kirche besichtigt und gut geheißen.
Wichtig war ihm vor allem, dass auch der definitive Altar seinen Platz in der Vierung bekommen werde.
 

Im Jahr 2005 war es dann so weit. Die letzte- und im wahrsten Sinn des Wortes „tiefgreifendste“ Phase der lnnenrenovierung begann mit der Installierung einer Erdwärmeheizung (statt der bisherigen Ölheizung).
Heizelemente wurden unter den Bankblöcken, unter der Altarplattform sowie in den Nebenräumen und auch in den Wänden und Säulen bis zu einer Höhe von 2 m eingemauert. So kann die Bodenfeuchtigkeit in Schach gehalten werden.


Nach der Entfernung des 18.000 L Öltanks, der seinen Platz im jetzigen Beicht- und Aussprachezimmer hatte, kamen in diesem Raum wunderschöne Deckenmalereien zum Vorschein, die von einer holländischen Restauratorin und ihren jungen Mitarbeiterinnen mit sehr viel Feingefühl restauriert wurden.

Während der Arbeiten an der Fußbodenheizung befanden sich die Bänke zur Restaurierung bei einem Tischlereibetrieb in Mariazell. Die Kniebänke erhielten nun eine Vorrichtung, die das Aufklappen ermöglicht, wodurch die Reinigungsarbeiten erleichtert werden.

Im großen Raum der Kirche wurde ein neuer Steinfußboden verlegt.

Die Färbelung der Wände - vom Bundesdenkmalamt angegeben - harmoniert nun sehr gut mit den Farben des restaurierten Kreuzwegs.
 

Während der Arbeiten in der Kirche wurden sämtliche Gottesdienste in dem neu entstandenen Mehrzweckraum unterhalb der Stufenkonstruktion („Unterkirche“) gefeiert.
 

Am 8. September 2005 war es schließlich so weit: Kardinal Schönborn nahm – unter Assistenz der Zeremoniäre Moser und Sindelar – die feierliche Altarweihe vor.


Wirklich abgeschlossen war die lnnenrenovierung aber erst im Herbst 2014, als auch der provisorische Altar und der provisorische Ambo aus der Sakramentskapelle entfernt und durch einen Altar und einen Ambo aus Birnenholz ersetzt wurden.

Am 8. Dezember 2014 wurde dieser Altar durch Bischofsvikar Dariusz Schutzki gesegnet.

Die Kosten für die Innenrenovierung betrugen ca. 1,5 Millionen Euro.

Um Schäden an der neuen Deckenmalerei durch Wassereintritte zu vermeiden, folgte sehr rasch, bereits ab 2007, die Außenrenovierung und Dachrenovierung unseres Gotteshauses.

Die Außenrenovierung

Begonnen wurde die Außenrenovierung mit dem Mittelschiff inklusive Turm, sowie natürlich auch der Renovierung der entsprechenden Dächer, im Jahr 2007.

Turmkreuz und Firstkreuz wurden abmontiert und nach ihrer Renovierung frisch vergoldet.
Sämtliche Dächer wurden in mehrschichtiger Bauweise erneuert, sodass nun eine höhere Sicherheit gegenüber allfälligen Wassereintritten besteht.

Die Blendbögen im Bereich der Fassaden aller drei Kirchenschiffe wurden nach Maßgabe der Möglichkeit renoviert. Viele aber befanden sich in einem derart desolaten Zustand, dass sie neu gegossen werden mussten.

Allen kleinen Widrigkeiten (z.B. Sturmschäden an der Folierung des Gerüstes) zum Trotz, wurden die Arbeiten am Mittelschiff zeitgerecht vor dem Winter 2007/2008 fertig gestellt.
 

Am Sonntag, den 14. Oktober 2007 wurden Turmkreuz und Firstkreuz – beide wunderschön renoviert und frisch vergoldet – im Rahmen einer festlichen 9.30 Uhr-Messe gesegnet. Nach der Hl. Messe wurde das Turmkreuz mit großer Sorgfalt von unserer Pfarrjugend ins Freie getragen.
Es war ein wunderschöner Herbsttag mit Sonnenschein und strahlend blauem Himmel. Es war fast windstill und viele Augenpaare verfolgten mit großer Spannung, wie das große Kreuz aufgezogen und wieder auf der Turmspindel positioniert wurde.

Im Jahr 2008 erfolgte die Renovierung der Fassade des östlichen, im Jahr 2009 die des westlichen Seitenschiffes, jeweils inklusive Renovierung des entsprechenden Daches.

Die Kosten für die Außenrenovierung betrugen ebenfalls ca. 1,5 Millionen Euro.

Es hat weder bei der Innen- noch bei der Außenrenovierung einen gravierenden Unfall gegeben.

Und doch war sowohl im Zeitraum der Innenrenovierung als auch zur Zeit der Außenrenovierung je ein Toter zu beklagen:
Herr Architekt Robert Schwan ist im Sommer 1995 bei einem Tauchunfall ums Leben gekommen. Er hat also nur den Anfang des Umbaus erlebt.

Im Sommer 2008 – während der Renovierung des östlichen Seitenschiffes – ist Herr Stefan Krutzler, der Polier der Baufirma, zu Hause akut an einer Lungenembolie verstorben.

Gedenktafeln für die beiden Verstorbenen sind in der Unterkirche angebracht.

Für Herrn Polier Krutzler haben seine Mitarbeiter außerdem eine Gedenktafel an der Längsseite des östlichen Seitenschiffes, knapp unterhalb des Seitenschiffes, eingemauert.
Für manche von ihnen war er wie ein Vater.

Wenn man die Stelle weiß, kann man die Tafel nach dem Fallen des Laubes der Bäume vom Boden aus erkennen.

 

Kirchenraum vor dem Umbau

Termine
Do., 12. September 2024 17:30
Probe Singkreis
Do., 19. September 2024 17:30
Probe Singkreis
Do., 26. September 2024 17:30
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