Monsignore
Dr. Ewald Huscava
Pfarrvikar der Gemeinde
Donaucitykirche
Aus allen Himmelsrichtungen kommen sie wieder zusammen, die Zwölf, die Jesus ausgesendet hat.
Sie sind wohlbehalten zurückgekehrt, was gar nicht selbstverständlich ist.
Und sie sind selbst erstaunt darüber, was sie alles zu berichten wissen.
Was sie geredet und getan haben, diese Begegnungen mit den vielen Menschen, all das hätten sie sich nie zugetraut.
Allein auf sein Wort hin haben sie diese Schritte-jeweils zu zweien- gewagt.
Aber nun sind sie da, müde und erschöpft, und sie berichten. Männer, die miteinander reden, nicht über irgendetwas, sondern über sich, über etwas Erlebtes, Männer, die einander zuhören- -
Und Jesus- er weiß, was die müden Heimkehrer nun brauchen. "Kommt mit an einen einsamen Ort,.......und ruht euch ein wenig aus."
Stille, Ruhe, Einsamkeit-
Was aber tun die anderen?
Sie beobachten genau, sie sehen die Männer im Boot abfahren, ahnen, wohin es geht, und bevor die dreizehn ankommen, sind sie schon da!
Aus dem "einsamen Ort" ist ein Menschenmeer geworden.
Und Jesus? Nichts wird aus Erholung und Stille. Jesus "....hatte Mitleid mit ihnen......und er lehrte sie lange."
Das Bild von einem einsamen Ort, von Stille, von Alleinsein—der Traum vieler auch in unseren Tagen.
Ein mühsames Arbeitsjahr ist vorbei, viele Probleme mussten gelöst, viel musste überlegt, besprochen werden.
Urlaub, einfach Urlaub, einfach weg. Einfach allein sein.
Das Wort Alleinsein kann aber viele Fassetten haben, ein Sehnsuchtswort für die einen, ein Angstwort für andere,
Für die einen ein Wunschdenken-wenigstens für eine gewisse Zeit-, für andere ein Angstwort. Im Alter vielleicht übersehen, vergessen zu werden, das Sprechen zu verlernen, das Lachen, auch das Weinen.
Vielleicht können wir diese beiden Überlegungen vom heutigen Evangelium mitnehmen:
Das Vertrauen, das die Apostel gehabt haben und das sie befähigt hat, Großartiges, nie für möglich Gehaltenes zu tun
Und die Sensibilität zu entwickeln für unsere Umgebung, für die Menschen um uns und zu erspüren, was für sie hier und jetzt Alleinsein bedeutet.
Alleinsein : Wunsch, Notwendigkeit, Glück oder
Alleinsein: Angst, Unglück
Wir sehen schon: Es gibt wieder genug zu tun.
Die einsame Insel muss warten.........
Josepha St.
Hinweis: Lesungen und Evangelium finden Sie gemeinsamit mit Tagesgebet und Psamlen über den "Schott-Tagesliturgie" Knopf auf https://erzabtei-beuron.de/index.html.