Freitag 19. Juli 2024

Predigt 1. Adventsonntag

 

Liebe Schwestern und Brüder, alle Jahre wieder kommt der Advent, eine schöne Zeit im Jahreskreis. Die Natur beruhigt sich, wir haben schöne, lange Abende. Einfach nur warten und Weihnachten kommt. Ist das aber richtig? Die zweite Lesung sagt uns etwas Anderes: „Die Stunde ist gekommen, aufzustehen vom Schlaf. Denn jetzt ist das Heil uns näher als zu der Zeit, da wir gläubig wurden. Die Nacht ist vorgerückt, der Tag ist nahe.“ Also alles andere, als einzuschlafen und abzuwarten, ganz im Gegenteil: „Aufstehen, wach sein“, ist der Ruf des Apostels am Anfang des Advents. Als Kinder haben wir gehört, dass Advent die Zeit der Vorbereitung ist. Worauf aber sollen wir uns vorbereiten? „Herr Pfarrer!!!, es ist doch klar, auf Weihnachten.“ ///Was bedeutet es aber, sich auf Weihnachten vorbereiten? Den Christbaum besorgen? Geschenke kaufen? Die Wohnung aufräumen? Wenn wir den Advent als „alle Jahre wieder“ erleben wollen reicht es, die Beleuchtung zu montieren, den Christbaum aufzustellen und Geschenke zu kaufen. Wenn wir aber den Advent verstehen wollen und ihn als sinnvolle Zeit nutzen wollen, müssen wir uns fragen, was der Sinn des Advents ist. Da kann uns wieder die erste Lesung helfen: „Die Stunde ist gekommen, vom Schlaf aufzustehen. Denn jetzt ist das Heil uns näher als zu der Zeit, da wir gläubig wurden.“ Demgemäß ist das Heil das Ziel, und das Heil, die Erlösung kommen von Gott, wie damals in Betlehem, wo Gott als Mensch zu uns gekommen ist. Nach ihm haben sich schon im Alten Testament viele gesehnt, wie wir es auch vom Propheten Jesaja gehört haben, dass Menschen aus der ganzen Welt zu Gott kommen und dass sich die Welt ändern wird, es beginnt eine neue Zeit, eine neue Ära, wo alles anders wird wie es der Prophet Jesaja beschreibt: „Er (Gott) wird Recht schaffen zwischen den Nationen und viele Völker zurechtweisen. Dann werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmieden und ihre Lanzen zu Winzermessern. Sie erheben nicht das Schwert, Nation gegen Nation, und sie erlernen nicht mehr den Krieg.“ Also Schwerter und Lanzen als Werkzeuge des Krieges werden zu Pflugscharen und Winzermessern umgeschmiedet. Anstatt sich mit Krieg zu beschäftigen, werden sich die Menschen mit der Erzeugung von Lebensmitteln beschäftigen, statt zu zerstören, werden sie aufbauen. Der Prophet sagt auch das Ende eines jeden Krieges an. Wie weit ist aber die heutige Welt von dieser tollen Vision entfernt, besonders heutzutage, wo viele vor der Eskalation des Krieges in der Ukraine zittern? /// Was können wir Christen aber dagegen tun? Vor allem sollen wir das Wort Gottes ernst nehmen und daran glauben. Das Heil, die Erlösung ist nahe, deswegen sollen wir aufwachen und die Schwerter und Lanzen in Pflugscharen und Winzermesser verwandeln. Wenn wir von einem Frieden träumen, sollen wir bei uns beginnen, nämlich Frieden in unserem Herzen zu schaffen und dann versuchen, dasselbe in unserer Umgebung zu tun, wie es auch in der zweiten Lesung heute gesprochen wurde: „Lasst uns ehrenhaft leben wie am Tag, ohne maßloses Essen und Trinken, ohne Streit und Eifersucht! Vielmehr zieht den Herrn Jesus Christus an.“ Das wäre unser Plan für den Advent. Dann wird uns das Heil nahe. Was das Heil für uns bedeutet? Das soll jeder von uns selbst suchen. Es kann damit beginnen, dass wir die Menschen liebevoll anschauen, auch die, die anders als wir denken. Amen.

Pfarre Oberaspang
Kirchenplatz 6
2870 Aspang

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