Gottesdienstordnung für die aktuelle Woche
Zu Ostern feiern wir, dass wir durch Christi Leiden, Sterben und Auferstehen erlöst sind. In der Osternacht preisen wir in unserer Kirche Gottes Handeln am Menschen: „Gott hat uns wunderbar erschaffen und noch wunderbarer wiederhergestellt!“ Überwältigend ist auch die konkrete Erfahrung jener „wahrhaft seligen Nacht, die Himmel und Erde versöhnt, die Gott und Menschen verbindet“ und die die Gläubigen staunend rufen lässt: „O glückliche Schuld, welch großen Erlöser hast du gefunden!“ (aus dem Osterlob: Exsultet).
Wer die Erfahrung von Erlösung und Befreiung schon gemacht hat, der weiß, wie umgestaltend dieses Geschenk Gottes sich auf das alltägliche Leben auswirken kann. Wer diese Erfahrung bereits gemacht hat, wendet sich ab von dem, was sich bisher als unzureichend erwiesen hat, und lässt sich von Jesus Christus einen Neuanfang des Lebens schenken.
Im Sakrament der Buße, der Beichte, wird uns dieses Neuwerden durch die Absolution direkt zugesagt. Die Vergebung der Sünden ist ein konkretes Geschenk der hingebungsvollen Liebe Gottes zu uns Menschen.
Die Erfahrung von Fehlern und Sünden und allein das Gefühl im Leben zu kurz zu kommen, zeigt schon, dass der Mensch der Gnade Gottes und der Erlösung bedarf. Alle Menschen kennen das Gefühl von Verletzung und haben anderen in irgendeiner Weise Verletzungen zugefügt. Jedes Handeln, das einen schalen Nachgeschmack hinterlässt, bezeichnet der hl. Ignatius von Loyola als Sünde. Auch wenn das Thema Sünde in unserer Zeit verharmlost und vielfach totgeschwiegen wird, so müssen wir uns der Wahrheit stellen. Weil es die Sünde gegen Gott, sich selbst und den Nächsten gibt, brauchen wir die Erlösung, müssen wir uns immer wieder auf den Weg der Umkehr machen, dürfen wir das Geschenk der Erlösung und Befreiung empfangen.
Deshalb ruft uns die Fastenzeit zu Umkehr und Versöhnung auf. Im Fasten, Beten und Almosengeben, in Werken der Barmherzigkeit, im Hören des Wortes Gottes und besonders in der Eucharistiefeier findet diese täglich geübte Umkehr ihren Ausdruck und neue Kraft.
So wünsche ich eine gnadenreiche Fastenzeit und die Erfahrung der Erlösung in Jesus Christus, unserem auferstandenen Herrn.
Ihr Pfarrer Wolfgang Brandner