Enthauptung Johannes des Täufers
Er war der Sohn des jüdischen Priesters Zacharias und der Elisabeth. Er wurde dem ungläubigen Zacharias während des Opfers im Tempel durch den Erzengel Gabriel angekündigt (Lk 1,5-25). Johannes wurde ein halbes Jahr vor Jesus geboren.
Er trat in der Öffentlichkeit auf, sammelte Jünger um sich, lehrte sie beten und fasten wie die Pharisäer (Mk 2,18). Er predigte die Buße als Bereitung auf den nahe bevorstehenden Messias und spendete die Taufe, der sich die Leute in großer Zahl unterzogen. Als Jesus selbst am Jordan erschien und sich von ihm taufen ließ, wies Johannes auf ihn als das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt. Statt eines Sündenbekenntnisses Jesu öffnete sich der Himmel und beglaubigte Jesus öffentlich als den von Gott gesandten Messias (Mt 3,13ff).
Die Leute hielten Johannes für einen Propheten. Das wagten auch die Hohenpriester und Ältesten des Volkes aus Angst vor dem Volk nicht zu bestreiten. Jesus urteilte über Johannes: er sei mehr als ein Prophet, er sei der Bote, der vor der Ankunft Gottes erwartet werde, er sei gleichsam der wiedergekommene Elias.
König Herodes ließ Johannes verhaften. Die Messiaserwartungen des Volkes waren damals von sehr irdisch-politischer Art. Da mußte Herodes eine Revolte befürchten, bei der sein Thron zu stürzen drohte, noch dazu, wo Johannes seine ehebrecherische und blutschänderische Verbindung zu Herodias öffentlich geißelte und so Herodes Ansehen schmälerte. Andererseits wagte er nicht, Johannes hinzurichten. Schließlich betrieb die gekränkte Herodias die Hinrichtung des Täufers. Auf einem Geburtstagsbankett zu Ehren Herodes ließ sie ihre Tochter Salome als Lohn für ihren Tanz vor den Gästen das Haupt des Johannes auf einer Schale erbitten.
Johannes genoß schon bald nach seinem Tod eine weite Verehrung. Er ist Patron vieler Kirchen, Ortschaften und nach ihm benannten Genossenschaften (zB der Malteser, der Abstinenten, Steinmetze, Weinberge, Winzer, ...).
Foto: Bild "Enthauptung Johannes des Täufers" am Gnadendorfer Hochaltar