Predigt 4. Ostersonntag 25.04.2021
Liebe Schwestern und Brüder, wenn man alte Städte besichtigt, sieht man ab und zu bei den Gebäuden in den Ecken große Steine oder Stützen, die aus der Mauer ragen. Wenn man sie betrachtet, hat man den Eindruck, dass das Gebäude durch die Steine besonderes stabil gebaut worden ist. Das war auch die Bedeutung dieser Steine, die Ecksteine heißen. Die Aufgabe eines Ecksteines war, das Gebäude, das Haus zu stabilisieren, damit es bei vielem Regen und dadurch weichem Grund trotzdem stabil bleibt. Besonders wichtig waren die Ecksteine des Fundaments. In der ersten Lesung haben wir auch von einem Eckstein gehört, wo Petrus sagt: „Jesus ist der Stein, der von euch Bauleuten verworfen wurde, der aber zum Eckstein geworden ist.“ Also Jesus Christus ist für uns, für unser Leben, der Eckstein. Er ist das Fundament, ein Stein, der alles stabilisiert und das ganze Gewicht, den ganzen Druck auf sich nimmt. Dann sagt Petrus in seiner Rede weiter: „Und in keinem anderen (außer Jesus) ist das Heil zu finden. Denn es ist uns Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, durch den wir gerettet werden sollen.“ Also eindeutig ist Jesus Christus das Fundament, der Eckstein, der das ganze Gebäude unseres Glaubens hält und unterstützt. Nehmen wir den Eckstein eines Hauses weg, bricht es zusammen, nehmen wir Jesus Christus aus unserem christlichen Leben heraus, bricht unser Leben zusammen. „Es ist in keinem anderen das Heil zu finden.“ Also nur durch Jesus Christus gelangen wir zu Gott. Jesus Christus, der für uns gestorben und auch auferstanden ist, hat für uns das Heil verdient. Er ist der einzige Erlöser der Welt, die einzige Wahrheit und der einzige Weg zu Gott. Jesus Christus ist das Fundament, auf dem wir Christen ein neues Leben bauen können. Wer auf ihn sein Leben baut, kann sicher sein, dass keine zerstörerischen Kräfte oder Erdbeben das Gebäude des Glaubens ruinieren können. Jesus Christus ist unser Halt, nur durch ihn und dank ihn können wir das ewige Leben erreichen. Schön schreibt auch der heilige Johannes über uns, die wir an Jesus Christus glauben in der zweiten Lesung: „Seht, welche Liebe uns der Vater geschenkt hat: Wir heißen Kinder Gottes und wir sind es… Wir wissen, dass wir ihm ähnlich sein werden, wenn er offenbar wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.“ Ist es nicht schön als Kind Gottes bezeichnet zu werden? Das gibt uns eine neue Freude, eine neue Energie im Leben. Moment! Wie ist es aber mit den anderen Religionen, wenn Jesus Christus der einzige Erlöser der Welt ist? Eine Hilfe bei der Antwort kann für uns das heutige Evangelium sein. Jesus nennt sich als ein guter Hirt, der sich um die Schafe kümmert. Er gibt sogar sein Leben für die Schafe. Es gibt dort auch einen Satz, der uns bei unserer Frage helfen kann, nämlich: „Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stall sind; auch sie muss ich führen und sie werden auf meine Stimme hören; dann wird es nur eine Herde geben und einen Hirten.“ Darunter sind diejenigen gemeint, die den Weg zu Gott suchen. Jesus will auch sie heilen, damit es nur eine Herde und einen Hirten geben wird. Für diese Menschen beten wir vor allem am Karfreitag in den „Großen Fürbitten“. Wir beten für die Menschen, die in ihrem Glauben Gott suchen und sogar für die, die nicht an Gott glauben, damit sie den Weg zum Vater finden, weil Jesus will, dass es nur eine Herde und einen Hirten geben wird, weil „in keinem anderen das Heil zu finden ist als in Jesus Christus“. Amen.