Pfarrkirche
Johanneskirche
1583 erreichte Udalrich Molitor, Abt des Stiftes Heiligenkreiz, sowohl vom Landesherren Kaiser Rudolf II. als auch vom Bischof Urban von Passau die Genehmigung zur Errichtung der Pfarre Trumau. 1584 veranlasste Abt Udalrich den Bau der Kirche, die unter seinem Nachfolger Abt Johannes Ruoff fertiggestellt wurde.
Das Langhaus wurde im Inneren mit einem Netzrippengewölbe überzogen, ebenso wurde die Orgelempore von einer netzrippengewölbten Segmentbogentonne unterwölbt. Der „Maister Andre Stuber zu Paden“ ist als Baumeister genannt. Kirche und Friedhof wurden mit einer Ringmauer umgeben.
1588 weihte Bischof Hector von Passau am 22. Februar die Pfarrkirche Trumau. Zum Schutzpatron der Kirche und der Pfarrgemeinde wurde der heilige Johannes der Täufer bestimmt. 1683 suchten die Trumauer während der Türkenkriege Zuflucht in der Kirche. Leider erfolglos, die Kirche wurde angezündet und 337 Trumauer kamen ums Leben oder gerieten in Gefangenschaft.
1728 erhielt der Turm ein Zwiebeldach.
Durch den starken Anstieg der Einwohnerzahl aus Böhmen und Mähren während der Industrialisierung (Mitte 19. Jahrhundert) wurde eine Vergrößerung der Kirche notwendig. Durch die Mithilfe des Stiftes Heiligenkreuz konnte Baumeister Matthias Frey in zweijähriger Bauzeit die Erweiterung der Kirche durch den Anbau eines Querschiffes und des heutigen Prebyteriums (neugotisches Kreuzrippengewölbe) zu einem guten Ende bringen.
Im Mai 1897 wurde die Kirche in Brand gesetzt. Im vorderen Teil wüteten die Flammen und zerstörten die gesamte Inneneinrichtung. Die 1884 gebaute Orgel des Franz Strommer kam allerdings glimpflich davon, lediglich die Prospektpfeifen schmolzen.
1897 fertigte der Holzschnitzer und Bildhauer Josef Runggaldier aus St. Ulrich im Südtiroler Grödnertal die neue Inneneinrichtung im neugotischen Stil an.
1944 stellt Hans Alexander Brunner die beiden färbigen Glasfenster des Prespyteriums her. Sie wurden nach dem Ende des 2. Weltkrieges 1945 in die Kirche eingebaut.
1992 erfolgte unter Abt Prälat Gerhard Hradil und dem Trumauer Pfarrer Pater Sighard Sengstschmid eine grundlegende Restaurierung der Kirche und Neugestaltung des Altarraumes. Bei der Erneuerung des Fußbodens kamen die Fundamente des Presbyteriums der ursprünglichen Kirche zum Vorschein. Ebenso wurden Gräber von drei Mitbrüdern, die im Kirchenschiff begraben worden sind, entdeckt. Außerdem konnten Renaissance-Malereien aus dem Jahr 1588 freigelegt werden. Am 25. Oktober 1992 erfolgte die Altarweihe durch Abt Prälat Gerhard Hradil.
Am 25. Mai 2002 wurde das Turmkreuz neu vergoldet. Im Kreuz wurden Urkunden und Münzen aus den Jahren 1897, 1932 und 2002 deponiert.