Donnerstag 26. Dezember 2024
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Von Palmsonntag bis zur Osternacht, die Karwoche, die "Heilige Woche":

Ostern fasst das Fundament des christlichen Glaubens zusammen, das Gedächtnis an Leiden, Tod und Auferstehung Christi, und stellt den Höhepunkt des Kirchenjahres dar. Ostern ist damit das wichtigste und höchste Fest der Christenheit.

Von Palmsonntag bis zur Osternacht, die Karwoche, die "Heilige Woche":

 

Ostern fasst das Fundament des christlichen Glaubens zusammen, das Gedächtnis an Leiden, Tod und Auferstehung Christi, und stellt den Höhepunkt des Kirchenjahres dar. Ostern ist damit das wichtigste und höchste Fest der Christenheit.

Vorangegangen die 40-tägige vorösterliche Bußzeit, auch Fastenzeit genannt, die mit dem Achermittwoch beginnt, und die Gläubigen auf Ostern vorbereitet. Am Aschermittwoch werden traditionell die Palmzweige aus dem Vorjahr verbrannt und mit der Aschen den Gläubigen ein Kreuz auf die Stirn gezeichnet, das daran erinnern soll "Bedenke Mensch, dass du Staub bist und zu Staub zurückkehrst". Die Fastenzeit ist eine Zeit der Umkehr, des Neuwerdens und eine Zeit der Gottesbegegnung - das deutet die Zahl 40 in der Bibel immer wieder an. So zog sich auch Jesus 40 Tage in die Wüste zurück zum Fasten und Beten.

Den Auftakt der Karwoche bildet der Palmsonntag, an dem der Einzug Jesu in Jerusalem gefeiert wird. Am Gründonnerstag erinnern sich die Gläubigen an die Feier des jüdischen Pessach-Festes durch Jesus und seine Jünger beim "letzten Abendmahl". Am Karfreitag und Karsamstag wird der Gefangennahme, Verurteilung und schließlich der Hinrichtung Jesu sowie der Grabesruhe gedacht. In der Osternacht feiern die Christen das Fest der Auferstehung Jesu von den Toten.

Ostern geht auf die früheste Zeit der Kirche zurück und ist das ritenreichste aller christlichen Feste. Seit dem Konzil von Nizäa wird Ostern alljährlich am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond gefeiert. Ostern liegt damit zwischen dem 22. März und dem 25. April. Da die orthodoxe Kirche der Kalenderreform unter Papst Gregor XIII. im Jahr 1582 nicht folgte, feiern Ost und West zumeist an unterschiedlichen Tagen.

Die Karwoche - das Wort wird aus dem althochdeutschen "kara" oder "chara" für Klage, Kummer, Trauer abgeleitet - wird in anderen Sprachräumen auch "Heilige Woche", "Holy Week", "Semaine sainte" oder "Semana Santa" genannt.

Die eigentliche Vorbereitung auf Ostern beginnt am Palmsonntag. Palmen galten im alten Palästina als Zeichen der Königswürde und des Friedens. In der Karwoche werden zunächst in der "Chrisammesse" jene Öle geweiht, die das ganze Jahr über bei Taufen, Firmungen, Krankensalbungen und Priesterweihen verwendet werden.  Schon in der Heiligen Schrift steht das Öl für Gesundheit, Lebensfreude, Kraft und Frieden.

Mit dem Gründonnerstag beginnen die "heiligen drei Tage". Der Name Gründonnerstag geht vermutlich auf das mittelhochdeutsche Wort "Greinen" oder "Grienen" zurück, was so viel wie "wehklagen" bedeutet. An diesem Tag wurden die Sünder, die Buße geleistet hatten, die "Greinenden", wieder in die Gemeinde aufgenommen. Manche Forscher verweisen aber auch darauf, dass der Gründonnerstag seit dem 4. Jahrhundert ein kirchlicher Freudentag war, an dem die zuvor Exkommunizierten nach Buße und Vergebung wieder zur Kommunion zugelassen (also wieder "grünendes Holz" am Stamm der Kirche nach Lukas 23,31) waren.

Die Abendmesse am Gründonnerstag erinnert an das Letzte Abendmahl Jesu. Als Zeichen der dienenden Liebe wusch Jesus vor dem Mahl seinen Jüngern die Füße. Diesen Brauch, der seit dem Konzil von Toledo 694 bekannt ist, wiederholen am Gründonnerstag bis heute in vielen Kirchen Priester oder Bischöfe. Als Ausdruck der Trauer verstummen während der Messe Orgel und Glocke und schweigen bis zur Osternacht. Weiteres Zeichen der Anteilnahme am Leiden Christi ist die Verhüllung von Kreuz und Altar. Und in vielen christlichen Gemeinden werden bis zum Karfreitag Nachtwachen gehalten.

Für evangelische Christen ist der Karfreitag der höchste Feiertag des Jahres. Die katholische Kirche wiederum kennt am Karfreitag wie auch am Karsamstag keine Eucharistiefeier. Der Karfreitag ist neben dem Aschermittwoch der einzige Tag, der in der katholischen Kirche als strenger Fasttag gilt. Zur Todesstunde Jesu um 15 Uhr versammeln sich die Katholiken zu einem Gottesdienst, der sich von allen anderen Feiern während des Jahres unterscheidet. Im Mittelpunkt stehen die Kreuzverehrung sowie das Fürbittgebet für die Kirche und die ganze Welt. Der Karsamstag ist der stillste Tag im Kirchenjahr. An diesem Tag verweilt die Kirche am Grab des Herrn, bedenkt seinen Abstieg in das Reich des Todes und erwartet seine Auferstehung.

Das eigentliche Osterfest ist vor dem Hintergrund der Pessach-Feier entstanden, mit dem die Juden den Auszug des Volkes Israel aus der Sklaverei Ägyptens feiern. Bereits im 6. Jahrhundert begann die Osterliturgie in den Abendstunden des Samstags. Zu Beginn der Feier werden zunächst Osterfeuer und Osterkerzen gesegnet. Das Feuer gilt dabei als Symbol für die Sonne, die erst Leben ermöglicht. Dann ruft die Gemeinde in sieben Lesungen aus dem Alten Testament die großen Stationen der Heilsgeschichte in Erinnerung.

Der Karsamstag ist der letzte Tag der Fastenzeit seit dem Aschermittwoch. Mit dem Ostersonntag beginnt die 50-tägige österliche Freudenzeit ("Osterzeit") bis Pfingsten. 

Franz Haiden

Pfarre Sittendorf
Heiligenkreuzer Str. 22
2393 Sittendorf

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