Monsignore
Dr. Ewald Huscava
Pfarrvikar der Gemeinde
Donaucitykirche
Es erscheint uns immer wieder wie ein Wunder: Ein Kind wird geboren. Das kleine Wesen ist da, der erste Schrei ist getan ,und nach den oft recht schweren Stunden der Mutter ist ihre Frage: Ist alles da? Da ist das kleine Gesichtchen mit allem ,was dazugehört, da sind alle 10 Finger, alle 10 Zehen, da ist ein vollständiger neuer kleiner Mensch.
Und all das ist gewachsen, geworden ohne Zutun von außen. Die Eltern haben nur den Samen gelegt und dann mit Geduld auf das neue Leben gewartet.
Was sie tun konnten, ist nur, all das zu verhindern, das dem werdenden Leben Schaden zufügen könnte.
Was für ein wunderbares Gleichnis wir im heutigen Evangelium hören. Ein kleines unspektakuläres Tun-das Säen eines Samenkörnchens -eines Senfkorns in diesem Fall- und das Ergebnis: schattenspendende Heimat für die Vögel des Himmels.
Vom Reich Gottes ist die Rede, vom Kommen des Reiches, das wir in jedem Vaterunser erbitten. "Dein Reich komme."
Wenn wir diese Bitte -so wie alle anderen - ernst nehmen, sollten wir uns schon die Frage stellen: Was können wir dazu beitragen, außer zu warten und darauf zu vertrauen, dass es -so wir es nicht daran hindern- im Stillen wachsen und letztlich kommen wird.
Etwas können wir schon-beim Himmelreich und beim Baby- den Boden bereiten, alles Schädigende fernhalten. Alles Weitere liegt nicht in unserer Hand. Geduld und Vertrauen sind gefragt. Und dann kann-siehe oben-ein Wunder geschehen.
Josepha St.
Hinweis: Lesungen und Evangelium finden Sie gemeinsamit mit Tagesgebet und Psamlen über den "Schott-Tagesliturgie" Knopf auf https://erzabtei-beuron.de/index.html.