Predigt 19. Sonntag, 8.08.2021
Liebe Schwestern und Brüder, schon den dritten Sonntag beschäftigen wir uns mit dem Thema: „Das lebendige Brot.“ Das Thema aber ist wichtig, wenn nicht das wichtigste in unserem Glauben. Versuchen wir weiter darüber nachzudenken, obwohl dieses Thema nicht so einfach ist. Der Glaube an das „Lebendige Brot“ der Zeitgenossen Jesu war auch nicht leicht. Sie bezweifeln sogar, dass Jesus jemand Besonderes, ein von Gott Gesandter ist: „Ist das nicht Jesus, der Sohn Josefs, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie kann er jetzt sagen: Ich bin vom Himmel herabgekommen?“ Es wäre vielleicht auch für uns leichter, wenn wir in unserem Glauben eine überirdische Erscheinung erlebt oder einmal eine überirdische Gestalt gesehen hätten. Jesus, der Sohn Gottes kommt ganz einfach, als Kind. Seine Geburt und die jungen Jahren wurden von den Zeitgenossen kaum bemerkt. Ähnlich wäre es vielleicht auch mit der hl. Kommunion, hätte sie nach Fleisch geschmeckt, könnte man leichter glauben, aber sie schmeckt wie eine gewöhnliche Oblate, nach der Konsekration genauso wie vorher. Geben wir bitte deswegen nicht auf und hören weiter. Obwohl Jesus von außen gesehen ein ganz gewöhnlicher Mensch ohne Heiligenschein war, ist er der Einzige, der uns etwas von Gott erzählen kann, weil er Sohn Gottes ist. Deswegen sagt er: „Niemand hat den Vater gesehen außer dem, der von Gott ist; nur er hat den Vater gesehen“ – und das war Jesus. Dann kommt in der Rede Jesu ein tolles Versprechen für uns Gläubige: „Amen, amen, ich sage euch: Wer glaubt, hat das ewige Leben.“ Und: „Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben.“ Diese zwei Aussagen sind grundlegende Steine und der Kern unseres Christentums: An Jesus und dadurch auch an Gott zu glauben, zu ihm zu kommen und sein lebendiges Brot, eigentlich sein Fleisch zu essen, ist das Allerwichtigste in unserem Glauben. Ohne das zu beherzigen, kann man schwer von christlichem Glauben reden. Um es den Zuhörern zu erklären, erwähnt Jesus das Manna in der Wüste. Bei der Wüstenwanderung der Israeliten rettet Gott sie vor der realen Bedrohung des Todes. Ohne das Manna hätten sie nicht überlebt. Jesus bezeichnet sich im heutigen Evangelium als das wahre, lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Für uns, liebe Schwestern und Brüder, ein eindeutiger Hinweis. Wie die Israeliten ohne Manna in der Wüste nicht überlebt hätten, haben auch wir keine Chance das ewige Leben zu erreichen, ohne den Leib Christi zu empfangen. Er selbst ist das lebendige Brot, das uns das ewige Leben gibt. „Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt.“ Wir haben aber die Perspektive des ewigen Lebens, wenn wir den Leib Christi empfangen.