Das Hochfest des Leibes und Blutes Christi
Das Fronleichnamsfest wurde an das Ende der österlichen Festzeit gelegt, weil man den Gründonnerstag, dem Gedenktag der Einsetzung der Eucharistie, nicht durch ein Hochfest stören wollte. Am Gründonnerstag beginnt die Feier des Leidens und Sterbens Jesu.
Christus selbst wird in der kostbaren Monstranz in Form des konsekrierten Brotes mitgetragen.
Die Anregung zum Fronleichnamsfest entstammt einer Vision der heiligen Augustinernonne Juliana von Lüttich, in der ihr Gott selbst den Wunsch mitgeteilt hatte, ein eigenes Fest zur Ehre des Altarsakramentes einzuführen. 1246 wurde das Fronleichnamsfest zum ersten Mal im Bistum Lüttich gefeiert. Am 11. August 1264 wurde Fronleichnam durch Papst Urban IV. als "Fest des Leibes Christi" zum allgemeinen kirchlichen Fest erhoben. Thomas von Aquin war an dieser Enzyklika beteiligt und stellte die Texte für das Stundengebet und die Messe zusammen. Von ihm stammt auch die bekannte Sequenz "Lauda, Sion, Salvatorem", zum Fronleichnamsfest. Im Lied "Deinem Heiland, deinem Lehrer" ist diese Sequenz verarbeitet (Der Text der Sequenz steht unten).
Fronleichnam erhielt seinen besonderen Charakter durch die Prozession, die bereits 1279 zum ersten Mal in Köln stattfand. In Gestalt der verwandelten Hostie wird Jesus Christus sichtbar und durch Stadt, Flur und Wald getragen.
Der Baldachin, der "Tragehimmel", ursprünglich ein Herrschaftszeichen der Monarchen, wurde für die Prozession übernommen. Er soll das Allerheiligste beschirmen und schützen.
Rund um die Fronleichnamsprozession entwickelte sich ein reges Brauchtum. Die Straßenränder sind geschmückt, Häuser beflaggt und die Heiligenfiguren und Kreuze am Prozessionswegen mit Blumen geschmückt. In manchen Orten werden reiche Blumenteppiche gelegt. Besonders prächtig geschmückt sind auch die Stationsaltäre, an denen die Prozession hält.