Monsignore
Dr. Ewald Huscava
Pfarrvikar der Gemeinde
Donaucitykirche
Bäume, Sträucher und andere Pflanzen
Ein Baum, so verrät mir das Lexikon, ist eine verholzte Pflanze, die aus einer Wurzel, einem daraus emporsteigenden Stamm und einer belaubten Krone besteht. Bäume gibt es seit dem Perm, also seit ca. 300 Millionen Jahren.
In der Lesung aus dem Buch Ezechiel (17,22-24) ermutigt der Prophet das Volk, das nach einem verlorenen Krieg im Exil in Babylon lebt: Gott schenkt Leben im Übermaß. Was Könige nicht ermöglichen können, vermag Gott: Er pflanzt einen Zedernzweig ein, aus dem eine prächtige Zeder wächst – eine blühende Zukunft für sein Volk. Zederstämme wurden für Schiffsmasten verwendet, und Salomon verwendete Zedernholz für seinen Tempel.
Zedern wachsen schnell und gerade, sie waren so beliebte Holzlieferanten, dass der Bestand mancher Unterarten schon unter den Assyrern fast ausgerottet wurde. Besonders wichtig ist: Der Baum trägt Früchte und bietet Schutz für die Vögel, denn Gott hat nach dem politischen Zusammenbruch einen neuen Anfang (ohne menschliche Vorleistung!) gesetzt.
Auch im Evangelium ist von Wachstum die Rede. Das Gleichnis steht am Ende einer ganzen Reihe von Gleichnissen zum „Reich Gottes“. Der Mensch sät aus, aber die Saat wächst in der Erde, und der Mensch „weiß nicht, wie. Die Erde bringt von selbst ihre Frucht, zuerst den Halm, dann die Ähre, dann das volle Korn in der Ähre. “(Mk 4,27f.)
Das Reich Gottes gleicht einem Senfkorn: zunächst klein und unscheinbar, doch aus dem winzigen Korn der brassica nigra wächst eine Pflanze von 2-3 Metern Höhe. So wie die Zeder in der Lesung wird auch der Senfstrauch gelobt: nicht für seine Größe, sondern dafür, dass er den Vögeln Raum zum Wohnen und Nisten bietet.
Allen Bäumen und Sträuchern ist etwas gemeinsam: sie stehen fest auf der Erde und wachsen zum Himmel hinauf.
Eva R.
Hinweis: Lesungen und Evangelium finden Sie gemeinsamit mit Tagesgebet und Psamlen über den "Schott-Tagesliturgie" Knopf auf https://erzabtei-beuron.de/index.html.