Text zum Weihnachtslied "Stille Nacht!" entstand vor 197 Jahren
Der Liedtext spiegelt die Zeit in der er entstand wieder. 1816 gingen für Salzburg die politisch unsicheren Jahre der Napoleonischen Kriege zu Ende. Dieses Jahr war aber auch das "Jahr ohne Sommer" - es brachte aufgrund eines Vulkanausbruches in Indonesien ein Jahr zuvor Wetterkapriolen, schlechte Ernten und damit Hunger und Not für die Menschen.
Die Salzburger hatten während der Napoleonischen Kriege eine unsichere Zeit zu bestehen gehabt. Auch in Mohrs Dienstort Mariapfarr litten die Menschen unter der Besatzung bayerischer Truppen. Aus diesen Zeitumständen heraus, bekommt der Text der vierten Liedstrophe besondere Bedeutung. Dieser drückt große Friedenssehnsucht aus und lautet: "Stille Nacht! Heil´ge Nacht! Wo sich heut alle Macht väterlicher Liebe ergoß, und als Bruder huldvoll umschloß Jesus die Völker der Welt! Jesus die Völker der Welt!". Joseph Mohr, dem große Volksnähe nachgesagt wird, wusste um die Not der Menschen und ihre Sorgen. Er schrieb daher einen leicht verständlichen Text in deutscher Sprache, der die Menschen ergriff - ein Grund für den weltweiten Erfolg des Liedes.
Im Jahr 1818 bat Mohr dann Franz Xaver Gruber um die Vertonung seiner Zeilen und das Lied erklang 1818 in der Oberndorfer St. Nikolaus Kirche zum ersten Mal. Damit war ein Lied geboren, das um die Welt ging. Heute kennen wir Übersetzungen des Textes in mehr als 300 verschiedene Sprachen und Dialekte.