Sonntag 24. November 2024
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Großartiges Jahr 2015

 

von Maria Araposki

 

Am Beginn des neuen Jahres wollen wir nochmals Revue passieren lassen, was sich in den letzten Monaten bei uns getan hat. Aus der von Christine Pendl initiierten Flüchtlingsinitative Wienerwald ist eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten geworden, die ihr Bestes geben und Großartiges leisten um Menschen zu helfen, die in Not sind.

Durch eine vorbildliche Zusammenarbeiten aller Beteiligten ist es uns gelungen bereits 25 AsylwerberInnen ein neues Zuhause zu geben.

 

sharifsFamilie Sharif mit Herrn Bilal und dessen Tochter Fatima, die im Lindenhof untergekommen sind.

 

Jürgen Alt ist es zu verdanken, dass das alte Gemeindeamt zu einer schönen Wohnung für Familie Sharif aus Syrien geworden ist, Christine Kargl hat mit großem Einsatz für Möblierung und Ausstattung sämtlicher Wohnungen gesorgt.
Familie Alt, die den Syrer Bilal und seine Tochter Fatima beherbergt, kümmert sich mit viel Enthusiasmus um die neuen Nachbarn, auch ihnen sei an dieser Stelle herzlich für ihr Engagement gedankt.

 

20151231092920Unsere beiden afghanischen Familien mit dem neugeborenen Daniel.

 

In den beiden Wohnungen in der Kurparkgasse wohnen nun, neben der Anfang November eingezogenen Familie Bahremand, zwei afghanische Jungfamilien, von denen eine vor kurzem Baby Daniel bekommen hat. Seine Eltern Fareema und Anwar und Onkel Ahmed teilen sich eine Wohnung mit Razia, die bald ihr Baby erwartet, und ihrem Mann Dawoud.

Den allzeit bereiten DolmetscherInnen, Familienbeteuerinnen, ArztterminbegleiterInnen und FahrtendienstlerInnen sei für ihr Engagement ganz herzlich gedankt. Besonders die einfühlsame Begleitung der frischgebackenen Mama, vor während und nach der Geburt, war vorbildlich. Herzlichen Dank an Heidi Gold, Anna Fuchsreiter, Sara Hotop und ihr Team.

Ein riesengroßes Dankeschön auch an alle Deutschlehrerinnen und deren Koordinatorin Helga Stieber, die es gemeinsam geschafft haben tägliche Deutschkurse für zwei Leistungsgruppen anzubieten. Sogar in den Ferien arbeiten die unermüdlichen Damen am großen gemeinsamen Ziel, möglichst bald mit möglichst vielen neuen MitbürgerInnen auf Deutsch kommunizieren zu können.

Auch für Schulbesuch der Jugendlichen, die in ihrer Heimat zur Schule gegangen sind, ist gesorgt worden. Ameer und Murtadha, die in Sittendorf bei Frau Monika Okresek wohnen, sowie Majd, der mit seinen drei großen Brüdern in Dornbach bei Familie Gratz untergebracht ist, besuchen bereits das Gymnasium Bachgasse in Mödling. Aya Sharif aus dem alten Gemeindeamt wird nach den Weihnachtsferien in die Wirtschaftsfachschule Sta.Christiana in Rodaun gehen.

Außerdem hat unser aller zukünftiger Zahnarzt Najm, auch in Dornbach wohnhaft, schon Anfang Jänner einen Infotermin auf der Meduni Wien und sein Bruder Basel, der Computerspezialist, ist ebenfalls im Jänner, zu einem Gespräch auf die Technische Uni eingeladen worden.
Herzlichen Dank an alle, die es möglich gemacht haben, dass diese jungen Menschen die Chance bekommen, ihre Ausbildung hier weiterzuführen.

Nebenbei, Najm und Basel können bereits so gut Deutsch, dass sie in unserer Facebookgruppe mit uns auch schriftlich kommunizieren.

An Veranstaltungen wie unserem Punschstand im Zuge des Lichterfestes, dem Sulzer Advent oder dem Wienerwald Orgelfest in Sittendorf haben einige unserer neuen MitbürgerInnen mit großem Interesse teilgenommen und schon Bekanntschaften mit Einheimischen geschlossen.

Gegenseitigen Einladungen zu Essen oder Jause sind inzwischen zu beliebten Möglichkeiten des Austausches geworden, und bei Ausflügen, Besichtigungstouren durch Wien oder den Bezirk Mödling sowie Spaziergängen, mit oder ohne Hunden, manchmal aber sogar zu Pferd, lernen unsere Gäste die nähere und weiter Umgebung besser kennen.

 

IMG_2386Fatima und Aya bei Christbaumschmücken

 

Last but not least ein großes Dankeschön an alle Spenderinnen und Spender, die vieles möglich machen:

Wohnungseinrichtungen, Versorgung mit fehlenden Kleidungsstücken und Schuhen, Erstversorgung mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln, Schulsachen, Tickets und vieles mehr.

Willkommensfest im Pfarrstadl Sulz – 23.1.2016 ab 15 Uhr حفل ترحيب Willkommensfest پذیرایی

WANN: am Samstag, den 23.1.2016 ab 15 Uhr
WO: im Pfarrstadl der Pfarre Sulz
WIE: multikulturell

WEN FEIERN WIR?

  • Wir feiern 25 AsylwerberInnen, die in der Gemeinde Wienerwald eine sichere Bleibe gefunden haben.
  • Wir feiern über 50 großzügige SpenderInnen, die unsere Arbeit möglich machen!
  • Wir feiern uns selbst, die Flüchtlingsinitiative Wienerwald, die zu einer wunderbaren Gemeinschaft gewachsen ist !

Wir freuen uns auf Ihr Kommen.
Österreichische Beiträge zum persisch-syrischen Büffet sind herzlich willkommen!

 

www.fluechtlingsinitiative.at

 

Flüchtlingsinitiative in der Gemeinde Wienerwald

 

Dankenswerterweise hat sich auch in der Gemeinde Wienerwald eine Flüchtlingsinitiative gegründet. In Sittendorf wohnen bereits drei sympathische Iraker und in Dornbach vier ganz liebe syrische Brüder. In Sulz wohnen 18 AsylwerberInnen, darunter ein neugeborenes Baby (Stand 19.12.2015). Da gibt es natürlich umfangreiche Betreuungsarbeiten. 

Die Flüchtlingsinitative Wienerwald freut sich über jede/n, die/der mitmachen möchte.

 

Flüchtlingsinitiative Wienerwald
Koordination Familienbetreuung

Maria Araposki  
0680 5556510
www.fluechtlingsinitiative.at

 

Im Zusammenhang damit ist besonders erwähnenswert:

Der Adventbeginn wurde in Sittendorf am 28.November 2015 überaus würdig gefeiert:

Um 17:00 Uhr Illumination der Rochuskapelle mit Einschalten der Weihnachtsbeleuchtung, musikalisch begleitet von zwei Wienerwald-Bläsern, und Segnung der vielen mitgebrachten Adventkränze durch P. Roman direkt vor der Kapelle. Danach ein gemütliches Beisammensein am Brunnenplatz mit Punsch, Keksen und Brötchen ….

Um 19:30 Uhr gab es dann in der Sittendorfer Aula im Rahmen des 14. Wienerwald Orgelfestes 2015 ein ganz besonderes Konzert mit Orgel, Violine und Gesang ….

 

Sehr erfreulich: an beiden Veranstaltungen nahmen die drei Flüchtlinge aus dem Irak teil, die derzeit bei Frau Monika Okresek wohnen, wofür wir uns bei Frau Okresek für ihr Engagement ganz besonders bedanken. Dieser Tag war ein gutes Beispiel für gelebte Integration in der Gemeinschaft. Feierlicher kann man einen Adventbeginn kaum gestalten…

 

Zahlen, Fakten und Hintergründe .... (Quelle: Caritas)

Wieviele Menschen sind weltweit auf der Flucht?

Insgesamt sind weltweit 60 Millionen Menschen auf der Flucht. Davon fliehen knapp 40 Millionen Menschen an einen Ort innerhalb ihres Landes. Nur ein Drittel der Flüchtlinge weltweit verlässt ihr Heimatland. Die Menschen fliehen vor Kriegen, Verfolgung und Unterdrückung, Klimakatastrophen oder Hunger.

 

Gibt es einen legalen Weg nach Europa?

Nein, es gibt keinen legalen Weg nach Europa. Flüchtlinge bekommen keine
Visa und können folglich nicht legal nach Europa einreisen. Somit bleibt kein
anderer Weg, als sich an Schlepper zu wenden.

 

Wer sind die sogenannten „Schlepper"?

Ein Schlepper, ist jemand der willentlich einen Menschen dabei unterstützt
in einen Staat illegal einzureisen oder diesen zu durchqueren.

 

Wie können sich die Menschen die Flucht leisten?

Sehr oft legt die gesamte Großfamilie, Freunde oder das gesamte Dorf ihre
Ersparnisse zusammen, um einem Menschen die Flucht zu ermöglichen.

 

Warum gibt es so viele männliche Flüchtlinge?

Die Flucht ist gefährlich. Es begibt sich der/die auf die Flucht, dem/der man am
ehesten zutraut, am Ziel anzukommen. Gute Voraussetzungen sind vor allem
Gesundheit und Jugend. Die Familie hofft, dass er/sie es schafft, in einem sicheren
Land eine neue Existenz aufzubauen. Nur die engste Familie (Ehepartner, Kinder)
darf nachziehen.

 

Welche Länder nehmen die meisten Flüchtlinge auf?

Die Türkei hat mit rund 1,59 Millionen Flüchtlingen die weltweit meisten aufgenommen. Dahinter folgt Pakistan mit 1,51 Millionen Flüchtlingen. Der Libanon hat 1,15 Millionen aufgenommen, der Iran 982.000, Äthiopien 659.500 und Jordanien 654.100. Das sind freilich nur die Zahlen der offiziell registrierten Flüchtlinge. Die Dunkelziffern liegen in vielen Ländern weit höher. (Quelle: UNHCR)

 

Syrien-Krieg

Vor dem Krieg in Syrien sind bereits insgesamt 3,9 Millionen Menschen ins Ausland
geflohen. 7,6 Millionen Menschen sind innerhalb Syriens auf der Flucht. 95 Prozent der
syrischen Flüchtlinge werden in den Nachbarländern aufgenommen: Türkei (1,7 Mio.),
Irak (250.000), Jordanien (630.000), Libanon (1,2 Mio). Die Dunkelziffer liegt im
Libanon bei 2,2 Mio. Nur 5 Prozent der Flüchtlinge wagen die Flucht nach Europa.

 

Warum nimmt Österreich Flüchtlinge auf?

Seit dem Zweiten Weltkrieg gibt es die Genfer Flüchtlingskonvention, die den Umgang
mit Flüchtlingen regelt. Auch Österreich hat diese Konvention unterschrieben und sich
damit verpflichtet, Flüchtlinge aufzunehmen. In einem rechtlichen Verfahren wird
festgestellt, ob eine Person Asyl und damit Schutz in Österreich erhält.

 

Werden wir in Österreich "überschwemmt"?

Mitte der 1950er Jahre kamen 180.000 Flüchtlinge aus Ungarn nach Österreich. 10 Prozent davon blieben. 1968 versorgte Österreich etwa 162.000 Flüchtlinge aus der damaligen Tschechoslowakei. 12.000 davon fanden in Österreich ihre neue Heimat. In den 1990er flohen 115.000 Menschen vor dem Krieg in Jugoslawien nach Österreich. Mehr als 60.000 dieser Flüchtlinge fanden in Österreich ein neues zu Hause.

 

Wieviele Asylanträge werden jedes Jahr gestellt?

Die Zahl der Asylanträge ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen: 2010 wurden 11.012 Anträge gestellt, 2011 waren es 14.416, 2012 schon 17.413, 2012 17.505. 2014 wurden 28.027 Asylanträge gestellt, im ersten Halbjahr 2015 waren es 28.311. (Daten laut Innenministerium.)

 

Die Zahl der positiven Asylverfahren ist in den vergangenen Jahren ebenfalls kontinuierlich gestiegen, genauso kontinuierlich ist die Zahl der negativen Verfahren zurückgegangen: 2010: 2.977 positive Asylverfahren und 13.290 negative Verfahren. 2011: 3572 positive und 11.553 negative Verfahren. 2012: 3.680 positive und 10.745 negative Verfahren. 2013: 4.133 positive und 10.379 negative Verfahren. Im Jahr 2014 gab es bis November 5.029 positive und 7.016 negative Verfahren. (Daten laut parlamentarischer Anfrage.)

 

Wieviel Geld erhält man in Österreich als Asylwerber?

Asylwerber in Vollversorgung (Unterbringung und drei Mahlzeiten täglich) erhalten 40 Euro Taschengeld pro Monat.

 

Asylwerber in Selbstversorgerhäusern (Unterbringung, aber keinerlei Versorgung) erhalten täglich 5,50 Euro. Das macht pro Monat zwischen 165 und 170,50 Euro aus. Für Kinder werden pro Monat 121 Euro ausbezahlt.

 

Flüchtlinge, die privat untergebracht sind, erhalten nur dann Zuschüsse, wenn keine Eigenmittel vorhanden sind. Diese Zuschüsse betragen 200 Euro pro Monat für Erwachsene und 90 Euro für Kinder. Dazu kommen Mietzuschüsse (120 Euro für eine erwachsene Einzelperson bzw. 240 Euro für eine Familie.)

 

Zum Vergleich: Mindestsicherungsbezieher erhalten in Österreich einen Grundbetrag von 620,87 Euro sowie einen Wohnkostenanteil von 206,96 Euro. Das macht in Summe 827,83 Euro pro Monat aus.

 

Dürfen AsylwerberInnen uneingeschränkt in Österreich arbeiten?

AsylwerberInnen dürfen keiner Lohnarbeit nachgehen. AsylwerberInnen haben während
ihres Verfahrens nur mit einer besonderen Bewilligung Zugang zum Arbeitsmarkt,
diese wird jedoch in den seltensten Fällen ausgestellt. In der Praxis können AsylwerberInnen zum Beispiel als Erntehelfer arbeiten oder kleine Arbeiten in der
Gemeinde übernehmen.

 

Stimmt es, dass die Caritas Flüchtlinge ins Land holt?

Die Caritas holt keine Flüchtlinge ins Land, sondern setzt sich dafür ein, dass in
Österreich bereits aufhältige AsylwerberInnen entsprechend der Menschenrechte
behandelt werden. Nicht jeder hat ein Recht auf Asyl, aber jeder hat ein Recht auf ein
faires, rechtsstaatliches und den Menschenrechten entsprechendes Asylverfahren.

 

Die Asylverfahren können heute immer noch Jahre dauern. Die Caritas setzt sich
daher für rasche und professionelle Verfahren ein, um schnell und genau zu klären,
wer Asyl bekommt, und wer Österreich wieder verlassen muss.

 

Die Caritas hilft auch bedürftigen, rückkehrwilligen Flüchtlingen sehr erfolgreich
bei der Rückkehr in die Heimatländer. Und die Caritas hilft Menschen in Not in
ihren Heimatländern vor Ort, damit sie ihre Heimat nicht verlassen müssen.

 

Pfarre Sittendorf
Heiligenkreuzer Str. 22
2393 Sittendorf

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