Hl. Leo der Große
* 400, der Toskana in Italien
† 461
Papst, Kirchenlehrer
* um 400 in der Toskana in Italien
† 10. November 461 in Rom
Leo, der erste Papst mit dem Beinamen „der Große“, stammte wahrscheinlich aus der Toskana. 440 zum Papst gewählt, war er ein hervorragender Verfechter der Vorrangstellung des römischen Papstes als Nachfolgers des hl. Petrus. Er griff in die Glaubenskämpfe seiner Zeit ein, lehnte die monophysitische Irrlehre ebenso ab wie die nestorianische (Frage der Einheit der Person Christi und der Zweiheit seiner Naturen). Berühmt ist sein „dogmatischer Brief“ an den Bischof Flavian von Konstantinopel (449). Er rettete Rom und Italien vor den Hunnen, indem er dem Hunnenkönig Attila bis nach Mantua entgegenreiste und ihn zur Umkehr bewog. Als Geiserich mit seinen Vandalen heranrückte, konnte Leo die Stadt Rom wenigstens vor Mord und Brand bewahren. Briefe und Predigten, die von Papst Leo erhalten sind, erweisen ihn als sicheren Theologen und als Meister der Sprache, aber auch als Mann von einer tiefen, gemütbetonten Frömmigkeit. Er starb am 10. November 461 in Rom.
„Beim großen und letzten Gericht
wird bei den einen ihre freigebige Güte, bei den anderen ihr liebloser Geiz so wichtig genommen, dass jene wegen der einen guten Eigenschaft in das Himmelreich eingehen, so als hätten sie alle Tugenden im reichsten Maß, während die anderen wegen des einen Fehlers dem ewigen Feuer überantwortet werden, so als würden sie alle Laster in sich vereinen.“ (Leo d. Gr., Predigt)
http://www.erzabtei-beuron.de/schott/proprium/November10.htm
Sel. Johannes Prassek
* 1911, Hamburg
† 1943
Priester, Märtyrer
* 13. August 1911 in Hamburg
† 10. November 1943 daselbst
Johannes Prassek wurde 1937 zum Priester geweiht, er war als Kaplan zusammen mit Eduard Müller und Hermann Lange an der Herz-Jesu-Kirche in Lübeck eingesetzt. Er war als begabter, mitreißender Prediger und als politisch denkender Intellektueller bekannt. In Soldaten- und Jugendgruppen kritisierte er offen die Erschießung von Gefangenen und Juden. Um polnischen Zwangsarbeitern helfen zu können, lernte er Polnisch. Zusammen mit seinen Kollegen vervielfältigte und verteilte Prassek Predigten des Bischofs von Münster, Graf von Galen, in denen der sich gegen die Vernichtung psychisch und physisch Kranker durch die Nationalsozialisten wandte. Auf Gruppenabenden in der Herz-Jesu-Kirche war offen über die Sinnlosigkeit des Krieges diskutiert worden.
Nach der Verhaftung des evangelischen Lübecker Pfarrers Karl Friedrich Stellbrink wurden auch die drei katholischen Geistlichen und weitere 18 Laien verhaftet und im Juni 1943 vom eigens aus Berlin angereisten Volksgerichtshof wegen landesverräterischer Feindbegünstigung, Wehrkraftzersetzung, Vergehen gegen das Rundfunkgesetz und das Heimtückegesetz zum Tode verurteilt und im Gefängnis Holstenglacis in Hamburg mit dem Fallbeil zusammen hingerichtet; die Laien bekamen Zuchthausstrafen.
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Hl. Johannes Skotus
* 990, Schottland
† 1066
Bischof von Mecklenburg, Märtyrer
* um 990 in Schottland
† 10. November 1066 am slawischen Zentralheiligtum Rethra, wohl südlich des Tollensesees in Mecklenburg-Vorpommern
Johannes wurde um 1055 durch Erzbischof Adalbert von Hamburg-Bremen zum Bischof von Mecklenburg geweiht; 1062 konnte das Bistum eingerichtet werden. Beim Aufstand der slawischen Wenden wurde Johannes überfallen, die Heiden trennten ihm Hände, Füße und schließlich den Kopf ab.
Erst 1158 konnte das Bistum wieder besetzt werden durch Berno.
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Hl. Justus
* Rom
† 627
erster Bischof von Rochester, Erzbischof von Canterbury
* in Rom
† 10. November 627 in Canterbury in England
Justus war Missionar in England. Er wurde der erste Bischof von Rochester, später Erzbischof von Canterbury.
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Sel. Hermann Lange
* 1912, Leer in Ostfriesland in Niedersachsen
† 1943
Priester, Märtyrer
* 16. April 1912 in Leer in Ostfriesland in Niedersachsen
† 10. November 1943 in Hamburg
Hermann Lange wurde 1938 zum Priester geweiht, er war als Vikar zusammen mit Johannes Prassek und Eduard Müller an der Herz-Jesu-Kirche in Lübeck eingesetzt. Wie seine Kollegen vervielfältigte und verteilte Müller Predigten des Bischofs von Münster, Graf von Galen, in denen der sich gegen die Vernichtung psychisch und physisch Kranker durch die Nationalsozialisten wandte. Auch war bei Gruppenabenden in der Herz-Jesu-Kirche offen über die Sinnlosigkeit des Krieges diskutiert worden.
Nach der Verhaftung des evangelischen Lübecker Pfarrers Karl Friedrich Stellbrink wurden auch die drei katholischen Geistlichen und weitere 18 Laien verhaftet und im Juni 1943 vom eigens aus Berlin angereisten Volksgerichtshof wegen landesverräterischer Feindbegünstigung, Wehrkraftzersetzung, Vergehen gegen das Rundfunkgesetz und das Heimtückegesetz zum Tode verurteilt und im Gefängnis Holstenglacis in Hamburg mit dem Fallbeil zusammen hingerichtet; die Laien bekamen Zuchthausstrafen.
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Sel. Eduard Müller
* 1911, Neumünster in Schleswig- Holstein
† 1943
Priester, Märtyrer
* 20. August 1911 in Neumünster in Schleswig- Holstein
† 10. November 1943 in Hamburg
Eduard Müller wurde 1940 zum Priester geweiht, er war als Adjunkt zusammen mit Johannes Prassek und Hermann Lange an der Herz-Jesu-Kirche in Lübeck eingesetzt. Er war ein eher unpolitischer Mensch, vornehmlich in der Jugendseelsorge eingesetzt. Aber wie seine Kollegen hörte auch er den englischen Feindsender. Zusammen mit seinen Kollegen vervielfältigte und verteilte Müller dann Predigten des Bischofs von Münster, Graf von Galen, in denen der sich gegen die Vernichtung psychisch und physisch Kranker durch die Nationalsozialisten wandte. Auch war bei Gruppenabenden in der Herz-Jesu-Kirche offen über die Sinnlosigkeit des Krieges diskutiert worden.
Nach der Verhaftung des evangelischen Lübecker Pfarrers Karl Friedrich Stellbrink wurden auch die drei katholischen Geistlichen und weitere 18 Laien verhaftet und im Juni 1943 vom eigens aus Berlin angereisten Volksgerichtshof wegen landesverräterischer Feindbegünstigung, Wehrkraftzersetzung, Vergehen gegen das Rundfunkgesetz und das Heimtückegesetz zum Tode verurteilt und im Gefängnis Holstenglacis in Hamburg mit dem Fallbeil zusammen hingerichtet; die Laien bekamen Zuchthausstrafen.
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Karl Friedrich Stellbrink
* 1894
† 1943
Pfarrer, Märtyrer
* 20. Oktober 1894
† 10. November 1943 in Hamburg
Karl Friedrich Stellbrink, Soldat im 1. Weltkrieg und dabei schwer verwundet, war Nationalist, hoffte auf eine christliche und nationale Erneuerung Deutschlands und gehörte seit 1921 der Bruderschaft Bund für deutsche Kirche an. Nach dem Studium am Diasporaseminar in Detmold wurde er 1921 nach Brasilien gesandt. 1929 kehrte er zurück; von der aufsteigenden NSDAP erwartete er die politische Realisierung nationaler Ideale. Ab 1930 war er als Pfarrer in Steinsdorf bei Weida in Thüringen tätig, im selben Jahr wurde er Mitglied der NSDAP. 1934 wechselte er als Pfarrer an die Lutherkirche in Lübeck, damals eine Hochburg der NSDAP-hörigen Deutschen Christen. 1934 legte er seine Parteiämter nieder - wohl veranlasst durch die antikirchliche Strömungen in der Partei und die ständigen Konflikte zwischen Hitler-Jugend und Evangelischer Jugend. 1937 wurde er wegen parteischädigender Kritik aus der NSDAP ausgeschlossen.
Seine leidvollen Erfahrungen im 1. Weltkrieg und der Tod seines Pflegesohnes, der 1940 fiel, führten ihn in Gegnerschaft zum NS-Regime. Im Sommer 1941 erlangte er Kenntnis vom NS-Euthanasie-Programm, er hielt nun freundschaftlichen Kontakt mit dem katholische Pfarrer Johannes Prassek, dem er Predigten von Clemens August Graf von Galen zugänglich machte und mit dem er Informationen von abgehörten Feindsendern austauschte. Die Bombenangriffe auf Lübeck vom 28. März 1942 wertete er am Tag darauf in seiner Predigt als Zeichen, dass Gott in diesem Feuerhagel mit mächtiger Stimme geredet habe. Kurz darauf wurde er verhaftet.
Wenig später wurden auch die katholischen Kaplane Johannes Prassek, Hermann Lange und Eduard Müller sowie 18 Laien gefangen genommen. Anders als die katholische distanzierte sich in der Folge die evangelische Kirche von ihrem Pfarrer: er wurde zunächst vorläufig und nach der Verurteilung endgültig seines Amtes enthoben und verlor alle Versorgungsansprüche; erst 1993 wurde er voll rehabilitiert.
Die vier Geistlichen wurden im Juni 1943 vom eigens aus Berlin angereisten Volksgerichtshof wegen landesverräterischer Feindbegünstigung, Wehrkraftzersetzung, Vergehen gegen das Rundfunkgesetz und das Heimtückegesetz zum Tode verurteilt und im Gefängnis Holstenglacis in Hamburg zusammen mit dem Fallbeil hingerichtet; die Laien bekamen Zuchthausstrafen. Die Hinrichtungen unterlagen strengster Geheimhaltung, Stellbrinks Witwe wurde sogar untersagt, Trauer zu tragen.
Nach 1945 gewährte die Kirchenleitung der Familie Stellbrinks eine Versorgungsrente und widerrief damit posthum seine im Zusammenhang mit dem Prozess erfolgte Entlassung aus dem Dienst der Landeskirche; eine offizielle Rehabilitierung durch den Kirchenrat erfolgte jedoch nicht. 1959 beschloss der Kirchenrat ein alljährliches Gedenken aller vier Lübecker Geistlichen. Zum 50. Jahrestag bemühte sich die Kirchenleitung um die förmliche Aufhebung des Todesurteils, die 1993 durch das Landgericht Berlin erfolgte.
An Stellbrink erinnert heute die nach ihm benannte Straße in Hamburg-Neu Allermöhe. Im Jahr 2000 veröffentlichte die katholische Kirche ein Märtyrerverzeichnis für den deutschen Sprachraum, in dem auch Stellbrink als Nichtkatholik in ökumenischen Gruppen verzeichnet ist. Das Kloster Nütschau in Travenbrück plant neuerdings, eine Forschungsstelle Lübecker Märtyrer einzurichten, die sich mit den Schriften der Geistlichen befassen soll; schon jetzt präsentiert die Klosterbibliothek einen stattlichen Handapparat.
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Hl. Andreas Avellino
* 1521, Castronuovo auf Sizilien in Italien
† 1608
Priester, Mönch, Missionar, Ordensgeneral
* 1521 in Castronuovo auf Sizilien in Italien
† 10. November 1608 in Neapel in Italien
Andreas - mit Geburtsname Lancelotto - studierte Philosophie in Venedig und Jura in Neapel und wurde mit 23 Jahren zum Priester geweiht. Ob seiner vorbildhaften Disziplin berief ihn der Bischof von Neapel als Reformer seines herunter gekommenen Priesterkonvents. Verärgerte Priester verletzten ihn eines Nachts; zur Pflege ins Theatinerhospital gebracht, entschloss er sich 1556, in diesen neuen Orden einzutreten. Zehn Jahre lang war er als Vorsteher der Novizen im Orden tätig, bis er 1566 zum Ordensgeneral ernannt wurde, als der er zahlreiche neue Niederlassungen gründete. Er starb durch einen Schlaganfall zu Beginn einer Messe.
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