Volk ohne Wurzeln?
Der Vortrag startet mit einer Episode des großen Kabarettisten Karl Valentin, der einmal die Passanten in der Münchner Innenstadt gefragt hat: „Entschuldigen sie: können sie mir bitte sagen wo ich hinwill?“ klingt lustig, berührt aber – wenn wir ehrlich sind - eine tiefe Wahrheit in uns: Weiß ich eigentlich in meinem Leben, wohin ich will!? Was ist mein Ziel? Wie stelle ich mir meine Zukunft vor!?
Der Philosoph Hans-Georg Gadamer hat hierzu einmal den Satz geprägt: „Zukunft ist Herkunft!“ Das will sagen: wenn Du Dich Deiner Herkunft nicht mehr besinnst, Deiner Geschichte, Deiner „Wurzeln“, dann hast Du auch keine Zukunft!
Wenn also ein Mensch keine „Wurzeln“ hat, nichts, was er aus seiner Vergangenheit als gut und wertvoll erkannt hat und daher als schützenswert ansieht, was er verteidigt und wofür er sich stark macht, dann hat er auch keine echte Orientierung wohin er eigentlich will in seinem Leben und ist daher auch anfällig für Manipulation: er lässt sich dann leicht „umtopfen“!
Johannes Rau hat diese Erkenntnis kurz zusammengefasst in dem einen Satz: „Wenn Du nicht weißt woher DU kommst, kannst Du auch nicht wissen wohin es geht!“
Also ist es für jeden wichtig zu wissen: „Woher komme ich – und wohin geht es eigentlich!?“
Das gilt für einen einzelnen Menschen ebenso wie für eine Gemeinde oder auch ein ganzes Volk! Ein Volk das „Wurzeln“ hat, seine Werte und Traditionen hochhält, hat eine Zukunft. Ein Volk jedoch, das seine Wurzeln verloren hat, hört auf als Volk in seiner Eigenart zu existieren.
„Ich fürchte nicht die Stärke des Islam, ich fürchte die Schwäche des Christentums!“ ist der wohl bekannteste Ausspruch von Peter Scholl-Latour hierzu.
Otto von Habsburg, der ohne Abschaffung der Monarchie in Österreich rechtmäßiger Kaiser gewesen wäre, hat bereits vor über 50 Jahren vorausgesagt: „Europa ist nur unter dem Kreuz zu haben und sonst gar nicht!“
Das heißt, Europa hat seine Wurzeln und Seine Wertausrichtung in der Christlichen Kultur – Wenn wir also in den öffentlichen (und privaten) Räumen die Kreuze abhängen und die Kirchen zu Konzertsälen umfunktionieren, dann schneiden wir unsere eigenen Wurzeln ab!
Sind wir aber ohne Wurzeln, dann eben lassen wir uns „umtopfen“ von jedem „Zeitgeist“.
Das Problem einer Gesellschaft ohne die Verwurzelung in den Gott der 10 Gebote und der Bergpredigt ist, dass gerade die Menschen darunter am meisten leiden, die sich aus eigener
Kraft nicht wehren können. Nelson Mandela sagt hierzu: „Die Zivilisation einer Gesellschaft erkennt man am Umgang mit ungeborenen Kindern und mit Pflegebedürftigen Alten.“
Gerade die Ungeborenen Kinder haben keine echte Lobby, die für sie aufsteht – die wenigen Mitarbeiter im Lebensschutz müssen mit zunehmenden Repressionen und Anzeigen rechnen, wenn sie die betroffenen Frauen vor möglichen physischen und psychischen Konsequenzen einer Abtreibung warnen, über die nur unzureichende Aufklärung besteht („Fristenregelung“). Selbst Stilles Beten vor der Abtreibungsklinik ist vielerorts bereits verboten.
Wir haben eine Gesellschaft, die ebenso die alten Menschen sprichwörtlich dazu treibt, die Sterbehilfe („Euthanasie“) in Anspruch zu nehmen, weil sie nicht länger stören wollen: wollen sie so eine Gesellschaft, in der die Alten sich überflüssig fühlen!?
Und die Kinder und Jugendlichen, die ja von Haus aus bereits in einer Phase der Instabilität und Verunsicherung stecken, werden nun systemisch dazu angehalten, sich neben der geeigneten Berufsausbildung und Hobbies auch noch ihr passendes Geschlecht auszuwählen („Gender-Ideologie“).
Peter Hahne hierzu: „Wir Christen haben uns den Regenbogen wegnehmen lassen!“
Dostojewski sagt: „Schaffen wir Gott ab, dann ist alles erlaubt!“ Das erleben wir doch heute.
Es geht um die wahre Humanität, wie Jesus sie uns vorgelebt hat, es geht um unsere christliche Zivilisation. Menschliches Leben steht auf dem Spiel, Ungeborenes und Geborenes: die Menschlichkeit selbst steht auf dem Spiel!
Ein Land ohne Gott ist ein Land ohne Menschlichkeit, Werte, Maßstäbe und Gerechtigkeit.
Die Gebote Gottes sind keine Spielverderber, sondern machen eine funktionierende Gemeinschaft überhaupt erst möglich. Roman Herzog, ehemaliger Bundespräsident meint: „Hielten wir uns an die Gebote, wir hätten ein anderes Land!“
Das ist keine Glaubens- oder Privatsache, sondern pure Logik: je mehr Bibel wir verwirklichen, desto besser geht es uns! Ohne Gott ist kein Staat zu machen und keine Lebensgemeinschaft!
Echte Hoffnung ist ohne Gott nicht zu haben – wenn es IHN nicht gibt endet unsere Hoffnung an unseren menschlichen Grenzen!
Es sind die Existenzfragen unserer Staaten und Lebensgemeinschaften mit der Ausgangsfrage: Wohin will ich!?
Frei ist nur wer Freiheit gebraucht!
Wohin willst Du!? - Quo vadis!?
*Vgl. Peter Hahne: „Zukunft ist Herkunft – Wie wir aus der Krise kommen“, Der gesamte Vortrag von P. Hahne bei Zukunft CH (Link: https://www.youtube.com/watch?v=1IZLl8xhGnA)
Verarbeitet von: Br. Andreas