Erbaut 1893 von Adolf Baron Freiherr von Pittel
Geweiht von Feldbischof Belopototzky am 29. Juni 1893
Festprediger: P. Abel damals sehr bekannt und berühmt.
Die Kirche wurde im neugotischen Stil erbaut.
Patronat: Herz-Jesu
Bis 1. September 1946 war Weissenbach Filiale der Pfarre Neuhaus. Ab diesem Zeitpunkt ist Weissenbach eigene Pfarre und hat ab diesem Tag die eigene Matrikenführung. Alle, die vor dem 1. 9. 46 getauft wurden oder geheiratet haben etc. müssen Tauf- oder Heiratsurkunde in Neuhaus anfordern.
Sakristei:
Schaltwerk und Automatik für 4 Glocken
3 Glocken wurden 1951 angeschafft und am 5.5.51 von Kard. Innitzer geweiht.
Pittelglocke 217 kg läutet 3 mal tägl. 6.00 Uhr, 12.00 Uhr, 19.00 Uhr automatisch
Marien- oder Friedensglocke 127 kg – läutet einmal täglich um 19.00 Uhr automatisch
Josefsglocke 106 kg – Sterbeglocke (hl. Josef Patron der Sterbenden)
Gesamtgewicht dieser 3 Glocken = 450 Kg; Gesamtpreis damals S 19.032,--
1 Glocke wurde 1959 angeschafft und am 13.9.1959 von WB Streidt geweiht. Gewicht: 440 kg
Das Gesamtgewicht aller 4 Glocken = 890 kg. Preis der 4. Glocke ca. S 19.000,--, von allen 4 Glocken: 38.000,---
Heute müsste man sicher mit dem 10-fachen Preis – ca. 400.000,-- rechnen.
Der Glockenguss besteht aus einer Legierung von 80 % Kupfer und 20 % Zinn.
Kupfer gehört zu den Buntmetallen und unterliegt wie die Edelmetalle Gold, Silber und Platin einem Tagespreis, d.h. die Preise sind von der finanziellen und wirtschaftlichen Lage abhängig.
Unsere Glocken sind seit dem Bestehen der Kirche bereits die 3. Garnitur.
Die ersten Glocken wurden im 1. Weltkrieg 1914- 1918 für Kriegszwecke abgeliefert. Sie dienten zur Herstellung von Kriegswaffen.
Die zweite Garnitur – 3 Glocken – wurden am 17.2.1942 für den gleichen Zweck abgeliefert d.h. beschlagnahmt. Diese Glocken wurden 1924 in der Glockengießerei in Berndorf gegossen und hatten zusammen ein Gewicht von 840 kg. Die kleinste Glocke, sie stammte aus dem Jahr 1867 und wog 100 kg, verblieb am Turm und wurde bei jedem Anlass geläutet bis zum 25.6.1949. Durch die Überbelastung bekam sie einen Sprung und musste durch eine Leihglocke mit nur 60 kg der Glockengießerei Pfundner ersetzt werden.
Das automatische Geläute besteht seit Dezember 1959 – vorher händische Betätigung der Glocken mittels Riemen.
Das automatische Geläute kann, wenn erforderlich (Karfreitag und Karsamstag) abgeschaltet werden.
Interessant vielleicht noch das händische Betätigen der Glocken:
Besteigen des Turmes bis zur Läutestube = 43 Stufen.
Wochentags ca. 7 – 9 mal/Tag, sonntags ca. 13mal
So gesehen war die Automatik eine große Erleichterung!
Turmuhr:
Seit 24.10.1989 ist die Uhr elektronisch geschaltet, sie erhält ihre Impulse aus Frankfurt.
Das automatische Schlagwerk ist gekoppelt mit den beiden größeren Glocken.
¼ Stundenschlag – Pittelglocke von 6.00 bis 22.00 Uhr.
Stundenschlag - Herz-Jesu-Glocke zu jeder vollen Stunde bei Tag und Nacht.
Vorher wurde die Uhr täglich händisch aufgezogen – Gehzeit max. 25 Std.
Pünktliches Aufziehen war daher erforderlich!
Orgel:
Mechanische Glasventilladenorgel gebaut 1893 von einem Kremser Orgelbaumeister (Capek).
Sie hat 2 Manuale und 1 Pedal
11 Register davon 3 für d. Obere Manual, 6 f. d. untere Manual und 2 Bässe.
Sie hat ca. 630 Pfeifen (Holzpfeifen Größe ca. 1 ½ bis 2 Meter und Metallpfeifen in verschiedenen Größen).
Seit 3.11. 1949 betätigt ein Motor den Blasbalg, vorher musste händisch aufgezogen werden (wäre heute noch möglich) keine leichte Arbeit besonders dann, wenn mit vollem Werk gespielt wurde – großer Luftverbrauch.