Br. Josef Doppler CSsR.
P. Dominic Sadrawetz OSA,
Sr. Cordula Kreinecker BHS,
Br. Josef Doppler CSsR.
P. Dominic Sadrawetz OSA,
Sr. Cordula Kreinecker BHS,
Ein Ordenspriester, eine Ordensschwester, ein Ordensbruder und ein Mitglied eines Säkularinstituts über konkrete Nachfolge heute.
„Als junger Mensch war ich begeistert von der Begegnung mit den Augustinern und ihrem Ordensvater Augustinus. Was mich besonders beeindruckt hat, war, dass Augustinus ein lebenslanger Gott-Sucher war und in seiner Regel das Ideal des gemeinschaftlichen Lebens grundgelegt hat“, berichtet Regionalvikar P. Dominic Sadrawetz OSA, Moderator in Aspersdorf (Dekanat Hollabrunn): „Das gab mir Orientierung in der Zeit meiner Suche nach einem Weg, meinen Glauben zu leben, und fasziniert mich – mit all seinen Herausforderungen – immer wieder neu, bis heute.
Eine der großen Freuden auf dem Weg seiner Berufung ist für ihn „die Begleitung von Menschen auf einer für sie wichtigen oder schwierigen Wegstrecke ihres Lebens“. Eine Sorge – und daraus resultieren andere (z. B. die Frage des Ordensnachwuchses) – ist, „dass ich Gott in meinem Leben manchmal vielleicht zu wenig zutraue“. Die evangelischen Räte schenken ihm „die Freiheit, für Gott und mit ihm solidarisch für die Menschen da zu sein, mich dabei aber auch selber nicht aus dem Blick zu verlieren“.
„Im Behindertenheim, in der Nähe meines Elternhauses, konnte ich gut beobachten, wie die Barmherzigen Schwestern lebten, wirkten und beteten. Zu einer Schwester hatte ich eine besondere Beziehung. Zunehmend verspürte ich den Wunsch, auch Barmherzige Schwester zu werden“, erzählt Sr. Cordula Kreinecker BHS. „Die Barmherzigkeit konkret im Alltag zu leben schenkt mir immer tiefe Freude. Auch das Leben in Gemeinschaft ist mir vielfach Quelle der Freude“, sagt die Generaloberin: „Meine große Sorge galt in all den Jahren den Berufungen. Da ich meine Berufung sehr schätze und überzeugt bin, dass das Lebensglück wesentlich von der Frage nach der Lebensberufung abhängt, tut es mir weh, dass so viele Menschen diese existentielle Frage gar nicht mehr stellen.“ Im Laufe ihres Lebens hat Sr. Cordula „die evangelischen Räte immer mehr als Hilfe erfahren. Armut – offen für das, was Gott schenkt; Jungfräulichkeit – offen für das, was Gott wirkt; Gehorsam – offen für das, was Gott zeigt“.
„Fasziniert hat mich von Anfang das Leben unseres Gründers, des hl. Alfons von Liguori, seine Motivation zur Gründung der Gemeinschaft, sein Auftrag an alle Redemptoristen, ob Pater oder Bruder: Den Armen, nicht nur den materiell Benachteiligten, die frohe Botschaft, das Evangelium zu verkünden“, sagt Br. Josef Doppler CSsR. Das bewegte ihn, dass er „auch als Ordensbruder durch Gebet und handwerkliche Tätigkeit die Seelsorge der Patres unterstützen und am Missionsauftrag des Redemptoristenordens mitwirken kann“. Im Kloster Maria am Gestade freut und motiviert es Bruder Josef, „zusammen mit den Mitbrüdern das Lebenswerk unseres hl. Klemens M. Hofbauer – weiterzuführen in der Seelsorge, besonders an den Kranken und alten Menschen sowie in der Sorge um die Speisung der bedürftigen Brüder und Schwestern“. Das Leben nach den evangelischen Räten der Armut, des Gehorsams und der Ehelosigkeit zu leben bedeutet für ihn „einfache Lebensweise, Hören auf das Wort Gottes und verfügbar bleiben für die Aufgaben der Ordensgemeinschaft“.
Bei der Berufsentscheidung hat sich der Satz des hl. Ignatius, „Gott suchen und finden in allen Dingen“, „mit meinem Wunsch getroffen, ein geistliches Leben in der Welt zu führen“, sagt Elisabeth Plach: „Mitglieder des Säkularinstituts Societas de Imitatione Christi, denen ich damals begegnet bin, haben mich mit der ignatianischen Spiritualität vertraut gemacht und geben mir bis heute Rückhalt dafür, ,in der Welt, aber nicht von der Welt zu sein‘.“
Es macht ihr Freude, „weiterzugeben, was mir geschenkt wurde: Menschen bei der Erschließung des Glaubens und der Gestaltung ihres Lebens zu unterstützen“. Sorge bereitet ihr die Frage, „ob und wie es gelingt, entsprechend dem Charisma der Säkularinstitute im aktuellen gesellschaftlichen Umfeld präsent zu sein“. Plach: „Der evangelische Rat der Armut verhilft zur Haltung des Teilens. Die Ehelosigkeit unterstützt den Einsatz für viele Menschen. Der Gehorsam macht verfügbar für den Willen Gottes im Alltag.“
Stefan Kronthaler
Die Kirche wird ihre Glieder – Priester, Ordensleute und Laien – in diese „Kunst der Begleitung“ einführen müssen, damit alle stets lernen, vor dem heiligen Boden des anderen sich die Sandalen von den Füßen zu streifen (vgl. Ex 3,5).
Wir müssen unserem Wandel den heilsamen Rhythmus der Zuwendung geben, mit einem achtungsvollen Blick voll des Mitleids, der aber zugleich heilt, befreit und zum Reifen im christlichen Leben ermuntert.
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