Stichwort "Gründonnerstag"
Woher der Gründonnerstag seinen Namen hat, kann bis heute nicht restlos geklärt werden. Möglich ist einerseits, dass sich das "grün" vom Wort "greinen" oder "grienen" ableitet, was soviel wie "Weinen" bedeutet und sich auf die Büßer (auch "Weinende" genannt) beziehen könnte, die am Gründonnerstag wieder in die Gemeinde aufgenommen wurden.
Durchaus denkbar ist aber auch, dass das grün tatsächlich die Farbe grün meint, denn im Mittelalter trugen die Geistlichen an diesem Tag grüne Messgewänder. Ein anderer Name für diesen Tag ist auch "Hoher Donnerstag".
Der Abend des Gründonnerstag gilt als Beginn des österlichen Triduums (der heiligen drei Tage). Die Abendmesse des Gründonnerstags ist vor allem vom Gedenken an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen 12 Aposteln geprägt, das ja die Einsetzung der Eucharistie bedeutete. Aber auch der Ritus der Fußwaschung ist traditionell Teil dieser Messe.
Im Volksmund ist der Gründonnerstag auch als der Tag bekannt "an dem die Glocken nach Rom fliegen", denn beim Gloria in dieser Messe erklingen Glocken und Altarschellen zum letzten Mal vor Ostern. In vielen Gegenden Österreichs wird in dieser Zeit auch traditionellerweise auf das Orgelspiel verzichtet. Das Weglassen der Glocken und der Orgel wurde und wird noch als "Fasten der Ohren" angesehen.