Die dritte Kerze am liturgischen Adventkranz hebt sich von den anderen ab: sie ist rosa.

Der Advent, die Zeit des Wartens und Erwartens ist mit dem 3. Adventsonntag mehr als die Hälfte vorüber. Das Fest der Geburt Jesu, das Weihnachtsfest, rückt näher. Mehr noch, die Zeit der "Ankunft", das bedeutet Advent eigentlich, ist nahe gekommen.

An diesem dritten Sonntag der Adventzeit wird der Gottesdienst mit dem Vers "Freut euch im Herrn zu jeder Zeit. Noch einmal sage ich: Freut euch. Denn der Herr ist nahe" aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde von Philippi, eröffnet.

"Gaudete" ist nicht nur ein Ruf zur Freude. Darin steckt darin auch ein "Fürchtet euch nicht." Jener Satz, den der Engel den Hirten zuruft.

All das drückt die rosarote Kerze am Adventkranz aus. Bewusst unterscheidet sie sich vom dunklen, violetten Advent. Die Naherwartung, erfreut unser Herz.

Auch die Menschen zur Zeit Jesu waren voll Erwartung, heißt es im Evangelium des dritten Adventsonntags. Hier ist nicht von leerer, nerviger Warterei die Rede. Dieses Warten ist anders. Das Warten wird immer dann zur Er-Wartung, wenn sich etwas Wichtiges und Bedeutendes ankündigt. Und zwar nicht irgendwann, in ferner Zukunft, sondern nahe bevorstehend, fast schon greifbar. Er-Wartung, das ist ein elektrisiertes Warten, voller Spannung und Bereitschaft.

Warten auf einen Menschen, ein Ereignis, ein Fest verändert unser Leben. Wir empfinden Freude, Angst und Unsicherheit zugleich. Wird es geschehen? Wird er kommen? Wie wird es sein? Werden wir uns verstehen?

In einem Adventlied heißt es "Komm o mein Heiland Jesus Christ, meins Herzens Tür dir offen ist". Auch zu dieser Bereitschaft, Jesus, der in unsere Herzen kommen will, die Tür aufzumachen, will uns die rosa Kerze mit ihrem warmen Licht heute aufrufen.