Das Gotteshaus ist deshalb so prunkvoll, weil der damalige Seelsorger Anton Krejcir, er war auch Kooperator in Wilfersdorf, ein Studienfreund des Fürsten war und dieser vom Fürstenzimmer aus auch des Öfteren einer Messfeier in Katzelsdorf beiwohnte. Für den Bau der Kirche waren die fürstlichen Künstler und Handwerker „eingespannt worden”, denn die Liechtenstein'schen Grundherren waren dafür bekannt, auf künstlerischem Gebiet dem Kaiserhof in Wien gern um eine Nasenlänge voraus zu sein. (Wiener Kirchenzeitung v. 26. September 1993).
Der auf dem Kirchhügel im Nordosten des Ortes gelegene späthistoristische Backsteinbau wurde 1905 bis 1908 anlässlich des 50jährigen Regierungsjubiläums von Fürst Johann II. von Liechtenstein durch Architekt Karl Weinbrenner in neoromanischem und neugotischem Stil unter Ablösung von Presshäusern und Gartenflächen erbaut.
Die Kirche besteht aus einem hohen, einschiffigen und vierjochigen Langhaus mit tonnengewölbten Seitenkapellen, einem niedrigen Querschiff, einem polygonalen Chor und einer Orgelempore. Der 47 m hohe quadratische Turm mit angebautem Treppenturm im südlichen Chorwinkel ist mit spitzbogigen Schallfenstern versehen und trägt einen Spitzhelm. Der steinerne Hochaltar wurde 1971 vergoldet. An der Kanzel befinden sich Reliefs der Evangelistensymbole. Am Chor befindet sich ein um 1920 entstandenes Kriegerdenkmal. Im Osten der Kirche schließt sich ein ummauerter Friedhof an. Ein mehrläufiger Treppenaufgang führt vom Ort zur Kirche hinauf.
1978 wurde der Platz um die Kirche gepflastert, 1989 wurden die Blitzschutzanlage erneuert und die Blechteile des Kirchendachs gestrichen. 1991 wurde das Glockengeläute elektrifiziert. 1991 bis 1992 fand eine Innenrenovierung, 2008 die Außensanierung der Kirche statt.
Der Kirchenpark
Vor der neuen Katzelsdorfer Pfarrkirche wurde eine hübsche Parkanlage geschaffen. In derselben wurden 16 Bildstöcke mit massivem Steinsockel und zierlichen, mit grün glasierten Ziegeln gedeckten Dächern aufgestellt, dieselben enthalten die Stationen des Rosenkranzes, die einst in den Nischen der die alte Kirche umfassenden Mauer untergebracht waren. (Fürst Johann II. v. L. u. d. Bildende Kunst S.349, 350).
1965/66 Renovierung des Kirchenparks und der Rosenkranzstationen . Einige Sammlungen erbrachten 45.000 S. Die 16 Bilder malte Herr Koch aus Großkrut für 16.000 S. (Festschrift der Pfarre Katzelsdorf 1693-1993 S. 20).
Wiener Kirchenzeitung v. 10. Oktober 1993:... Im Park .... stehen 3 x 5 Rosenkranzstationen, bei denen sich die Gläubigen im Mai und Oktober regelmäßig zu Gebetsstunden treffen. Von besonderen, alten Liedern begleitet ziehen die Katzelsdorfer dabei von Station zu Station. - Auch als die Bilder in den letzten Jahren schon völlig verrostet waren, beteten die Katzelsdorfer weiter bei diesen, denn sie wussten ja wie die Szene ausgesehen hatten. (Wiener Kirchenzeitung siehe oben).
Interessant ist auch der Kirchenpark selbst: Viele seltene Bäume sind hier zu sehen. Die Fürst Liechtenstein'sche Schlossgärtnerei von Eisgrub sorgte in der Monarchie für die Ausgestaltung der Anlage. So gibt es in Katzelsdorf auch einen Mammutbaum, welcher mehrere hundert Jahre alt und riesig werden kann. (Wiener Kirchenzeitung v. 10. Oktober 1993).
Der Friedhof
1905 - 1908 Zu gleicher Zeit - mit dem Bau der Pfarrkirche, erhielt auch der neben der Kirche gelegene Ortsfriedhof durch den Fürsten Johannes II. von Liechtenstein ein neues, schlichtes, der ländlichen Umgebung vorzüglich angepasstes Portal, für welches ein älteres Barocktor in Verwendung kam. (Fürst Johann II. v. Liechtenstein und die Bildende Kunst v. Karl Höß S. 298 bis 300).
siehe auch www.katzelsdorf.com/chronik.htm