Geliebte Erde
Ich liebe dich, Erde,
Gott erhält dich noch immer in seiner Treue.
Trotz aller Zerstörung,
die wir angerichtet haben auf dir,
trotz Krieg, Gewalt und rücksichtslosem Ausrauben
wird es noch immer Frühling und Sommer,
Herbst und Winter,
kommt immer ein neuer Tag
nach dem Dunkel der Nacht.
Ich liebe dich, Erde.
Darum will ich liebevoll leben lernen
und Verantwortung übernehmen für Gottes Schöpfung.
Diese Liebeserklärung an unsere Erde stammt von einem Graffito an der ehemaligen Berliner Mauer. Sie umfasst sozusagen die ganze Schöpfung sowie den Menschen, trotz all seiner Schattenseiten, die er auch hat. „Gott erhält dich noch immer in seiner Treue“, hat es da geheißen und dieses JA Gottes zur Schöpfung und zum M feiern wir heute und sagen dafür Dank. Denn zur Erde gehört auch die Ernte, die sie hervorbringt sowie der Mensch, der durch seine Mühe und Arbeit seinen Beitrag dazu geleistet hat. Vielerorts hat es in unserem Land heuer eine gute Ernte gegeben, in manchen Gebieten war es aber auch zu trocken und es waren deshalb Qualitäts- u Ernteeinbußen zu verzeichnen. Vom Klimawandel war oft die Rede u seinen Auswirkungen, die längst auch bei uns wahrzunehmen sind. So bekommen die vorhin gehörten Worte am Ende des Graffito eine bes. Bedeutung: „Ich liebe dich, Erde. Darum will ich liebevoll leben lernen und Verantwortung übernehmen für Gottes Schöpfung“. Jede/r von uns hat seinen Platz, wo er/sie Verantwortung für Gottes Schöpfung übernehmen kann. Zum Beispiel dadurch, dass wir uns dessen bewusst sind, dass Ressourcen kostbar und begrenzt sind und wir so damit umgehen, dass sie auch noch nachfolgenden Generationen zur Verfügung stehen. Papst Franziskus hat es in seiner Enzyklika „Laudato si“ so ausgedrückt: „Jede Gemeinschaft darf von der Erde das nehmen, was sie zu ihrem Überleben braucht, hat aber auch die Pflicht, sie zu schützen und das Fortbestehen ihrer Fruchtbarkeit für die kommenden Generationen zu gewährleisten. Denn »dem Herrn gehört die Erde« (Ps 24,1), ihm gehört letztlich »die Erde und alles, was auf ihr lebt« (Dtn 10,14)“. Ein absolutes Eigentum über die Erde, so der Papst, kann es deshalb nicht geben, denn das Land gehört Gott und er hat es dem Mensch geliehen“. Soweit (sinngemäß) der Papst in „Laudato si“.
Mit dem vorhin gehörten Evangelium (Mt 6, 31-34) gesprochen, geht es darum, sich zuerst um das Reich Gottes zu sorgen, also um die Botschaft des Evangeliums, dass Gott unser guter Vater und Schöpfer ist. Alles andere wird uns dazu geschenkt, darum müssen wir uns keine Sorgen machen. Gott schenkt uns v.a. die Ausdauer im Guten, die Liebe zu seinem Wort, die Aufmerksamkeit für seine Schöpfung und die Kraft für unser Engagement. Das genügt. Und er wird unseren Dank annehmen und unsere Bemühungen vollenden. Amen