Entstehungsgeschichte der Pfarrkirche Michelstetten
Die romanische Pfarrkirche steht im Naturpark Leiser Berge im nordöstlichen Weinviertel im kleinen Ort Michelstetten. Sie ist eine der am urtümlichsten erhaltenen Wehrbauten unseres Landes.
Der Friedhof um die Kirche ist von einer wuchtigen Steinmauer umgeben,die den Wehrcharakter der Pfarrkirche unterstreicht
Kirchlich gehörte Michelstetten zuerst zur seit 1050 bestehenden Mutterpfarre Oberleis. Im Jahr 1128 wurde Michelstetten zur selbständigen Pfarre erhoben. Die damalige Kirche war vermutlich ein Holzbau und stand wahrscheinlich neben dem Herrschaftssitz der Herren von Michelstetten (im Bereich des späteren Schlosses).
Nach dem Aussterben der Herren von Michelstetten 1269 gelangte die Pfarre an die Johanniter, die das Patronat ( Pflicht der baulichen Erhaltung von Kirche und Pfarrhof und Recht, einen Pfarrer vorzuschlagen) über die Kirche bis 1288 innehat
1673 übernahm der Graf von Sinzendorf das Patronat. Dieser ließ die beiden seitlichen Kapellen (Donati und Marienkapelle) anbauen, das Langhaus einwölben und den Eingangsbereich im Westen schaffen.
Später gelangte das Patronat in der Erbfolge an das Fürstenhaus Reuß-Köstritz; 1961 ist es endgültig erloschen. Die Pfarre wird heute seelsorglich vom Minoritenkonvent Asparn/Zaya mitbetreut. Kirchenpatron ist der hl. Vitus, dessen Gedenktag am 15. Juni gefeiert wird.