Dienstag 5. November 2024

Predigt 5.Ostersonntag, 2.05.2021

 

„Seht, welche Liebe uns der Vater geschenkt hat: Wir heißen Kinder Gottes und wir sind es.“ – diese schönen Worte haben wir, liebe Schwestern und Brüder, vorige Woche gehört. Heute schreibt der heilige Johannes liebevoll an uns weiter. Ich persönlich liebe die schöne Zeit nach Ostern. Nachdem in der Karwoche so viel geschehen ist, kommt dann eine angenehme Zeit der Ruhe und Harmonie. Das Allerwichtigste ist schon geschehen und jetzt bleibt uns nur, es zu genießen. Beim Lesen der heutigen Texte habe ich eine besondere Harmonie verspürt, wie eine Vollendung, wie in der Urlaubszeit, wo man viel Zeit und Ruhe hat. So eine Harmonie kann man sich dann in Ewigkeit vorstellen, ohne Hektik, ohne dies und das erledigen zu müssen. Nachdem wir die schönen Worte „Seht, welche Liebe uns der Vater geschenkt hat: Wir heißen Kinder Gottes und wir sind es.“ - gehört haben und von denen man nie genug hat, folgen heute die nächsten: „Wir werden unser Herz vor ihm (Gott) beruhigen, dass, wenn unser Herz uns verurteilt, Gott größer ist als unser Herz und alles weiß.“ Manchmal machen wir uns Sorgen um unser Heil, ob wir genug gläubig und fromm sind, um den Himmel zu erreichen. Vielleicht werden viele von uns dann beim Treffen mit Gott überrascht sein, dass alles viel einfacher ist, als wir gedacht haben, nämlich durch die Erfahrung der unbegrenzten Barmherzigkeit Gottes. „Gott ist größer als unser Herz“ – hat der heilige Johannes geschrieben. „Er weiß alles.“ – auch das, dass wir uns bemühen, obwohl es uns nicht immer gelingt. Gott ist sicher viel großzügiger und barmherziger als viele von uns denken. Er sieht unsere Anstrengungen, obwohl wir oft den Eindruck haben, nicht gut genug zu sein. „Gott ist größer als unser Herz und weiß alles.“ Dann lesen wir weiter: „Geliebte, wenn das Herz uns aber nicht verurteilt, haben wir gegenüber Gott Zuversicht; und alles, was wir erbitten, empfangen wir von ihm, weil wir seine Gebote halten und tun, was ihm gefällt.“ – So aufbauend kann das Wort Gottes sein! Nicht umsonst heißt es die Frohe Botschaft. So glücklich können wir Christen sein. Gott nimmt uns als seine eigenen Kinder an und verspricht uns, dass er sich um uns kümmert und unsere Bitten erfüllt. Um das zu erhoffen, gibt es eine Bedingung, die wir heute im Evangelium gehört haben, nämlich wir sollen mit ihm verbunden sein. Schön hat es der hl. Johannes zum Ausdruck gebracht: „Bleibt in mir und ich bleibe in euch. Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt, so auch ihr, wenn ihr nicht in mir bleibt.“ Man muss kein ausgebildeter Gärtner sein, um zu wissen, dass eine Rebe keine Frucht bringen kann, wenn sie nicht mit dem Weinstock verbunden ist. Mit Jesus Christus verbunden zu sein soll unsere Sorge sein, und diese Verbundenheit erreichen wir durch unser Gebet und vor allem durch die Teilnahme an der hl. Messe, wo wir seinen Leib empfangen, der unsere Speise ist und uns Lebenskraft gibt. Aus der Verbindung mit Jesus schöpfen wir die Kraft unseres Lebens. Nur wenn wir mit ihm verbunden sind, in ihm verweilen, können wir Früchte bringen und die Frucht ist unser christliches Leben, das sich vor allem in der Nächstenliebe zeigen soll, wie wir es auch in der zweiten Lesung gehört haben: „Meine Kinder, wir wollen nicht mit Wort und Zunge lieben, sondern in Tat und Wahrheit.“ Von unserer Zugehörigkeit zu Gott und aus dem Gebet und der Teilnahme an der heiligen Messe soll unser christliches Leben ausgehen. Amen.

Pfarre Oberaspang
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Kirchenpl. 6
2870 Aspang Markt

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