Monsignore
Dr. Ewald Huscava
Pfarrvikar der Gemeinde
Donaucitykirche
Freut euch im Herrn zu jeder Zeit!
Paulus gründete die Gemeinde von Philippi als erste christliche Gemeinde auf europäischem Boden (in Mazedonien) bei seiner zweiten Missionsreise um das Jahr 50. Die Gemeinde war seine Lieblingsgemeinde, von ihr ließ er sich als einziger unterstützen. In der Lesung vom vorigen Sonntag (Phil 1,4-6.8-11) wurde deutlich, wie die Beziehung zwischen Paulus und der Gemeinde in Philippi aussieht: zugewandt, freundlich und liebevoll. Vor allem aber ist sie gegründet im Glauben an Jesus Christus. Der Briefausschnitt umfasst die Dankrede des Paulus am Anfang des Briefes. Er gibt uns Auskunft, wo der Apostel ist: im Gefängnis. Umso erstaunlicher klingt das Frohgestimmte seiner Worte.
Der Brief entstand vermutlich um das Jahr 55, wahrscheinlich in Ephesus, möglicherweise auch in Rom, aber jedenfalls im Gefängnis. Anlass für den Brief waren einerseits Probleme in der Gemeinde, andererseits der Dank Paulus’ für die materielle Unterstützung durch die Gemeinde.
Die heutige Lesung stammt aus dem Schlussabschnitt des Briefes, den Paulus aus der Gefangenschaft schreibt. Darin ruft er die Gemeinde zur Freude auf. Grund der Freude ist, dass „der Herr nahe ist“. Man hört hier die Gottesbotschaft des Ersten Testaments und die Offenbarung des Gottesnamens am brennenden Dornbusch an Mose mit (Ex 3): Gottes Name ist JHWH, das bedeutet: Ich bin da, ich bin euch nahe.
Der Text richtet die Menschen ganz auf Gott aus: Ihre ganze Existenz und Freude liegt in Gott und in der Verbindung mit Jesus Christus begründet. Das strahlt einerseits nach außen aus, ermutigt andererseits aber auch, die eigenen Anliegen vor Gott zu bringen – mit Bitten und Flehen und Dank. Alles ist bei Gott aufgehoben, wie Dr. Bettina Eltrop im Kommentar des Katholischen Bibelwerks herausarbeitet.
Eva R.
Hinweis: Lesungen und Evangelium finden Sie gemeinsamit mit Tagesgebet und Psamlen über den "Schott-Tagesliturgie" Knopf auf https://erzabtei-beuron.de/index.html.