Von der Dankbarkeit
Lk 17,11-19
Zufällig (?) handelt das Sonntagsevangelium am 9. Oktober von der Dankbarkeit. 10 Aussätzige bitten Jesus um Heilung, sie wird ihnen zuteil, doch nur einer findet Worte des Dankes. Warum danken 9 Geheilte nicht? Ist ihnen die Gesundheit und damit verbunden, die soziale Wiedereingliederung nichts wert? Betrachten sie die eben erfahrene Heilung als selbstverständlich, sodass sie ihrem Heiler nichts schuldig sind?
Wie mag die Geschichte weitergegangen sein? Waren die neun Aussätzigen zu lange vom sozialen Umfeld entfernt, um wieder Fuß fassen zu können, Kontakte zu pflegen, Arbeit zu finden...?
Der Zehnte scheint die bessere Herangehensweise zu haben, er nützt seine neu gewonnene Gesundheit, er ist sich des Wertes der Heilung bewusst und kann neu anfangen. Die empfangene Gabe ermöglicht ihm ein Weiterwachsen.
Freilich ist nicht jede Gabe, die wir bekommen, so aufsehenerregend wie eine Heilung von Aussatz, doch neun Geheilte haben sogar das „übersehen“. Wie oft versäumen wir wohl Freude und Glück, weil uns die Dankbarkeit für die „kleineren“ Gaben fehlt?
Heute schon „Danke“ gesagt?