Palmsonntag: „hosanna“ (hilf doch, hilf bitte)
Hos(i)anna ist eigentlich ein Flehruf an Gott oder König. Die Menschen in Jerusalem sahen Jesus als den Retter vor was auch immer, vor der römischen Besatzung, dem Leid und Elend (immerhin konnte Jesus Brot vermehren, worauf sie ihn zum König machen wollten). Im Laufe der Zeit erfolgte aber ein Bedeutungswechsel hin zum Jubelruf, der er heute noch ist.
Dieser Hilferuf ist auch bei Jesaja zu lesen: „Ich aber wehrte mich nicht und wich nicht zurück. Ich hielt meinen Rücken denen hin, die mich schlugen, und meine Wange denen, die mir den Bart ausrissen. Mein Gesicht verbarg ich nicht vor Schmähungen und Speichel.
Und Gott , der Herr, wird mir helfen; darum werde ich nicht in Schande enden.“
Und Paulus schreibt: „ […] war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz.
Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen,
damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihr Knie beugen vor dem Namen Jesu und
jeder Mund bekennt: "Jesus Christus ist der Herr" – zur Ehre Gottes, des Vaters.“
Einen Vorgeschmack darauf, was Leiden und Tod folgt, hat Jesus den Jüngern gezeigt, indem er ihnen voraussagte, was sie in dem Dorf erwartet, und wie der mit Jubelrufen oder mit großen Erwartungen der Menschen (je nach Deutung des Begriffs Hosanna) in Jerusalem einzog. Das musste doch die Brust der Jünger schwellen lassen. Ihr Meister, der große Held!
Doch es sollte anders kommen.
Nach anfänglichem Entsetzen, Flucht und Verleumdung sammelten sich die Jünger wieder, versammelten sich und der auferstandene Jesus trat zu ihnen und stärkte sie mit dem Heiligen Geist.
Versetzen wir uns in die Lage der Jünger! Oft denken wir, es ist alles aus, alles Verzweiflung. Werfen wir unsere Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung in die himmlische Schatztruhe und lassen wir uns stärken!
Johannes Fuchs