Sr. Beatrix Mayrhofer,
Provinzoberin der Armen Schulschwestern Unserer Lieben Frau, Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden Österreichs.
Sr. Beatrix Mayrhofer,
Provinzoberin der Armen Schulschwestern Unserer Lieben Frau, Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden Österreichs.
Sr. Beatrix Mayrhofer ist in der Kirche groß geworden. Ihr Vater ist Mesner im oberösterreichischen Wels. Ausgebildet als Lehrerin, studiert sie Theologie bei Joseph Ratzinger, wird Schuldirektorin, übernimmt Ordensverantwortung.
Weder Kirchendach, Glockenseil und Keller waren vor uns sicher“, erinnert sich die als Notburga Getaufte an Abenteuer mit ihrer Schwester Ernestine in der Pfarre Wels-Herz Jesu.
Das Mesnereinkommen des Vaters ist bescheiden, Beten selbstverständlich, „in die Liebe zu Jesus“ wächst sie hinein. Schon in der vierten Klasse Volksschule weiß Notburga, dass sie ihr Leben „Gott schenken“ wird.
Im Religionsunterricht faszinieren sie Erzählungen der Steyler Missionare: „Einer hatte auf den Philippinen einen kleinen Affen als Haustier, das war eine wunderbare Ablenkung ihn zu bitten: ‚Erzählen sie uns doch von ihm‘, damit war Religion schon auf Schöpfungswirklichkeiten gelenkt“.
Notburga engagiert sich in der Pfarre, in der Frauenoberschule bei den Vöcklabrucker Schulschwestern maturiert sie, begleitet vom Wunsch ins Kloster zu gehen. „Gott hat mich wirklich eingefangen“, sagt sie.
Vorerst folgt aber die Ausbildung zur Volksschullehrerin in Linz. Dann kommt es ganz anders, denn am Gymnasium der Schulschwestern in Wien soll sie Mathematik und Physik unterrichten, startet aber mit Englisch durch.
„Die Schulschwestern sind der Ort, wo Gott mich hin ruft“, erkennt sie ihre Berufung. „In der Nacht auf den 8. Dezember 1969 habe ich mich entschieden einzutreten“.
Sie studiert und schreibt an der Dissertation über Kinderliteratur.
Vom Orden wird sie freigestellt, um in Regensburg Theologie zu studieren. „Das war das Jahr meines Lebens, in dem ich bei Joseph Ratzinger alles besuchen durfte und auch die Prüfungen bei ihm gemacht habe“.
Zurück in Wien-Friesgasse unterrichtet sie Religion und Psychologie. Internationale Aufgaben beginnen mit Übersetzungsarbeit beim Generalkapitel, Verantwortung als Schuldirektorin folgen. „Gottes Weg hat sich von einer überraschenden Kurve zur anderen gestaltet“, resümiert sie.