Monsignore
Dr. Ewald Huscava
Pfarrvikar der Gemeinde
Donaucitykirche
Es sind mehrere Aussagen Jesu, die uns beim Hören oder Lesen des heutigen Evangeliums in Staunen versetzen.
Das beginnt schon damit, dass Jesus seine Zwölf zu sich ruft und aussendet.
Sie fragen sich natürlich. Was sollen wir tun? Wie stellt -er-unser Meister- sich das vor?
Wohin sollen wir gehen? Was sollen wir mitnehmen? Wie sollen wir überhaupt leben? Was können wir denen, die fragen, erzählen?
Was wissen wir von unserem Meister? Was haben wir bisher mit ihm erlebt? Da waren die spektakulären Heilungen von diversen Kranken und Besessenen, die Rettung aus Seenot, indem er den Sturm zum Schweigen brachte, ja sogar eine Totenerweckung hat es schon gegeben.
Davon wäre zu berichten. Aber alles andere- seine Lehre wiedergeben, weitergeben...
Sie sind von Beruf Fischer. Haben keine Rhetorikausbildung absolviert, und von all dem, was ihr Meister bisher gelehrt hat, haben sie nicht viel verstanden. Manchmal hat er sie zwar beiseitegenommen und versucht, das Gesagte-oft in Form von Gleichnissen-noch einmal zu erklären, in einfacher Sprache sozusagen. Aber etwas hören und das Gehörte wiedergeben, ist nicht dasselbe.
Doch der Auftrag beinhaltet noch mehr: Vollmacht über die unreinen Geister, wie immer sie sich auch zeigen mögen. Nicht immer treten sie als Dämonen in spektakulären Aktionen auf , auch die notorischen Nein- und Aber- Sager, die ewigen Angstmacher, die das Leben eng und klein machen, gehören dazu.
Aufhorchen lässt auch, dass Jesus sie nicht als Einzelgänger, sondern zu zweit aussendet. Und das ohne alles unnütze Gepäck, ohne Geld, ohne Essen, denn sie werden offene Häuser vorfinden.
Wenn nicht, möge man sich nicht kränken, sondern "...dann geht weiter, und schüttelt den Staub von euren Füßen, ihnen zum Zeugnis."
Wie entlastend für sie.
Aber auch für uns heute, die wir immer wieder Ähnliches erleben.
Wie dieses Evangelium endet?
Wir wissen es: Sie gehen, sie verkünden, sie treiben Dämonen aus, sie heilen Kranke.
Und all das ohne rhetorische und medizinische Vorbildung.
Was für eine Geschichte!
Nur eine schöne Geschichte- oder doch mehr.......?
Josepha St.
Hinweis: Lesungen und Evangelium finden Sie gemeinsamit mit Tagesgebet und Psamlen über den "Schott-Tagesliturgie" Knopf auf https://erzabtei-beuron.de/index.html.