Donnerstag 21. November 2024
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Mk. 9, 7
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Die Geschichte der Pfarre St. Josef am Wolfersberg

Der Wolfersberg – Der Berg der Wölfe?

Zwischen Wiental, Halterbachtal und Mauerbach liegt mit ca. 130m Höhe vom Wienfluß aus gemessen (absolute Höhe 322m) der Wolfersberg. Der Wolfersberg hat wahrscheinlich seinen Namen von den „Wolfsgärten“ der k.u.k. Jagdverwaltung (Auhof) erhalten. Dass es hier Wölfe gab, beweisen Namen wie „Wolf in der Au“, der Wolfsgraben (auch Moosgraben) und der Wolfenweg auf dem Bierhäuselberg. Anderen Quellen zufolge wird die Benennung des Berges, der zu jener Zeit im Besitz der Pfarre Hütteldorf war, als „Wolfhartsberg“ einem gewissen „Wolfhardi“, der bereits 1356 in einer Urkunde erwähnt wird, zugeschrieben.
 
Erste Besiedelung des Wolfersberges

Die eigentliche Geschichte des Wolfersberges beginnt in den Notjahren des 1. Weltkrieges, als die frierenden Wiener über den Berg herfielen und Holz zum Heizen abtransportierten. Bedingt durch die Nahrungsmittelknappheit suchten viele Städter ein Stück Grund zu erwerben und so entstanden auf dem gerodeten Waldgebiet viele Schrebergärten und Siedlungshäuser. Die Zentralstelle der Siedlung war das Schutzhaus in der Anzbachgasse, welches der Siedlergenossenschaft auch als Lager- und Verkaufsraum für Baumaterialien, Saatgut, usw. diente. Nachdem im Laufe der Jahre die Siedler ihren Baurechtsvertrag erkämpft hatten und der Warenverkauf durch inzwischen erbaute Geschäfte erfolgte, verlor die Genossenschaft und mit ihr das Schutzhaus an Bedeutung.

 

Der Wunsch nach einer Gottesdienststätte

Auf Grund der Entfernung zu den beiden Pfarrkirchen Hütteldorf und Mariabrunn entstand bald der Wunsch nach einer eigenen Gottesdienststätte. 1934 konnte das Ordinariat mit der Gemeinde Wien, die inzwischen Eigentümer des Schutzhauses war, einen Pachtvertrag abschließen. Einer der Siedler, Herr Ignaz Binder war maßgebend am Zustandekommen der Verträge und später bei der Errichtung und dem Aufbau der Pfarre beteiligt. Und so wurde mit den Arbeiten begonnen. Viele Siedler stellten ihre Arbeitskraft unentgeltlich zur Verfügung und machten aus dem Schutzhaus eine bescheidene, aber würdige Gottesdienststätte, die von Prälat Josef Wagner am 9. Dezember 1934 dem Hl. Josef geweiht wurde. Die Kirche, welche den Namen „St. Josef am Wolfersberg“ erhielt, gehörte zur Pfarre Hütteldorf.

 

P. Franciscus Sauer T.O.R am Wolfersberg 

Am 5. Juli 1936 wurde die Leitung der kleinen Gemeinde Pater Franziskus Sauer von den Regulierten Tertiaren des Hl. Franziskus (T.O.R.) übergeben, der das materielle und geistige Fundament der Pfarre St. Josef am Wolfersberg legte. Am 1. Oktober 1939 wurde das Seelsorgegebiet auf dem Wolfersberg durch Kardinal Theodor Innitzer zur eigenständigen Pfarre erhoben. Durch den Ankauf des Grundes durch den spanischen Orden (wo P. Sauer sein Theologiestudium beendete) konnte die Gefahr einer Beschlagnahme des Gebäudes und Grundstückes durch Einspruch des spanischen Konsulates abgewendet werden. Das Seelsorgegebiet bestand aus der Siedlung Wolfersberg (bis 1939 zur Pfarre Hütteldorf gehörend) mit den Siedlungen Bierhäuselberg, Loudonwiese, Landwirtschaftliche Genossenschaft (heute Siedlung Kolbeter) und der Edensiedlung (bis 1939 zur Pfarre Mariabrunn gehörend).

 

Der erste Ausbau und das Kirchweihfest   

Die Pfarre blieb von den Schrecken des 2. Weltkrieges nicht verschont. Im Zuge des Einmarsches der russischen Truppen gab es in der Siedlung schwere Schäden und zahlreiche Opfer an Menschenleben. Unsere Notkirche blieb vor Zerstörung verschont. In den folgenden Jahren nahm die Anzahl der Gläubigen derart zu, dass die Kirche trotz mehrmaliger Zubauten viel zu klein wurde. 1947 fasste man den Entschluss für einen Neubau, der im Juni 1948 begonnen wurde. Trotz finanzieller Probleme  konnte dank der Hilfe der spanischen Ordensprovinz der Bau nach den Plänen von Architekt Dr. Ladislaus Hruska fertig gestellt und die neue Kirche am 30. Oktober 1949 von Kardinal Theodor Innitzer feierlich ihrer Bestimmung übergeben werden. Weitere Zubauten folgten 1962 (Neubau des Pfarrhauses) und 1977 (Pfarrzentrum mit Festsaal und den darunter liegenden Klubräumen). Kirch- und Glockenweihe am 30.10.1949.

Die erste Pfarrjugendgruppe Wolfersberg  1940 - 1950

Während des Krieges begann Agathe Vanek mit einer Handvoll junger Leute eine JGD Gruppe. Pater Franz Sauer mit den Kaplänen, Pater Paul Michalke und Pater Karl Kühne hielten die Glaubensstunden. 1945 wurde die „Katholische Jugend“ offiziell gegründet mit eigener Jugendfahne. Jugendmessen, Einkehrtagen, Aufräumarbeiten am zerstörten Stephansdom, Theateraufführungen, Faschingsfeiern, Jugendlager usw. brachten den Mädchen und Burschen trotz der Not der Kriegs- und Nachkriegszeit bleibende Erinnerungen. 

Schwerpunkt Seelsorge

1949 wurde die Volksschule am Mondweg eröffnet. Jetzt war die Möglichkeit durch Religionsunterricht und Seelsorgestunden für eine fruchtbare Kinder und Jugendarbeit gegeben. 1956 begann Kaplan Emmerich Klèner mit seiner Kinder- und Jugendarbeit, die sich noch heute in unserer Gemeinde auswirkt. Er gründete den „Wolfersberger Musikzug“.

Im Herbst 1975 empfing der langjährige Mesner der Pfarre und Leiter der Jugendseelsorge, Walter Janda, die Diakonatsweihe. Bis zu seinem viel zu frühen Tod im Februar 1993 war er viele Jahre Diakon und Religionslehrer in unserer Gemeinde. Mit seinem Charisma verstärkte er die Kinder- und Jugendarbeit und begeisterte viele Erwachsene zu einem aktiven christlichen Leben.

 

Im Herbst 1980 übernahm P. Antonio Gallego T.O.R. aus der spanischen Ordensprovinz das Amt des Pfarrers, nachdem P. Franz Sauer mit 82.Jahren aus Gesundheitsgründen zurückgetreten war.
 
Am 1. Juli 1981 starb P. Franz Sauer im 83. Lebensjahr. Im Jahr 1984 wurde die  Pfarre, welche seit der Gründung zur spanischen Ordensprovinz gehörte, der indischen Ordensprovinz der Regulierten Tertiaren des Hl. Franziskus übertragen.

 

Mit viel Einfühlungsvermögen übernahm am 1. Dezember 1984, nachdem er sich bereits zwei Jahre am Wolfersberg eingewöhnen konnte, 

P. Louis Kakkanat T.O.R. die Pfarre. Er organisierte eine wunderbare

Indienreise zu den Missionsorten des Ordens und war mit einer Pilgergruppe im „Heiligen Land“. Die Pfarre begann sich für verschiedene „Indienprojekte“ des Ordens zu engagieren. Es wurde der Ausbau einer Grundschule mit 3 weiteren Klassenräumen finanziert. Die Übernahme von Patenschaften für die Priester-Ausbildung ist bis heute ein weiterer Schwerpunkt.
1990 wurde er von seinem Orden nach Irlbach / BRD entsendet.

 

Ende 1983 kam P. Cosmas Karipatt in die Pfarre, wurde Dezember 1984 Kaplan und übernahm am 1. Jänner 1990 als Pfarrer die Leitung der Pfarre. Die Pilgerfahrt nach Rom, Ausflüge mit der Seniorenrunde waren ebenso ein Schwerpunkt wie die Krankenseelsorge im KH am Steinhof oder im Rochusheim.

Seine spirituelle Ausstrahlung war stark durch die Ausbildung in seinem Heimatland geprägt.

 

P. Nicholas Tudu T.O.R wurde 1986 in Indien zum Priester geweiht und schloß seine Ausbildung in franziskanischer Spiritualität in Rom ab. 1990
wurde er von seinem Orden in die Pfarre St. Josef am Wolfersberg gesandt, um die deutsche Sprache zu lernen. Von Januar 1991 bis September 2007 war er Kaplan in unserer Gemeinde - mit seiner insgesamt 17-jährigen Dienstzeit nach P. Sauer, unserem Pfarrgründer, der am zweitlängsten für unser Pfarrgebiet zuständige Seelsorger.

 

Am 1. Dezember 2001 wurde  P. Thomas Kochuchira T.O.R. als Leiter unserer Pfarrgemeinde berufen.

 

 

 

 

 

                               P. Tom (Thomas Palakudiyil T.O.R.) war von Herbst 2007 bis Herbst 2010 als Kaplan in unserer Pfarre tätig. Er wurde 1994 zum Priester geweiht und war anschließend Vizedirektor und Direktor an verschiedenen Schulen in Indien sowie Pfarrer einer indischen Gemeinde.

 

 

P. Thomas Mathew Vadathumukalel T.O.R. war von Herbst 2010 bis September 2014 Kaplan in unserer Pfarre tätig. Er wurde 1998 in seinem Heimatdorf Parampuzha in Indien zum Priester geweiht und war vor seiner Tätigkeit in unserer Pfarre als Kaplan in der indischen Gemeinde in Wien tätig.

 

 

P. Sebastian Pallichankudiyil T.O.R. von August 2014 bis Februar 2019 Kaplan in der Pfarre Wolfersberg.

 

 

 

 

 

 

P. Vijay TOR (Lokonda Madhusudana Rao) ab September 2021 Kaplan in der Pfarre Wolfersberg.


P. Vijay TOR (Lokonda Madhusudana Rao) wurde am 12.Mai 1965 in Parakonda, Andhra Prahesh, Indien geboren. Seine Muttersprache ist Telugu. Natürlich spricht er auch Englisch und Hindi.
Nach seiner Gymnasialzeit, die er bis 1984 im Knabenseminar im TOR Franziskus, Indien verbrachte, gehörte er dem Franziskanerorden an. Er legte am 31.05.1984 seine Erste Profess ab und seine Ewigen Gelübde am 31.05.1994.
Nach Abschluss seines Priesterstudiums wurde P. Vijay am 05.05.1997 zum Priester geweiht und zum Hausgeistlichen und Lehrer im Knabenseminar ernannt. Von 2001-2006 wirkte er als Schulleiter in der Volksschule Poreyahat und als Local Minister.
Von 2006–2011 arbeitete er als Pfarrer in der St.Franziskus Kirche in Gokhla, Provinz Sakriät.
Von 2011-2018 arbeitete er als Pfarrer in der St.Alphonsa Kirche und Schulleiter an den Volksschulen in Dola Punsia und Ramgarh Missionen.
Während seines Dienstes lernte er Santhali (eine Stammessprache) zu sprechen. P.Vijay wurde dort Priester mit Leib und Seele. Er wollte sein Leben diesen Armen in Santhali, Paragana, Indien weihen.
2020 begann P. Vijay Deutsch zu lernen, und zwar am Goethe-Institut in Mumbai, Indien, um P. Thomas hier in St. Josef am Wolfersberg zu unterstützen.

 

Im Vordergrund steht das Miteinander

Von der Gründerzeit bis heute wirkt in dieser Pfarre das Miteinander. Es ist nicht möglich, alle  Weggefährten dieser Gemeinde aufzuzählen. Von den vielen Aktiven ist Frau Paula Gröbner, von allen liebevoll „Tante Paula“ genannt, als mütterliche Pfarrhaushälterin unvergesslich. Vielen jungen Patres, die die spanische Ordensprovinz zum Studium nach Wien sandte, war sie erste Hilfe und Geborgenheit.
An dieser Stelle sei auch einer Frau gedacht, deren Leben wie ein roter Faden seit Beginn im Herzen dieser Pfarrgemeinde verlief: unsere „Mama bzw. Oma Sunko“, Frau Mathilde Sunko. Viele Jahre im Pfarrgemeinderat, Leiterin der Frauen- und später der Seniorenrunde, Aktive bei den Zeltlagern, den Pfingstwallfahrten usw. Für ihr Wirken erhielt sie den päpstlichen Orden „Bene Merenti“. P. Thomas schreibt im Pfarrbrief Nr. 108: „Jesus sagt: „Ihr seid das Licht der Welt, Euer Licht soll leuchten vor den Menschen.“ Das Licht Christi hat Oma Sunko nicht für sich selbst behalten. . Sie hat von Herzen gern, das Licht des Glaubens weitergegeben.“

 

Quellen: „50 Jahre Pfarre St. Josef am Wolfersberg (April 1989)“ (Gerhard Arlt, Susanne Harasek, Mathilde Sunko, Walter Janda, Agathe Springer) und

„100 Jahre Pater Franziskus Sauer T.O.R.“ (Gerhard Trübswasser)

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Pfarre St. Josef am Wolfersberg
Anzbachg. 89
1140 Wien

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