Sr. Nathanaela Gmoser ist ist seit mehr als sieben Jahren Benediktinerin der Anbetung. Sie leitet eine Wohngruppe für vernachlässigte Kinder.
Mittwoch 8. Januar 2025
19.03.2015
· Orden · Lebenszeugnis
Berufung: „Der Hl. Geist ... oder doch mein Vogel?“
Eine Autofahrt und die Bemerkung einer Bekannten hat das Leben von Sr. Nathanaela Gmoser vor sieben Jahren grundlegend verändert.
Mit 20 Jahren ins Kloster eintreten? Das macht doch kein Mensch!“. Davon war sie noch mit 20 Jahren überzeugt.
Auf einer Autofahrt heim von einem Jugendtreffen in Maria Roggendorf vertritt sie diese Meinung in einer intensiven Diskussion mit Gleichaltrigen. Zwei Burschen die sie dort kennengelernt hat, wagen diesen Schritt. Einer tritt ins Priesterseminar ein, der andere wird Salesianer.
„Warum macht man das?“, fragt die junge Frau entsetzt. Eine Bekannte dreht sich daraufhin zu ihr: „Ich finde, jeder verantwortungsbewusste junge Christ, sollte sich einmal Gedanken machen, ob er eine Berufung zum geistlichen Leben hat oder nicht.“
Stille im Auto. Die Zurechtweisung ihrer Bekannten trifft Sr. Nathanaela, die damals noch nicht Schwester Nathanaela war, hart. Nächtelang kann sie nicht schlafen. Immer wieder kommen dieselben Gedanken: „Hat sie Recht? Könnte das vielleicht auch etwas für mich sein? Spüre ich da den Heilige Geist in mir oder doch nur meinen eigenen Vogel?“
Schließlich entscheidet sie sich für das Angebot „Kloster auf Zeit“ bei den Benediktinerinnen der Anbetung in Wien – eine Art Schnupperkurs, Kloster „light“ sozusagen. Nach zwei Kurzbesuchen weiß sie: Ein Leben als Ordensfrau – das ist ihr Weg.
22 Frauen sind derzeit im Ordenshaus. Es gibt Schwestern im gleichen Alter und auch Mitschwestern, die schon mehr als 60 Jahre lang im Kloster sind. Schön ist es hier, sagt Schwester Nathanaela, und manchmal schwierig zugleich, aber immer eine Bereicherung.
erstellt von: Der Sonntag / Georg Gatnar / Andrea Harringer
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