Predigt 4. Adventsonntag
Liebe Schwestern und Brüder, Weihnachten steht schon vor der Tür. Bevor wir aber zu feiern beginnen, will ich euch alle zum Nachdenken einladen. Versuchen wir bitte, noch einmal nachzudenken, was wir eigentlich zu Weihnachten feiern. Es ist doch sonnenklar, wir bereiten uns vor und freuen uns schon auf Weihnachten. Das wissen schon die Kinder im Kindergarten. Trotzdem lade ich euch ein, nachzudenken. Eines ist klar: Zu Weihnachten feiern wir die Geburt Jesu. Jetzt kommt aber die Frage: „Warum feiert die ganze Welt die Geburt Jesu?“ Was ist das Besondere an diesem Kind, dass wir schon fast zwei Jahrtausende seinen Geburtstag feiern? Eine ganz klare Antwort gibt uns heute der heilige Paulus in seinem Brief. Er selbst wurde von Jesus Christus als Verkünder des Evangeliums berufen und er schreibt: „Das Evangelium vom Sohn Gottes, der dem Fleisch nach geboren ist als Nachkomme Davids, der dem Geist der Heiligkeit nach eingesetzt ist als Sohn Gottes in Macht.“ In dieser Aussage betont er, was auch wir glauben, dass nämlich die Person Jesu Christi zwei Naturen enthält: die menschliche Natur, weil Jesus der Sohn Marias ist und die göttliche, weil er Sohn Gottes ist. Wenn man die Kinder fragt, wer die Mutter Jesu ist, sagen sie: „Maria“. Wenn man sie fragt, wer der Vater Jesu ist, bekommen wir meistens zwei Antworten: Einige Kinder meinen Josef ist der Vater, die anderen sagen Gott ist der Vater. Natürlich ist die zweite Antwort die richtige. Jesus, ewiger Sohn Gottes, ist Mensch geworden und gleichzeitig Sohn Gottes geblieben. Das ist ein großes Geheimnis unseres Glaubens. Dieses Geheimnis feiern wir im Fest der Geburt Jesu. Auch das heutige Evangelium spricht eindeutig, dass Jesus, den Maria gebären wird, Sohn Gottes ist. Josef wunderte sich, dass Maria schwanger war und wollte etwas unternehmen, um sie vor bösen Zungen zu bewahren, aber der Engel erklärt ihm: „Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist.“ Die heutigen zwei Bibelstellen bekräftigen unseren christlichen Glauben, dass Jesus Sohn Gottes ist, obwohl er als Mensch, wie wir alle, auf die Welt gekommen ist. Dieses große Geheimnis feiern wir zu Weihnachten, nämlich, dass Gott aus Liebe zu uns seinen Sohn Jesus in der Gestalt eines Kindes zu uns gesandt hat, um uns zu sagen, dass er uns unendlich liebt. Er will, dass wir alle als seine Kinder einmal in sein Reich kommen. Das ist die Frohe Botschaft der Heiligen Nacht. Das feiern wir jedes Jahr zu Weihnachten. Diese Freude soll an erster Stelle unserer Feier in der Heiligen Nacht und in der Feier am 25. Dezember stehen. Wir müssen uns dessen bewusstwerden, ansonsten bleibt Weihnachten nur ein Fest mit vielen schönen Bräuchen und Erlebnissen, aber im Endeffekt wäre es, obwohl es schön ist, nur ein leeres Fest. Was wir für uns aber daraus machen liegt letztendlich in unseren Händen. Amen.